Ab und zu müssen sich die LVB-Handballer selbst mal kneifen. Zu sehr erinnert die aktuelle Erfolgsserie an einen Traum. Aufwachen verboten! Mit dem 33:31 (19:15)-Sieg im oberpfälzischen Auerbach blieben die Leipziger auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen und kletterten - am HSC 2000 Coburg vorbei - auf Tabellenplatz drei.
„Es macht wahnsinnigen Spaß, mit den Jungs zusammenzuspielen“, freute sich LVB-Kreisläufer Oliver Wendlandt nach dem verdienten Sieg gegen den SV 08 Auerbach. Seine Freude wurde beim Blick auf die Tabelle noch größer: „Sensationell, dass wir jetzt auf dem dritten Platz stehen. Das hat vor der Saison sicher niemand erwartet.“ Auch LVB-Trainer Torsten Löther gibt zu: "Das hätte ich vor der Saison nicht zu träumen gewagt." Und tatsächlich: Die aktuelle Siegesserie der LVB-Handballer trägt märchenhafte Züge. In diesem Jahr hat noch keine Mannschaft die SG LVB besiegen können. Auch die Auerbacher nicht.
Ehe die sich am Samstagabend umsahen, war der LVB-Express schon losgefahren, lag nach fünf Minuten mit 4:0 vorn. „Wir sind hellwach und stark in die Partie gestartet“, so Wendlandt. Auerbachs Trainer Tobias Wannenmacher zog die Notbremse, nahm die Auszeit. Danach fing sich sein Team, dichter kamen sie jedoch nicht.
Die Leipziger spielten ihren Stiefel souverän und sicher runter, führten zur Halbzeit mit 19:15, in Hälfte zwei zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren (23:17, 38.). Dann war zehn Minuten Flaute im Leipziger Angriff und hinten Tag des offenen Tores. Die SG LVB traf nur ein-, Auerbach siebenmal. Konsequenz: Der Gegner war dran (24:24, 46.). Die ganze Sache wieder unnötig spannend. „In dieser Phase haben wir zu viele einfache Fehler gemacht und dumme Zeitstrafen kassiert“, erklärt Linksaußen Sascha Meiner.
Doch vielleicht hatten die LVB-Spieler auch nur ihre Kräfte gesammelt, um in ihrem berühmt-berüchtigten Endspurt noch einmal davonzuziehen und am Ende mit 33:31 zu gewinnen. „Unser Trainer hat noch einmal an unseren Siegeswillen appelliert“, sagt Wendlandt. Gesagt, getan. Ein gut aufgelegter Patrick Ziebert im LVB-Tor tat sein Übriges. So schwebt man gerne auf der Erfolgswolke. "Abheben wird aber keiner. Wir nehmen die Spiele, wie sie kommen", sagt Löther. Das nächste kommt erst in drei Wochen. Dann geht's für die Leipziger auswärts zur HSG Pohlheim. Bis dahin ist erst einmal Blessuren kurieren angesagt.
SG LVB: Schulz (TH), Ziebert (TH), Eulitz 8/5, Meiner 6, Uhlig 5, Fritsch 1, Berthold 3, René Wagner, Wittig, Höhne 1, Wendlandt 5, Hanner 2, Sillanpää 2.