Michael Graß hat sein Versprechen wahr gemacht und einen Nachfolger gefunden: Klaus Jahn aus Nürnberg wird ab der Vorbereitung für die neue Saison die Bayernliga-Handballmannschaft des SV 08 Auerbach übernehmen.
Jahn ist 62 Jahre alt und als Handballtrainer entsprechend erfahren. Beruflich ist er als Fachlehrer für Sport und Kunst an einer Hauptschule in Nürnberg tätig. Der Handballsport begleitet ihn seit Jahrzehnten. Als aktiver Spieler und als Trainer hat er beachtliche Erfolge erreicht. Michael Graß kennt er seit langem.
Als der Pegnitzer noch die Jugend der Bayreuther Turnerschaft (heute HaSpo) trainierte, war Klaus Jahn der Coach der A-Jugend des HC Erlangen. Bei Graß liefen die Müller-Zwillinge Michael und Philipp auf, die beide jetzt in der Bundesliga spielen. Jahn konnte unter anderem auf Csaba Szücs und Steffen Weinhold zurückgreifen, die inzwischen die Bundesliga-Mannschaft des TV Großwallstadt verstärken. Auch der in Ansbach geborene Bundesliga-Profi, Nationalspieler und Weltmeister von 2007 Sebastian Preiß spielte in der Jugendmannschaft des HC Erlangen unter den Fittichen von Klaus Jahn.
Die Aufgabe, in Auerbach ein erfolgreiches Bayernliga-Team zu trainieren, sei für ihn sehr reizvoll, erklärt der Nürnberger im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten. Michael Graß habe ihn kontaktiert und mit der Begründung, dass er Jahns Arbeit kenne und zu schätzen wisse, seine Nachfolge angeboten. Die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen des SV 08 seien auch recht positiv verlaufen. Erfreulich sei, so Jahn, dass Co-Trainer Manfred Eichenmüller in seiner Funktion weitermachen wird.
Überzeugt haben Klaus Jahn, der am Sonntag das Spiel in Erlangen beobachtet hat, auch die Auerbacher Fans. Die Unterstützung der Zuschauer sei enorm und in der Region selten. Von sich sagt er, dass er aus einer „Handball-Diaspora“ kommt. Der 1. FC Nürnberg, bei dem er früher selbst aktiv war, sei halt der „Club“, und der „Club“ stehe für Fußball. Die Auerbacher Erste habe ihm sehr gut gefallen. Nach dem anfänglichen Rückstand haben sie zwar „überrascht gewirkt“. Aber man habe schnell gesehen, dass die Mannschaft Substanz hat und mit starker Abwehr und dynamischem Angriff abgeklärt spielen kann. „Jeder versucht, gefährlich zu sein. Das gefällt mir.“
Entsprechend werde er auch nicht „den Handball in Auerbach neu erfinden“, sondern Graß’ erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Freilich könne man die Stärken weiter ausbauen und noch vorhandene Schwachstellen eliminieren. Jahn hat den B-Trainer-Schein, mit dem er auch in der Regionalliga tätig sein kann. Unterschrieben habe er in Auerbach noch nicht, erzählt er. Aber im Handball gelte auch ein Handschlag als Zusage. Seinen bisherigen Verein, den MTV Stadeln, hat Jahn bereits informiert.
Im Fürther Stadtteil war er zwei Jahre für die erste Mannschaft zuständig, die in der Landesliga Nord spielt. Beim HC Erlangen betreute er über Jahre den Perspektivkader. Die größten Erfolge feierte Klaus Jahn mit der Erlanger A-Jugend. Die Mannschaft war mehrfach Bayerischer Meister und Finalist um die Süddeutsche Meisterschaft.
Brigitte Grüner