Einen wahren Traumstart in die neue Spielzeit haben die Handballer der ersten Mannschaft des SV 08 Auerbach: Sie beginnen die Saison mit einem Derby beim Nachbarn HC Sulzbach. „Da ist eine extra Motivation gar nicht mehr nötig“, sagt Trainer Klaus Jahn.
Der Nürnberger hat Anfang Juni als Nachfolger von Michael Graß das Team übernommen. Zu den Spielern hat er längst einen guten Draht gefunden. „Ich fühle mich hier angekommen.“ Jahn kennt bereits alle Spitznamen „seiner Jungs“ und musste sich beim Ausfüllen eines Spielbogens schon überlegen, wie der eine oder andere wirklich heißt.
Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit war für die Mannschaft recht intensiv. Am 7. Juni begann Jahn mit dem Training. Er habe viel Wert gelegt auf Stabilisation und Kondition. Für die physische Vorbereitung gab es unter anderem 3000-Meter-Läufe. Zum Saisonstart sei jeder Spieler 100-prozentig fit, sagt der Coach.
Auch im taktischen Bereich habe man einige Dinge verfeinert und in engen Situationen eine defensivere Ausrichtung geübt. Ohnehin gebe es im Handball keine starren Systeme. „Wichtig sind Erfolge im 1:1-Spiel und eine gute Abstimmung mit dem Spieler auf der benachbarten Position.“ Geübt wurde auch das bessere Unterbinden von Konterläufen der Gegner. Ebenso habe die Mannschaft bei Strafwürfen an Sicherheit gewonnen: Zum Ende der vorigen Saison gab es noch häufig Fehlwürfe bei Siebenmetern. Das habe sich durch den routinierten Neuzugang Matthias Werner geändert. Auch Philipp Schöttner sei vom Siebenmeterpunkt sehr zuverlässig, erzählt Jahn im NN-Gespräch.
Mit Matthias Werner habe der Verein ohnehin einen guten Griff getan. Die Integration ist bereits bestens geglückt. Man habe das Gefühl, „er war schon immer da“. Seine großen spielerischen Qualitäten und die Erfahrungen aus der Zweiten Bundesliga wurden von den Mitspielern sofort akzeptiert.
Werner verstehe es bestens, das Spiel zu führen. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis er mit Bruder Michael zusammen auflaufen kann. „Mike“ hat sich nämlich in einem Vorbereitungsspiel schwer am Ellenbogen verletzt. Eine Operation war nötig. „Ich hoffe, dass er zur Rückrunde wieder fit ist.“
Ebenso hofft er auf die baldige Genesung und den Einsatz zum Saisonauftakt von Maximilian Hofmann, der sich vor kurzem eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hat. Bei Verletzungspech zeige sich, dass der Kader „doch ein bisschen dünn“ sei, meint Jahn. Gut ist es daher, dass Spieler in der Mannschaft sind, die reibungslos die Position eines verletzten Mitspielers übernehmen.
Mit seinem Vorgänger Michael Graß hat der neue Trainer nicht regelmäßig Kontakt. Anfang August haben die beiden mal telefoniert, weil der Wechsel eines zusätzlichen Spielers nach Auerbach im Raum stand. Der Linkshänder hätte gut in das Team gepasst und wäre auch gerne gekommen. Allerdings hat sich die Partnerin gegen einen Umzug ausgesprochen, obwohl Jahn für sie sogar einen passenden Arbeitsplatz im Großraum Nürnberg gefunden hätte.
Mittelfristig soll der Kader mit eigenem Nachwuchs aufgestockt werden. Es stehen einige A-Jugendliche in den Startlöchern. Bei einem Turnier waren unlängst Alexander Tannenberger, Moritz Neuß und Maximilian Lux dabei und haben sich gut eingebracht. Auch Thomas Bauer habe gute Perspektiven, sei jedoch nach einer Schulteroperation aktuell noch verletzt. Spielführer wird übrigens in der nächsten Saison wieder Routinier Volker Hackenberg sein.
Für Klaus Jahn, der kurz vor dem Start das Training etwas weniger intensiv gestalten wird, steht eines fest: „Ich freue mich auf die Saison.“ Besonders hoffe er auf die gewohnte Unterstützung durch das Auerbacher Publikum, aber auch auf das Erkennen der Fans, dass die dritte Saison in der Bayernliga kein Selbstläufer wird, und dass nicht automatisch nach einem vierten und einem zweiten Platz nun der Meistertitel „drin sein“ muss.
Intern hat sich die Mannschaft natürlich Ziele gesetzt. „Die Jungs wollen unbedingt gewinnen.“ Mit den spielerischen Qualitäten und dem Kampfgeist des Teams sei vieles möglich, so der Trainer.
Das erste Spiel des SV 08 Auerbach beim Bayernliga-Aufsteiger vom HC Sulzbach wird am Samstag, 17. September, um 15.30 Uhr in der Krötenseehalle angepfiffen.
Bericht und Foto: Brigitte Grüner
Sprungbrett NN