Innerhalb von zwei Minuten hat sich der TSV selbst um die Früchte seines aufopferungsvollen Kampfes gegen den neuen Vizemeister aus Auerbach gebracht und musste somit eine bittere, weil durchaus vermeidbare 26:27 (12:13) Heimniederlage einstecken. Somit hängt er weiter im Tabellenkeller fest und kann aus eigener Kraft nicht mehr als den drittletzten Tabellenplatz erreichen. Die Frage, ob das doch noch zum Ligaerhalt reicht, hängt jetzt vom Abschneiden der drei bayerischen Vereine (Bad Neustadt, Fürstenfeldbruck, Friedberg) in der Dritten Liga ab.
Sechsunddreißig Minuten waren gespielt als der TSV zwei Zeitstrafen unmittelbar hintereinander hinnehmen musste und in doppelter Unterzahl nach dem 13:15 mit 13:19 vorentscheidend ins Hintertreffen geriet und diesen Rückstand trotz einer hingebungsvollen Willensleistung einfach nicht mehr wett machen konnte. Bis dahin hatten sich die Gäste nie so weit absetzen können, dass sie nicht doch noch in Reichweite geblieben wären. Ab der 10. Minuten hatten sie zwar das Heft des Handelns, sprich die Führung übernommen, als der TSV durch Christian Räbel und Tamas Virag im Konter an Auerbachs Keeper Raul Adam scheiterte. Daneben schlichen sich vermehrt Fehler im Angriff gegen die offensive Deckungsformation der Gäste ein, die in unnötigen Ballverlusten mündete. In der Abwehr wiederum bereitete der Regisseur der Gäste Thomas Bader den Winkelhaidern immer mehr Kopfzerbrechen. Angetrieben von ihrer wie immer zahlreichen Anhängerschar konnten sich die Auerbacher zwischen der 23. und 27. Minute auf 9:13 absetzen, aber der TSV schaffte es bis zur Halbzeit auf ein Tor zu verkürzen. Dabei gelang Daniel Herbst das Kunststück, selbst in 4:5 Unterzahl zwei Mal den Ball zu erobern und per Gegenstoß zu verwandeln.
Nach der Halbzeitpause erhöhte Auerbach auf 12:14 und nach dem 13:15 erhielt zunächst Peter John wegen Meckerns seine Zeitstrafe, anschließend Christian Räbel. Dabei wusste jeder schon vor dem Anpfiff, dass das unterfränkische Schiedsrichtergespann jegliches Kommentieren ihrer Entscheidungen nicht hinnehmen wird. Die Gäste machten diese Erfahrung schon in Halbzeit eins, nun also der TSV. Als der TSV wieder vollzählig war, wollte er mit aller Macht den Rückstand schleunigst verkürzen. Aber da er zu schnell zu viel wollte, ging auch einiges schief und somit dauerte es bis zur 50. Minute, ehe der TSV auf 21:23 verkürzen konnte bzw. bis zur 54. Minute, als Daniel Herbst mit einem Kempator das 22:24 erzielte. Nach dem die Gäste per Siebenmeter auf 22:25 erhöht hatten, wollten es nun Ingo Kundmüller und Tamas Virag mit der Brechstange erzwingen, da die Zeit davon zu eilen schien. Beide leisteten sich in Überzahl zwei Fehlwürfe. Die Gäste konterten eiskalt und zogen wieder auf 22:27 (58. Minute). Das unmittelbar darauf folgende 23:27 durch Peter John bescherte dann auch den Auerbachern eine doppelte Hinausstellung. In knapp fünfundvierzig Sekunden gelangen dem TSV zwei Treffer. Eine knappe halbe Minute vor dem Abpfiff musste dann auch noch der dritte Gästespieler auf die Bank. Karl Rettenbacher erzielte dreizehn Sekunden vor Schluss das 26:27, aber Zeit war schon zu weit fortgeschritten, um ein anderes Ergebnis erzielen zu können.
Am Ende steht also der TSV wie Rimpar mit leeren Händen dar. Auch jetzt war man einer Mannschaft unterlegen, die in einen Tick weniger Fehler machte, als die Winkelhaider. Diese gehen mit der Gewissheit in die letzten drei Spiele, dass Landshut nun definitiv abgestiegen ist. Daneben scheint es jetzt auch sicher zu sein, dass das HBLZ nächste Saison nicht mehr in der Bayernliga spielen wird. Simbach und Sulzbach sind aufgestiegen, der dritte Neuling wird in einer Relegation entschieden. Da Rimpar die Liga nach oben verlässt, stünden die vierzehn Bayernligisten der Saison 2011/2012 schon jetzt fest, falls kein anderer Absteiger als Fürstenfeldbruck I aus der Dritten Liga noch aufgenommen werden muss. Darüber bräuchte man sich keinen weitere Gedanken machen, hätte sich der TSV nicht die fatalen Aussetzer gegen Landshut und Fürstenfeldbruck geleistet.
Die Treffer für Winkelhaid erzielten:
Rettenbacher 3; Virag 3; Kundmüller 5; John 6/1; Herbst 4; Piller 4; Räbel 1
Jochen Greiner