Nachdem die Auerbacher Handballe am vergangenen Wochenende die schwere Auswärtshürde in Haunstetten relativ souverän gemeistert haben, steht an diesem Samstag eine vermeintlich leichtere Aufgabe an. Die Reserve des Drittligisten TSV Friedberg konnte in der laufenden Saison erst ein einziges Spiel gewinnen und belegte von Beginn an fast ununterbrochen den letzten Platz. Lediglich nach dem Sieg beim Tabellennachbarn TSV Ismaning tauschte man mit diesem kurzfristig den Platz, nur um ihn zwei Wochen später wieder abgeben zu müssen.
Die junge Mannschaft um den ehemaligen Trainer Marcus Wuttke war als Aufsteiger mit dem Saisonziel Klassenerhalt in die Runde gestartet, kam jedoch lange Zeit überhaupt nicht in Tritt und musste in den meisten Partien ordentlich Lehrgeld bezahlen. Dabei zeigte sie sich vor allem auswärts von ihrer schwächeren Seite und verloren teilweise sehr deutlich. So unterlag man beispielsweise im Hinspiel in Auerbach mit 20:41, in Bayreuth mit 20:33 und zuletzt in Unterhaching mit 23:36. In den Heimspielen dagegen erzielten die Schwaben immer wieder respektable Ergebnisse, wie ein 23:25 gegen den TSV Haunstetten, ein 27:30 gegen den HSC 2000 Coburg II oder ein 20:23 gegen Mitaufsteiger SG DjK Rimpar II.
Nach der völlig misslungenen Hinrunde legte denn auch Marcus Wuttke sein Amt als Trainer nieder und übergab den Stab an Dieter Braun. Nachdem Braun nach drei Jahren Trainertätigkeit in Kissing der Stuhl vor die Tür gestellt worden war, kehrte der ehemalige Jugendtrainer des TSV zu seinem alten Verein zurück und betreut nun einige seiner Schützlinge aus früheren Tagen. Zusammen mit Christoph Handelshauser (26), einem der älteren Spieler des Teams, will der 47-jährige versuchen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Ein schweres Stück Arbeit, betrachtet man alleine die Statistik. Die Schwaben belegen in der Offensive wie in der Defensive den vorletzten Platz aller Oberligisten. So erzielte einerseits lediglich der TSV Ismaning weniger Tore, während andererseits nur der TSV Unterhaching mehr Treffer hinnehmen musste.
Dennoch besteht kein Grund die junge Truppe zu unterschätzen. Bereits im Hinspiel zeigten sich die Herzogstädter zunächst durchaus überzeugend und gingen sogar kurzzeitig mit 2:4 in Führung, bevor sie der Übermacht der Oberpfälzer nichts mehr entgegen zu setzen hatten. So oder so ähnlich verliefen bisher viele der Friedberger Spiele. Einige Zeit gelingt es der jungen Truppe durchaus mitzuhalten, bevor sie früher oder später in Ungeduld ausbricht und durch Fehler auf beiden Seiten des Balles sich selbst ins Hintertreffen bringt.
„Wenn es uns ähnlich wie im Hinspiel gelingt, den Gegner zu Fehlern zu zwingen und unsere körperliche Überlegenheit in der Abwehr wie im Angriff einzusetzen, dann sollten wir auch dieses Spiel gewinnen“ erklärte Tobias Wannenmacher unter der Woche und warnte sein Team vor Überheblichkeit. „Wir dürfen keinesfalls den Fehler machen, diesen vermeintlich leichteren Gegner zu unterschätzen und bereits an das nächste oder gar übernächste Spiel denken.“ Erfreut zeigte er sich zumindest darüber, dass sich die Anzahl der „Angeschlagenen“ wieder etwas verringert hat. Mit Ausnahme von Ralph Weiss konnte er auf alle Akteure zurückgreifen, Mario Schmidtke konnte nach überstandener Krankheit wieder trainieren und auch Philipp Schöttner erweist sich von Woche zu Woche stabiler. Lediglich der Spielertrainer selbst laboriert noch an einigen Blessuren und macht seinen eigenen Einsatz von der Tagesform und vom Spielverlauf abhängig.
Aufstellung: Walzik, M. Müller, Tannenberger, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm, F. Müller, Wolf, Schöttner