Es lag wohl am sonnigen Spätsommerwetter, dass nur etwas mehr als 350 Zuschauer den Weg in die Helmut-Ott-Halle gefunden hatten. Am Gegner der Auerbacher kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Die Augsburger Vorstädter legten sich von Beginn an ins Zeug und versuchten ihre beiden Auftaktniederlagen vergessen zu machen und damit einen echten Fehlstart in die neue Runde zu vermeiden. Auch die Gastgeber zeigten sich zunächst von ihrer spendablen Seite und ermöglichten den Schwaben durch nervöse Fehler immer wieder leichte Tore. So leuchtete in der 4. Minute ein für Auerbach wenig schmeichelhafter 1:3 Rückstand von der Anzeigentafel.
Erst jetzt gaben sich die Blau-Weißen etwas aggressiver in der Abwehr und konnten einige Bälle für schnelle Gegenstoßtore erobern. Schon jetzt zeigte sich, dass dies ein Tag für die beiden Außen werden sollte. Immer wieder waren es Kenny Schramm auf der linken und Maximilian Lux auf der rechten Seite, die den gegnerischen Torhüter überwinden konnten. Nach einem 4-Tore-Lauf zum 9:7 glaubten viele der Fans bereits an die berühmte „Wendung zum Guten“. Doch Haunstetten glich kurz darauf wieder aus (11:11) und blieb dran. Egal wie oft der Angriff der Oberpfälzer auch traf, in der Defensive ließ man den Gästen wieder den Vortritt und machte sich so das Leben selbst schwer. So wurden bei einem eher offenen Spielstand von 20:17 die Seiten gewechselt.
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff mussten innerhalb von 30 Sekunden sowohl der Spielertrainer als auch Ralph Weiss beim Stand von 22:20 für zwei Minuten auf die Bank. Haunstetten gelangen in dieser doppelten Überzahl zwar einige Treffer, jedoch erzielten auch die Hausherren drei Tore und kamen so in dieser schwierigen Phase recht glimpflich davon. Der Vorsprung hielt sich zwar in Grenzen, doch er hielt. Kaum wieder auf dem Feld zeigte Tobias Wannenmacher ein ums andere Mal seine Spielmacherqualitäten und brachte seine Mitspieler durch traumwandlerisch sichere Anspiele in aussichtsreichste Positionen. Immer wieder knackten die Gastgeber die Abwehr der Schwaben auch über außen, sei es durch Anspiele, sei es durch gewonnene Eins-gegen-Eins-Duelle der beiden Haupttorschützen des Tages. Langsam aber stetig wuchs der Vorsprung der Blau-Weißen auf ein beruhigenderes Maß an und ab der 40. Minute konnte man fast den Eindruck gewinnen, dass einerseits Auerbach nur noch versuchte, das Spiel „nach Hause zu bringen“, andererseits Haunstetten trotz aller Bemühungen an diesem Tag nicht in der Lage sein würde, die Partie noch einmal zu wenden. Am Ende kam es mit 41:35 dann doch noch zu einem relativ überzeugenden Ergebnis.
„Die Niederlage geht, auch in der Höhe, in Ordnung“ meinte Gästetrainer Udo Mesch nach dem Spiel. „Bei unserer derzeitigen Situation ist unser Hauptaugenmerk auf den Klassenerhalt gerichtet und weniger nach oben. Dort sehe ich eher Auerbach und Waldbüttelbrunn.“ Mario Schmidtke, nach seiner Krankheit wenig eingesetzt, meinte hinterher, dass „wir es im Angriff recht gut gemacht haben, die Abwehrarbeit ist jedoch noch „ausbaufähig“ “. Philipp Schöttner dachte schon an die beiden nächsten Spiele gegen Friedberg II und in Erlangen. „Wenn wir in jedes Spiel mit der gleichen Seriosität gehen und keinen Gegner unterschätzen, dann bin ich überzeugt, dass wir auch die beiden nächsten Spiele gewinnen können.“ Bereits am kommenden Samstag besteht die Möglichkeit in einem erneuten Heimspiel gegen den Aufsteiger TSV Friedberg II diese Seriosität unter Beweis zu stellen.
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger, Weiss (4), Lux (10/2), Wannenmacher (3), Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm (11), F. Müller (7), Wolf (6), Schöttner