Handball- Auerbach erlebt seit dem vergangenen Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits feiert die ganze Stadt die Sensation der Meisterschaft, andererseits sind viele zumindest überrascht über die Entscheidung der Mannschaft, in der nächsten Saison nicht mehr mit Trainer Klaus Jahn zusammenarbeiten zu wollen. Nachdem sich inzwischen jedoch die größte Aufregung gelegt hat und entschieden wurde, die noch offenen Fragen intern zu lösen, kann sich die Mannschaft wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren, auf den Handball und auf den nächsten Gegner.
Der TSV 2000 Rothenburg steht momentan auf Platz Neun der Tabelle. Voraussichtlich benötigt man nur noch einen Punkt um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Der HaSpo Bayreuth, der derzeit den ersten Abstiegsplatz belegt, hat bei vier noch zu spielenden Partien sieben Punkte Rückstand auf den TSV und zieht auch im direkten Vergleich den Kürzeren. Diesen einen Punkt möchten die Mittelfranken natürlich so bald wie möglich gewinnen und hoffen dabei auf eine ähnlich gute Leistung wie vor einer Woche gegen den TSV Lohr. Dort erreichte das Team um Trainer Helmut Hofmann ein beachtenswertes Unentschieden.
Hauptverantwortlich für dieses Ergebnis war einmal mehr eine Klasseleistung von Torhüter Andreas Amann, der schon häufiger gegnerische Angriffsreihen zur Verzweiflung brachte. Aber auch die stabile Deckung hatte ihren Anteil am Punktgewinn. Die großgewachsenen Spieler – sieben von ihnen sind mindestens 1,89 Meter groß – stellen jedoch nicht nur einen oftmals fast unüberwindlichen Block in der Abwehr, sondern sind auch im Angriff mit Würfen aus „der zweiten Reihe“ äußerst torgefährlich.
Allen voran Hannes Kölle, der mit fast sieben Toren pro Spiel zusammen mit Rechtsaußen Ilya Ladygin (5,3) die Torschützenliste der Rothenburger mit weitem Abstand anführt. Nachdem er in den letzten beiden Partien verletzt pausieren musste, muss sich zeigen, ob er gegen Auerbach wieder auflaufen kann. Einen wichtigen Motivationsschub für das gesamte Team stellt - neben der Möglichkeit, dem Meister ein Bein zu stellen –sicherlich das Hinspielergebnis dar. Mit 42:27 errangen die Oberpfälzer damals ihren bisher höchsten Sieg der Saison.
Für das Team um Kapitän Volker Hackenberg, das am Samstag auf Matthias Schnödt wegen eines Muskelfaserrisses verzichten muss, geht es jetzt zunächst darum, die Aufregungen der Woche auszublenden und die extremen Gefühlsschwankungen in den Griff zu bekommen. Dass sie dabei auf einem guten Weg sind, zeigen Aussagen, die unisono vom gesamten Team zu hören waren.
„Wir wollten die Meisterschaft und wir haben dieses Ziel erreicht. Wer jetzt allerdings meint, es gehe für uns um nichts mehr, der irrt. Das neue Ziel lautet, die Runde möglichst ohne Niederlage zu beenden, für uns, für unsere Fans und nicht zuletzt für Klaus Jahn.“
Aufstellung: Adam, Ma. Werner, Weiss, Hofmann, Mi. Werner, Bader, Hackenberg, Knerr, F. Herold, K. Herold, Reger, Schöttner