Schon vor dem Anpfiff war klar, dass die SG H2Ku zwar gerne die Punkte aus der Helmut-Ott-Halle mitnehmen würde, dies aber nicht um jeden Preis. Die Startaufstellung der Gäste bestätigte den Beobachter anfangs auch in dieser These, begannen doch einige Akteure, die zuletzt nicht im Rampenlicht standen. So kamen die zuletzt überzeugenden Tobias Barthold und Felipe Soteras-Merz, letzterer wegen einer Verletzung, während der gesamten Spielzeit gar nicht zum Zuge. Anderen, wie Jona Schoch, Christian Dürner oder auch Ingo Krämer wurden vom Coach dosierte Einsatzzeiten verordnet.
Die Gelegenheit für die anderen Akteure, sich in den Vordergrund zu spielen. Was auch zunächst noch gelang. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gästen. Das 5:2 nach nur sechs Minuten durch Jona Schoch konnte der SV 08 Auerbach zwar wieder egalisieren, beim 12:8 nach 16 Minuten sah aber Einiges wieder nach einem Gästesieg aus. Zwei eigene Tore in Unterzahl spielten den Gästen dabei noch in die Karten. Auch wenn danach Jona Schoch wegen eines Schlages ins Gesicht für einige Minuten vom Parkett musste und der SG H2Ku dadurch ihre stärkste Offensivwaffe ausfiel, war der Bruch im Spiel nicht dadurch zu erklären. Einerseits stabilisierte sich die SV-Abwehr mit der Hereinnahme von Spielertrainer Tobias Wannenmacher zusehends, andererseits brachten Philipp Schöttner und Mario Schmidtke die Gastgeber binnen zehn Minuten im Alleingang wieder zurück in die Partie, beim 15:15 wurden schließlich die Seiten gewechselt .
Was sich zum Ende der ersten Halbzeit andeutete, setzte sich nun nahtlos im zweiten Durchgang fort. Nach dem 21:17 der Gastgeber konnte die Gäu-Sieben kurzzeitig verkürzen (21:19), damit war aber das Pulver der Gäste an diesem Abend verschossen. Sechs Gegentore in Folge ließ den Widerstand vollends erlahmen. Das 19:27 aus Sicht der Gäste stellte schon nach 44 Minuten die endgültige Entscheidung dar. Dass danach kein Aufbäumen kam, war für Trainer Nico Kiener zwar nicht positiv anzusehen, aber trotzdem verständlich: „Nach den letzten Wochen, in denen wir ständig unter Druck standen, sind wir heute zum ersten Mal ohne den Siegzwang angetreten, da war am Ende einfach die Luft ein wenig raus“. Kiener wechselte trotz der drohenden klaren Niederlage weiter munter durch, um allen Spielern noch eine Einsatzchance zu geben. Ändern konnte dies freilich nichts mehr. Beim 30:20 standen erstmals zehn Tore Unterschied zwischen beiden Teams (48.). Das 37:22 am Ende war aber für den Coach ein deutlicher Fingerzeig, wie er später feststellte: „Wir haben heute genau sehen können, woran wir in der Vorbereitung zur neuen Saison arbeiten müssen“, wagte Nico Kiener einen kurzen Blick voraus, um danach aber zum Tagesgeschäft zurückzukehren: „Für die letzten Wochen kann ich auf mein Team trotzdem unheimlich stolz sein, deshalb kann auch heute noch etwas gefeiert werden“.
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Sprungbrett SG H2Ku Herrenberg