Hallo Tobi, Herzlich Willkommen in der Auerbacher Handbal- Familie. Bitte stell Dich doch kurz selbst vor:
Mein Name ist Tobias Büttner, manche schimpfen mich auch Tobi, Ti-Bütt, oder Büddi. Auch wenn ich vielleicht nicht so aussehe bin ich erst 22 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen bin ich in Erlangen, habe aus sportlichen Gründen die letzten zwei Jahre allerdings in Würzburg/Rimpar verbracht. Nach meiner Schullaufbahn habe ich bei der Sparkasse Erlangen eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Ab 01.07.2015 bin ich dort auch wieder tätig. Neben der Arbeit mache ich momentan meinen Sparkassenfachwirt. Mein Berufsziel ist ganz klar, ein gut verdienender Rentner zu werden und das möglichst zeitnah ;-). Handball spiele ich seitdem ich 4 Jahre alt bin. Als Linkshänder ist man da ja meistens auf Rechtsaußen oder Rückraumrechts angesiedelt. Allerdings agiere ich am Kreis angeblich auch recht vernünftig (O-Ton Jens Bürkle, bisheriger Trainer der Zweitligamannschaft der DjK Rimpar Wölfe).
Bei welchen Vereinen hast Du bisher gespielt?
Das Handball-Einmal-Eins habe ich bei der DJK Erlangen gelernt. Anschließend habe ich 10 Jahre lang das Trikot des HC Erlangen getragen, bevor ich im Sommer 2013 zu der DJK Rimpar Wölfe in die 2. Bundesliga gewechselt bin.
Wie bist Du zum Handball gekommen?
Nachdem meine ältere Schwester damals angefangen hat mit Handball, musste der kleine Bruder natürlich auch unbedingt das Gleiche machen. Nachdem ich von Beginn an mit dem Ball recht gut umgehen konnte, habe ich gleich meinen Spaß daran gefunden. Nach einem ganz kurzen Abstecher zum Fußball, bin ich schnell zum Handball zurückgekehrt. Das hat sich offensichtlich gelohnt.
Hast Du handballerische Vorbilder?
Na klar, die hat doch jeder. Ganz oben auf meiner Liste steht Steffen Weinhold, der einfach ein absolut überragender Handballer und ein super Typ ist. Seine Spielweise und Einsatzbereitschaft ist einmalig. Es gibt wenige, die auf dem Feld so viel Knochen und Haut investieren wie er. Ich denke bei dieser Frage auch immer an meinen Kumpel Alex Streng, wie er stets filigran wie eine Gazelle über das Handballfeld gestolpert ist und leider viel zu früh aus gesundheitlichen Gründen seine aktive Karriere beenden musste.
Wie kam der Kontakt zum SV 08 zustande und was hat Dich letztlich bewogen, zum SV 08 Auerbach zu wechseln, zu einem Aufsteiger in die 3. Liga? Immerhin hast Du mit Deinem letzten Team bereits in der 2. Bundesliga gespielt? Außerdem verdienst Du in Auerbach kein Geld mit dem Handball.
Der Kontakt kam durch Tobi Wannenmacher zustande. Wir kennen uns inzwischen auch schon ein paar Jahre und haben immer mal wieder gequatscht. Als ich die Entscheidung getroffen habe, meinen Vertrag in Rimpar nicht zu verlängern, wurden die Gespräche etwas intensiver. Ganz klar für Auerbach hat natürlich das gute Verhältnis zum Wanne gesprochen, die dynamische und junge Mannschaft, die meiner Meinung nach absolut das Potenzial hat, sich langfristig in der 3. Liga zu etablieren, das sensationelle Publikum und der deutlich geringere Trainingsaufwand, den ich hier zu betreiben habe. Ich hab einfach Bock mit den Jungs in der sportlich sehr interessanten 3. Liga für den Klassenerhalt bis aufs letzte Hemd zu kämpfen.
Du kennst also Tobi Wannenmacher? Wie schätzt Du die Zusammenarbeit mit ihm ein?
Tobi kenne ich schon ewig. Als kleiner Erlanger Junge war er eins der Vorbilder aus der Ersten Mannschaft. In der Jugend hat er mich dann auch mal eine Saison lang trainiert und später haben wir auch in der Bundesligareserve des HCE zusammen gespielt. Ein paar Tage Sommerurlaub in Jesolo durfte ich mit ihm auch schon mal verbringen. Ich schätze Wanne sehr für sein Handballverständnis, die Art und Weise, wie er Handball denkt und lebt und natürlich für den Spaß, den man immer mit ihm hat.
