SV 08 Auerbach – HSG Konstanz (Sonntag, 17 Uhr). – Geht's nach Kapitän Patrick Glatt, sind die Zielvorgaben der Konstanzer Handballer beim zweiten Auswärtsspiel in Folge eindeutig: Am späten Sonntagnachmittag soll eine knappe Autostunde nordöstlich von Nürnberg im oberpfälzischen Auerbach der erste Auswärtssieg eingefahren werden. „In Auerbach sind endlich die zwei ersten Auswärtspunkte fällig“, wurde der Torhüter der HSG Konstanz nach der Niederlage bei der SG Kronau/Östringen II zitiert. HSG-Trainer Daniel Eblen interpretiert die Aussage seines Kapitäns dahingehend, dass die Mannschaft „nach dem richtig schlechten Spiel in Friedberg, dem sehr guten Auftritt mit der knapp verpassten Sensation in Coburg und der Niederlage bei einer einfach besseren Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen“ nun bestrebt sein dürfte, nicht nur ein gutes Spiel zu machen, sondern sich auch mit Punkten für die gezeigte Leistung zu belohnen.
Wenngleich sich die Wege beider Mannschaften im Pflichtspielbetrieb bisher noch nicht kreuzten, sind sie sich nicht völlig fremd. Schließlich traf man im Juli 2012 während eines Vorbereitungsturniers im bayrischen Kissing aufeinander, wo die damals gerade in die Oststaffel der 3. Liga aufgestiegene Mannschaft um Spielertrainer Tobias Wannenmacher die Eblen-Schützlinge knapp mit 15:14 schlug. „Ihn kennen wir hier in Konstanz aus seiner aktiven Zeit in Erlangen noch zur Genüge. Er hat uns mehr als einmal die Suppe versalzen!“, hält der Konstanzer Coach Daniel Eblen den Gastgeber nicht allein wegen dieser Personalie für brandgefährlich. „Solange man einen Gegner nicht gespielt hat, ist es immer schwierig, ihn allein vom vorhandenen Videomaterial her umfassend einzuschätzen“, sagt Eblen. Er misst dem Ergebnis des Vorbereitungsspiels auf die vergangene Saison zwar nur wenig Aussagekraft bei, „aber sie erscheinen auf allen Positionen gut besetzt, starker Rückraum und gut von den Außenpositionen. Tobias Wannenmacher hat da offenbar klare Vorstellungen, was er von dieser Mannschaft spielen lässt“, sagt Eblen. Er deutet allerdings an, dass ihm die Vorbereitung der Mannschaft auf einen sein Spiel sehr strukturiert aufbauenden Gegner leichter fällt als auf aus der Kleingruppe heraus auftrumpfende Individualkönner vom Schlage einer SG Kronau/Östringen II.
Fest steht allerdings auch, dass die Konstanzer Handballer beim Tabellen-13. auf einen Gegner treffen, der mit bisher 155 Gegentoren die momentan schlechteste Defensive der Staffel stellt und bisher erst zweimal unter 30 Gegentreffern blieb. Sollte es der HSG Konstanz am Sonntagabend also gelingen, auf ihrer Suche nach der richtigen Balance zwischen Angriff und Deckung einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, könnte der Wunsch von Kapitän Patrick Glatt, endlich mal „eine schöne Heimfahrt zu haben“, tatsächlich in Erfüllung gehen.
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