Noch in der ersten Hälfte gab es für die Blau-Weißen bei den übermächtigen Hausherren nichts zu erben. Gegen einen Gegner, der sich selbst keine Schwächephase erlaubte, und zudem jeden noch so kleinen Fehler knallhart bestrafte, schien der SV machtlos. In der zum Bersten gefüllten Rimparer Dreifachsporthalle konnten die Oberpfälzer die Partie zunächst nur in den ersten 17 Minuten offen gestalten. Noch stand es 7:7; doch die souveränen Gastgeber legten einen konsequenten Zwischenspurt hin und setzten sich innerhalb von drei Minuten auf 11:7 ab. Der SV hielt nochmal dagegen, leistete sich aber in dieser Spielphase zu viele Fehler, die ein derartiger Gegner eben zu bestrafen versteht. Bis zur Halbzeit erspielten sich die Unterfranken einen Sechs-Tore-Vorsprung (17:11), den sie nicht zuletzt ihrem starken Torhüter Markus Leikauf zu verdanken haben.
Was dann folgte, dürfte den etwa 100 mitgereisten Auerbacher Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben: eine geniale Halbzeit einer Auerbacher Mannschaft, die über sich hinauswuchs. Mit einer grandiosen kämpferischen Leistung wurde dem Tabellenführer alles abverlangt. Mitunter brachte man den durch die Bank eigentlich stärker besetzten Gegner an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Leider hat es am Ende halt doch nicht ganz gereicht.
Nach der Pause schien es zunächst, als würde sich der Verlauf der ersten Hälfte fortsetzen. Rimpar dominierte das Spiel nach Belieben, bestrafte weiterhin jeden Fehler der Auerbacher konsequent und setzte sich Treffer um Treffer ab. Als der Rückstand in der 41. Spielminute bereits neun Tore betrug, drohte dem SV ein Debakel. Fühlte sich auch die DJK Rimpar schon zu sicher? Oder war es doch die Einwechslung von Ralph Weiss, der mit einer überragenden Leistung neuen Schwung in das Auerbacher Spiel brachte? Insbesondere der Abwehrverband profitierte enorm von der Hereinnahme von Weiss. Als zudem auch Raul Adam in den folgenden Minuten einige Würfe der Hausherren parieren konnte, war der SV plötzlich wieder im Spiel. Tor um Tor wurde aufgeholt. Weder von einer Auszeit der DJK Rimpar noch von einer doppelten Unterzahl ließ man sich aus der Ruhe bringen. In der 53. Minute gelang Frank Herold schließlich der viel umjubelte Ausgleich zum 28:28. Und Thomas Bader legte unmittelbar nach, so dass der SV beim 29:28 sogar in Führung gehen konnte; die erste Auerbacher Führung seit der 16. Spielminute übrigens. Noch sieben Minuten zu spielen und jetzt zwei Mannschaften auf Augenhöhe – bei den Auerbachern keimte zu Recht nochmals Hoffnung auf. Schließlich lag ein Punktgewinn nun in greifbarer Nähe. Die letzten fünf Minuten waren dann mal wieder nichts für schwache Nerven. Auerbach kämpfte bis zum Umfallen, Rimpar hielt mit aller Macht dagegen. Und diese Macht war größer. Am Ende schlug der „Goliath“ DJK Rimpar den „David“ SV 08 Auerbach dann doch. Zweimal hatten die Blau-Weißen noch den Ausgleich auf der Hand, doch beim 30:31 scheiterte man an den eigenen Nerven, beim 31:32 fünf Sekunden vor Schluss an einem abgepfiffenen Stürmerfoul.
Eine letztendlich bittere Niederlage, die mit etwas Abstand jedoch wohl zu verschmerzen ist. Hat man sich doch bei einem Gegner, der schon fast auf Profiniveau aufgestellt ist, bestmöglich verkauft. Immerhin werden die Unterfranken von Heiko Karrer trainiert, der ansonsten zusammen mit Christian Schwarzer die Jugendnationalmannschaft betreut. Von diesen Erfahrungswerten profitiert der Bayernligist natürlich enorm.
Mit dieser Partie hat der SV wohl auch den letzten Kritikern bewiesen, dass man zu Recht in der Spitzenregion der Tabelle rangiert. Leider ist man durch die Siege des HBLZ Großwallstadt und des TSV Rödelsee zwischenzeitlich auf Platz vier abgerutscht. Das kann sich jedoch schon nächste Woche in der letzten Begegnung vor Weihnachten, dem Derby gegen HaSpo Bayreuth, gleich wieder ändern.
Für Auerbach spielten:
Raul Adam, Alexander Wittmann;
Volker Hackenberg 7, Maximilian Hofmann 7, Michael Werner 7/3, Thomas Bader 5, Frank Herold 3, Philipp Schöttner 1, Ralph Weiss 1, Karsten Herold, Thomas Reger, Benedikt Schnödt, Matthias Schnödt