Die Landesversammlung 140 Jahre Bayerischer Soldatenbund beschert den Handballern des SV 08 Auerbach ihr erstes Sonntagsspiel der Saison. Zu ungewohnter Zeit erwarten die Oberpfälzer daher ihren nächsten Gegner. Der TSV Haunstetten ist in dieser Runde das erste Team, gegen das man in den drei Jahren Bayernliga von 2009 bis 2012 bereits sechsmal angetreten ist. Dabei ist die Bilanz durchaus positiv. Von insgesamt sechs Partien ging man bei einer Niederlage und einem Remis viermal als Sieger vom Platz. Auch wenn der eine oder andere Spieler von damals noch im jeweiligen Kader steht, so werden an diesem Sonntag zwei grundlegend veränderte Teams auflaufen.
Dabei hat sich bei den Schwaben offenbar auch der Wechsel auf der Trainerposition bezahlt gemacht. Seit Udo Mesch (51) im Jahr 2012 das Amt übernahm, ging es für den TSV stetig bergauf. Landete man am Ende der Saison 2011/12 noch auf dem 10. Platz, so erreichte man im Jahr darauf bereits den 7. und in der vergangenen Saison einen sehr beachtlichen 3. Tabellenplatz. Dabei war man eines von drei Teams, die dem am Ende souveränen Meister TuS Fürstenfeldbruck einen Punkt abluchsen konnte. Auch wenn die Augsburger Vorstädter selbst von einem „etwas überraschenden“ Erfolg sprechen, wollen sie in dieser Runde zeigen, dass „dies keine Eintagsfliege war“. Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher hatte seinen Respekt bereits vor Beginn der Saison ausgedrückt, als er die Augsburger zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten zählte. Allerdings kamen sie in den beiden ersten Partien – kurioserweise mit Unterhaching und Coburg II gegen genau die gleichen Gegner wie im Vorjahr - nicht wie gewünscht in Tritt und mussten bereits zwei Niederlagen hinnehmen. Dass man dabei gegen Coburg II in eigener Halle nach guter Leistung mit 28:32 doch noch relativ hoch verlor, dürfte besonders schmerzhaft gewesen sein.
Von einem echten Fehlstart zu sprechen wäre wohl noch etwas verfrüht, andererseits dürfte die Mesch-Sieben durchaus einen gewissen Druck verspüren. Allerdings stehen dem 51-Jährigen mit dem auf beiden Halbpositionen einsetzbaren Stefan Tischinger und den Mittelspielern Max Schnitzlein und Alexander Horner durchaus torgefährliche Akteure zur Verfügung. Ersterer agiert dabei häufig auf vorgezogener Position in der offensiven Deckung der Schwaben und erzielt viele seiner Tore im schnellen Gegenstoß. Daneben konnte sich in den vergangenen Jahren auch Linksaußen Markus Schaudt in der Spitzengruppe der bayerischen Torschützen etablieren. Es ist daher keine Überraschung, dass diese vier auch in den beiden ersten Partien den Großteil der Haunstetter Tore erzielten.
Eine erneut schwere Aufgabe für die Auerbacher Defensivreihe. „Wenn wir eine ähnlich konsequente Deckung spielen wie über weite Strecken in Unterhaching, dann bin ich mir sicher, dass wir auch gegen Haunstetten ganz gute Karten haben. Allerdings haben wir in beiden Partien bisher gesehen, dass wir über 60 Minuten wachsam sein müssen“ erklärte Tobias Wannenmacher unter der Woche. Inwieweit Mario Schmidtke, der nach seiner Krankheit am Dienstag zumindest eingeschränkt wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, am Sonntag auflaufen wird, muss man sehen. „Ich gehe davon aus, dass ich dabei sein kann“ lautete seine zuversichtliche Prognose. „Wir wollen gewinnen. Schließlich spielen wir in eigener Halle vor unserem Publikum, da muss man mit Selbstvertrauen herangehen – schon wegen unseres ehrgeizigen Saisonziels“ gab Tobias Wannenmacher die Devise für Sonntag aus.
Aufstellung: Walzik, M. Müller, Tannenberger, Weiss, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm, F. Müller, Wolf, Schöttner