Kennst Du sonstige Auerbacher Spieler - woher - und was weißt Du über den SV 08 Auerbach?
Unbekannt sind mir in der Mannschaft prinzipiell Wenige. Logischerweise kenne ich Felix Müller ganz gut. Mit dem habe ich in Erlangen schon mehrere Jahre zusammen gespielt. In der Jugend haben wir z.B. öfters gegen Coburg mit Kenny und Andi gespielt und im Männerbereich, war ich ja auch schon gelegentlich mit dem HCE in Auerbach zu Gast. Die Mannschaft ist auf jeden Fall ein sympathischer und lustiger Haufen, in dem ich mich gewiss wohl fühlen werde. Ich weiß, dass Auerbach (bestimmt ähnlich wie Rimpar) ein handballverrücktes Örtchen ist. Das sensationelle Publikum hat zu Recht einen guten Ruf in Bayern und die Helmut-Ott-Halle ist ein Tempel der nicht leicht zu stürmen ist.
Deine Position ist Rechtsaußen. Ausgerechnet auf dieser Position spielt mit Maximilian Lux ein ebenfalls junger und ehrgeiziger Linkshänder, der zudem in der vergangenen Saison Torschützenkönig in der Bayernliga war. Wie siehst Du diese Situation, wo siehst Du Deine Stärken und wie sind Deine Pläne.
Die Entwicklung von Maximilian Lux in den letzten Jahren ist durchaus beeindruckend. Wir haben ja nur drei Linkshänder für die kommende Saison, das ist nicht gerade viel. In Rimpar waren wir letzte Saison zu sechst. Ich sehe mich in Auerbach auch nicht ausschließlich auf der Außenposition. In den letzten beiden Jahren habe ich taktisch von Jens Bürkle einiges gelernt, sodass ich der Mannschaft sicherlich auch im Rückraum weiterhelfen kann. Alles in allem denke ich, dass wir drei Linkshänder uns gut ergänzen werden und jeder seine Spielanteile bekommt.
Tobi Wannenmacher legt Wert auf eine kompakte Abwehr. Wo liegen Deine Defensiv-Stärken?
Die Abwehr ist ja Wanne’s absolutes Steckenpferd. Und das ist gut, weil einem eine kompakte Abwehr, aus der man einfache Gegenstoßtore erzielt vieles einfacher macht, womit wir schon bei einer meiner größten Stärken sind, dem Gegenstoßspiel. Die Frage nach Defensiv-Stärken ist nicht ganz einfach. Abwehr ist ja hauptsächlich Wille, Kommunikation, Kampfbereitschaft, ein bisschen taktisches Verständnis und das Einhalten von Grundregeln eines Systems. Da wird Tobi uns in der Vorbereitung schon alles Nötige mit an die Hand geben, damit das bei Saisonbeginn funktioniert.
Was erwartest Du Dir von Deiner Zeit in Auerbach?
Sportlich gesehen natürlich die Etablierung in Liga 3. Sonst ganz klar jede Menge Spaß und dass es uns gelingt, die Region mit gutem, schnellen und interessanten Handball zu begeistern, damit die Helmut-Ott-Halle bei jedem Heimspiel zu einer Festung wird, die es für jeden Gegner schwer macht bei uns etwas zählbares mitzunehmen. Auf jeden Fall freue ich mich auch darauf, viele neue Menschen und neue Vereinsstrukturen kennen zu lernen.
Wie ist Deine Prognose für die kommende Saison?
Aus Auerbacher Sicht kann es natürlich nur eine Prognose geben und die heißt: Klassenerhalt. Am liebsten nicht erst am letzten Spieltag, sondern ein bisschen früher, damit wir es nicht auf ein Alles-oder-Nichts-Spiel oder wie es der Tulpengeneral Louis van Gaal sagen würde, „ein Tod-oder-Gladiolen-Spiel“ am letzten Spieltag ankommen lassen müssen. Aufstiegsfavoriten in der Oststaffel sind für mich der TV Hüttenberg, der seine Bundesligamannschaft weitgehend zusammen halten konnte und der HC Elbflorenz Dresden, der einige interessante Neuzugänge hat.
Vielen Dank für die Informationen und Alles Gute für Deine Zeit in Auerbach.