Ähnlich wie nach dem Hinspiel gab es für die Auerbacher auch diesmal nichts zu feiern. Woran es jedoch lag, dass die Partie noch deutlicher daneben ging als in Magdeburg, konnte sich keiner der Akteure so richtig erklären. „Wir sind schon zu Beginn überhaupt nicht richtig ins Spiel gekommen und haben viele Fehler gemacht, die der SCM diesmal gnadenlos bestraft hat. In Magdeburg konnten wir wenigstens auch von deren Fehlern etwas profitieren und das Spiel längere Zeit offen gestalten“ meinte Spielertrainer Tobias Wannenmacher.
Und in der Tat lief bei den Gastgebern von Anfang an kaum etwas so, wie sie es sich vorgenommen hatten. Nach dem 0:1 für die Gäste in der ersten Minute ging es zwar zwei- oder dreimal hin und her ohne dass etwas Zählbares für eines der Teams dabei herauskam, dann jedoch hatten zumindest die YoungsterS ihr Spiel besser im Griff und zogen bis zur achten Minute auf 0:5 davon. Immer wieder vergaben die Blau-Weißen beste Möglichkeiten bzw. scheiterten sie am sehr gut haltenden Marcus Hammerschmidt im Tor der Magdeburger. Jedes Tor, das die Oberpfälzer erzielten, beantworteten die Gäste postwendend und ließen ihre Treffer teilweise sehr „leicht“ und einfach aussehen. Erst als Matthias Werner auf Seiten der Gastgeber zu einem seiner kurzen Einsätze kam, schien sich das Spiel der Hausherren etwas zu beruhigen. „Matthias hat seit mehr als einer Woche nicht trainiert und ist noch überhaupt nicht fit, schließlich musste er während dieser Zeit Antibiotika nehmen. Trotzdem hat er sich heute bereit erklärt, wenigstens ein paar Minuten mitzuspielen, konnte aber natürlich nicht die Akzente setzen, die er sich und wir uns erhofft hatten“ erklärte Tobias Wannenmacher nach der Partie die wenigen Kurzeinsätze seines bisher torgefährlichsten Spielers.
Magdeburg zog von all dem unbeeindruckt sein Spiel auf und hinderte den SV 08 mit einer massiven 6-0 Deckung ein ums andere Mal am Erfolg. Joachim Knerr, Alexander Tannenberger, Mario Schmidtke, sie alle versuchten es mit Würfen aus der zweiten Reihe und sie alle wurden immer wieder von der gegnerischen Abwehr geblockt. So bauten die Gäste Schritt für Schritt ihren Vorsprung aus und führten bereits in der zwanzigsten Minute erstmals mit acht Toren (5:13). Der inzwischen eingewechselte Philipp Walzik konnte dann zwar einige Bälle der Gegner entschärfen, zu einer echten Aufholjagd reichte es an diesem Tag jedoch nicht. Dazu bekam auch die Abwehr der Auerbacher den Gegner nicht ausreichend in den Griff. Vor allem Linkshänder Bert Hartfiel (7) sowie Linksaußen Matthias Musche (11/3) trafen fast nach Belieben. Der Pausenstand von 11:20 bedeutete gleichzeitig den größten Rückstand für Auerbach in dieser Halbzeit und die Vorentscheidung in der Partie.
Die wohl endgültige Entscheidung sahen die knapp 500 Zuschauer dann nach etwa 13 Minuten der zweiten Halbzeit, als wieder einmal Bert Hartfiel seine Farben mit zehn Toren in Führung brachte (14:24). „Natürlich freue ich mich über diesen Sieg, muss aber gleichzeitig meine - zugegebenermaßen sehr junge und damit unerfahrene – Mannschaft etwas kritisieren, dass sie Mitte der zweiten Hälfte doch recht undiszipliniert aufgetreten ist und dadurch sehr viele Zeitstrafen hinnehmen musste. Da müssen sie noch lernen und Erfahrungen sammeln“ fasste Trainer Dirk Pauling das Spiel seiner Mannschaft zusammen. Damit sprach er die Zeit zwischen der 35. und der 47. Minute an, in der die Gäste teilweise nur zu dritt auf dem Parkett standen. Dass die Gastgeber diese Überzahlsituationen nicht ausreichend nutzen und nur für ein wenig Ergebniskosmetik sorgen konnten, passte in das Gesamtbild dieses „gebrauchten“ Spieltages.
Die letzten Minuten waren dann geprägt von Strafwürfen und Zeitstrafen gegen beide Teams, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass die Partie während 60 Minuten sehr fair geführt wurde. „Letztlich haben wir die zweite Hälfte zwar zu unseren Gunsten entschieden, waren aber in den ersten 30 Minuten nicht in der Lage, den Gegner zu kontrollieren. Zur Pause war das Spiel heute entschieden. Man merkt den Spielern aus Magdeburg an, wie gut sie ausgebildet sind und dass sie deutlich mehr trainieren können als wir. Wenn die Spieler des Gegners nicht nur kräftiger, sondern auch noch schneller sind als wir, dann wird es für uns fast unmöglich, etwas zu erreichen. Wie schon oft in der Saison gesagt, müssen wir uns mehr auf die Gegner unserer Tabellenregion konzentrieren und darauf hoffen, dass wir zu diesen Spielen dann mit einer gesunden und fitten Mannschaft antreten können“ lautete das Fazit von Tobias Wannenmacher nach der Partie.
Es spielten: Adam, Walzik, Tannenberger (1), Ma. Werner (6/4), Weiss, Mi. Werner (2), Hackenberg, Knerr (1), Wannenmacher, Schnödt (3), Herold, Reger, Schmidtke (8/2), Schöttner (4)