Nach einer wegen des Pokalwettbewerbs verkürzten Winterpause starten die Handballer des SV 08 Auerbach an diesem Wochenende mit einem schweren Auswärtsspiel in die zweite Hälfte der Saison. Gegner des frisch gekürten Bayerischen Pokalsiegers ist der aktuelle Tabellen-Sechste DjK Rimpar II. Die Unterfranken haben sich im Verlauf der Hinrunde nicht nur als der stärkste der drei Aufsteiger erwiesen, sondern auch gezeigt, dass man sich mit dem Klassenerhalt ein sehr realistisches Saisonziel gesetzt hat.
„Der Erfolg der 1. Mannschaft zeigt, dass Rimpar ein gutes Konzept für einen erfolgreichen Handball hat. Die Spieler sind durch die Bank gut ausgebildet, spielen einen sicheren Ball und haben sich nicht umsonst bereits jetzt in der Bayernliga etabliert“ meinte Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher im Hinblick auf die anstehende Partie. „Wir haben ja im Hinspiel gesehen, was die junge Truppe kann. Inzwischen haben sie eine halbe Saison Bayernliga-Luft geschnuppert, Erfahrungen gesammelt und sich stabilisiert.“ Tatsächlich verlief die bisherige Saison für den Neuling durchaus wechselhaft. Nachdem die Unterfranken vier der ersten sechs Spiele für sich entscheiden konnten, belegten sie einen hervorragenden dritten Tabellenplatz, rutschten dann jedoch nach vier Niederlagen am Stück ab auf Rang 10, nur um sich mit drei Siegen zum Schluss der Hinrunde einen relativ sicheren Platz im Mittelfeld der Tabelle zu sichern. Mit derzeit 14:12 Punkten führen sie auf Platz Sechs nicht nur eine Dreiergruppe punktgleicher Teams an, sondern haben sich bereits einen Vorsprung von acht Zählern auf den ersten Abstiegsplatz erarbeitet. Welche Qualität dem Trainergespann Janko Skrbic und Andreas Thomas zur Verfügung steht, zeigt sich am deutlichsten an der Anzahl der höherklassigen Auftritte ihrer Spieler. Nicht weniger als acht bisher eingesetzte Akteure gehören entweder zum erweiterten Kader des Zweitligateams oder hatten zumindest ihre Einsatzzeiten in der 2. Bundesliga.
So zeigen die gemeinsamen Trainingseinheiten bei den „Jungwölfen“ durchaus ihre Wirkung. Mit einer stabilen 6-0 Deckung stellen die Unterfranken immer wieder ihre Gegner vor große Probleme, was dazu führt, dass sie nach 13 Spieltagen eines von nur fünf Teams sind, die weniger als 350 Tore hinnehmen musste. Zudem ergeben sich immer wieder Gelegenheiten zu schnellen und einfachen Gegenstoßtoren. Doch auch im Positionsangriff zeigen die Rückraumspieler Mike Wagenbrenner (RL), Lukas Siegler (RM/RL) und Matjaz Krze (RR), warum sie zum erweiterten Bundesligakader gehören. Dass auch Kreisläufer Nicolas Gräsl immer wieder für Torgefahr sorgt, verlangt von der Auerbacher Defensive höchste Konzentration und Flexibilität. Ausgerechnet hier fehlen Tobias Wannenmacher am Samstag mit Ralph Weiss (Beruf) und Philipp Schöttner (Krankheit) zwei wichtige Akteure. „Glücklicherweise hat sich die Verletzung von Matthias Schnödt als nicht ganz so gravierend herausgestellt“ erklärte er. „Viel schwerer wiegen da die eingeschränkten Hallenzeiten und Trainingsmöglichkeiten während der Winterpause, da sich mit dieser geringen Anzahl an Übungseinheiten eine effektive Vorbereitung sehr schwierig gestaltet.“
Wannenmacher will dies allerdings keinesfalls als Entschuldigung verstanden wissen, da es „bei anderen Teams vermutlich ähnlich ist. Wir müssen versuchen, die wenigen gemeinsamen Zeiten zu nutzen, um die „eingerosteten“ Gelenke wieder gangbar zu machen.“ Ein zusätzlicher Punkt könnten möglicherweise die Zuschauer sein. Da die Bundesligen zugunsten der Nationalmannschaft derzeit pausieren, wird wohl mancher Wölfe- Fan ersatzweise dem Reserveteam seinen Besuch abstatten. Nachdem sich schon das Hinspiel über weite Strecken relativ ausgeglichen gestaltete, erwartet die Oberpfälzer nun also eine sehr schwere Auswärtspartie gegen einen berechtigt selbstbewussten Gegner und ein durch den Erfolg der 1. Mannschaft euphorisiertes Publikum. „Wir haben ein Ziel. Um das zu erreichen ist es notwendig, dass wir gut in die Rückrunde starten und auch aus Rimpar die Punkte mitnehmen. Das gelingt uns jedoch nur, wenn und solange wir konzentriert arbeiten und unsere Stärken nutzen“ gab Wannenmacher seinen Schützlingen mit auf den Weg.
Aufstellung: Walzik, M. Müller, Tannenberger, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm, F. Müller, Wolf