Man sah es den Spielern nach dem Spiel an, wie intensiv und anstrengend die vergangenen 60 Minuten gewesen waren. Erschöpft aber glücklich über den Auswärtserfolg verließen die Handballer des SV 08 Auerbach die Dreifachturnhalle im unterfränkischen Markt Rimpar. „Die Mannschaft hat sich heute gut präsentiert, hat von Beginn an eine gute Einstellung gezeigt und fast die gesamte Spielzeit über der Partie seinen Stempel aufgedrückt“ erklärte Co-Trainer Manfred Eichenmüller hinterher.
Die Gäste begannen mit einer konzentrierten und aggressiven 3-2-1 Deckung und einem guten Philipp Walzik ins Spiel, wehrten den ersten Angriff der Unterfranken ab und lagen bereits nach wenigen Minuten mit 0:1 in Front. Eine Führung, die sie bis zur 41. Minute nicht mehr abgeben sollten. Vielmehr gelang es den Blau-Weißen immer wieder, den Gegner ins Zeitspiel und zu ungenauen Würfen zu zwingen. Langsam aber stetig wuchs der Vorsprung in den nächsten Minuten an und kurz nachdem Rimpars Tobias Büttner in der 15. Minute erstmals vom Siebenmeterpunkt gescheitert war, leuchtete ein relativ beruhigendes 5:9 von der Anzeigentafel. Lag es an der Konzentration der Auerbacher, oder lag es am gut haltenden Michael Fleder im Rimparer Tor, jedenfalls blieb für die nächsten Minuten der Vorsprung trotz guter Einwurfmöglichkeiten seitens der Gäste konstant. Allerdings scheiterte auch das Heimteam immer wieder an Philipp Walzik und so war es erneut ein vergebener Strafwurf, der den ersten Fünf-Tore-Vorsprung der Gäste ermöglichte (8:13). Danach jedoch schlich sich kurzfristig der Fehlerteufel im Spiel der Oberpfälzer ein. Kurz hintereinander vergaben unter anderem Maximilian Lux und Andreas Wolf gute Chancen und anstatt sich weiter abzusetzen musste man zusehen, wie Rimpar den Rückstand Tor für Tor verkürzte. Dennoch ging man mit einer 13:15 Führung in die Pause.
Obwohl die zweite Hälfte mit einem von Philipp Walzik gehaltenen Strafwurf und einem Tor für Auerbach begann, hatten die jungen Gastgeber nun wieder mehr Zutrauen in ihre Fähigkeiten und gestalteten das Spiel ziemlich ausgeglichen. Vielmehr gelang ihnen in der 42. Minute sogar der Ausgleich zum 21:21 und als zwei Minuten später auch noch die erste und einzige Führung des Aufsteigers von der Anzeigentafel leuchtete (22:21), war erstmals auch das Rimparer Publikum wieder mit von der Partie. Kurzzeitig gelang es den 300 Heimzuschauern die 50 aus Auerbach mitgereisten Fans zu übertönen. Doch die Freude währte nur kurz. Bereits in der 45. Minute hatte Auerbach wieder ausgeglichen. Zwei Paraden von Philipp Walzik und Tore von Andreas Wolf später war beim Stand von 22:25 der alte Vorsprung für die Gäste wieder hergestellt. Diese Beiden zusammen mit dem unermüdlich am Kreis kämpfenden Matthias Schnödt drückten dem Auerbacher Spiel nun ihren Stempel auf. Immer wieder entschärfte Walzik selbst beste Chancen der Weiß-Grünen und immer wieder traf Andreas Wolf selbst in größter Bedrängnis oder bei angezeigtem Zeitspiel. Selbst die in den letzten 20 Minuten für alle Beteiligten nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen der Unparteiischen brachten die Oberpfälzer nun nicht mehr von der Siegerstraße ab, zumal sich die Spieler des Heimteams offenbar etwas mehr davon beeindrucken ließen.
Die nächsten Minuten waren gekennzeichnet von einer gewissen Hektik, hervorgerufen durch eine offene Manndeckung der Gastgeber. Janko Skrbic und Andreas Thomas sahen jedoch schnell ein, dass dieses taktische Mittel ebenfalls nicht zum Erfolg führen würde und hielten es daher nur für zwei Angriffe der Gäste aufrecht. Auerbach nutzte bis zur Schlusssirene jeden noch so kleinen Fehler der Hausherren und erkämpfte und erspielte sich einen letztlich klaren und verdienten 25:31 Sieg.
„Es war ein ähnliches Spiel wie in der Hinrunde, nur haben wir diesmal während der gesamten Zeit nicht die richtige Einstellung gefunden. So kann man in der Bayernliga kein Spiel gewinnen, schon gar nicht gegen Auerbach“ erklärte ein enttäuschter Janko Skrbic nach dem Spiel. „Vielleicht haben sich manche meiner Spieler aber auch einfach zuviel vorgenommen.“ Auerbachs Co-Trainer Manfred Eichenmüller hatte – wie viele Andere – ein gutes Spiel zweier guter Mannschaften gesehen. „Es war uns wichtig, mit einem Sieg in die Rückrunde zu starten. Die Jungs haben von Anfang bis Ende gekämpft. Andi und Philipp waren immer genau im richtigen Moment am richtigen Ort und haben die entscheidenden Akzente gesetzt.“ Am kommenden Samstag erwarten die Oberpfälzer nun den derzeitigen Tabellen-Sechsten TSV Unterhaching.
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger (1), Lux (4/2), Wannenmacher (1), Schnödt, Herold, Schmidtke (5), Schramm (5), F. Müller (5), Wolf (9), Schöttner(1)