Im Oktober des vergangenen Jahres war Leipzig für die Handballer des SV 08 Auerbach aus sportlicher Sicht leider keine Reise wert. Ähnlich wie damals gab es auch diesmal in den Spielen zuvor einen Sieg gegen den Dessau-Roßlauer HV und eine Niederlage gegen die TG Münden. Ähnlich wie damals müssen die Oberpfälzer stark dezimiert antreten und mit Wannenmacher, Herold und Knerr auf mindestens drei Spieler verzichten. Ob Jugendspieler Alexander Tannenberger dabei sein kann, muss sich kurzfristig entscheiden, da er am Nachmittag (16:00 Uhr) mit der Erlanger A-Jugend einen Bundesligaeinsatz bei der SG Pforzheim/Eutingen zu bestreiten hat.
Geht es nach den Gastgebern, soll es das auch schon gewesen sein mit den Parallelen zum Hinspiel, das mit 34:29 zwar verdient, jedoch etwas zu hoch verloren ging. Ob es jedoch für einen Punktgewinn reichen wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits spielt man zwar vor eigenem Publikum, andererseits befindet man sich inzwischen mitten im Abstiegskampf und steht daher deutlich stärker unter Druck. Zudem steht man an diesem Wochenende einem ganz anderen Team aus Sachsen gegenüber als im Oktober. Zum damaligen Zeitpunkt hatte sich das Team noch nicht in der nötigen Form gefunden und lag nach vier Siegen und vier Niederlagen auf Platz Sieben der Tabelle. Bis zur Winterpause blieben die Messestädter ähnlich unkonstant und fügten diesen Ergebnissen drei Siege, vier Niederlagen und ein Unentschieden hinzu.
Was dann allerdings in der Winterpause in Leipzig passiert ist, wäre für die übrigen Teams der Liga sicherlich sehr interessant zu erfahren. Die seit Saisonbeginn von Co–Trainer Torsten Löther (44) betreute Mannschaft - Cheftrainer Jens Große fällt aus familiären Gründen auf unbestimmte Zeit aus – blieb in acht Spielen unbesiegt und holte seither sensationelle 15 Punkte. Kein anderes Team war in der Rückrunde bislang erfolgreicher. Da der TSV Friedberg als Ligenprimus der Südstaffel bereits verkündet hat, auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu verzichten, könnte in diesem Jahr eine Aufstiegsrelegation nötig werden, was den zweiten Tabellenplatz für manche Teams sehr interessant erscheinen lässt. Die Vizemeisterschaft rückte für die Sachsen durchaus in greifbare Nähe, nachdem man am vergangenen Wochenende den HSC 2000 Coburg relativ deutlich mit 32:27 besiegte und gleichzeitig der HSC Bad Neustadt in Dessau-Roßlau mit 23:17 unter die Räder kam. Lediglich zwei respektive vier Punkte liegen damit noch zwischen der SG und dem möglichen Relegationsplatz. Entsprechend hoch wird die Motivation der Gäste sein, auch die zwei Punkte beim Aufsteiger mitzunehmen.
Für die Oberpfälzer ist es jedoch unerheblich, mit welcher Motivation die Sachsen anreisen. Die vordringlichste Aufgabe wird sein, eine ähnlich kämpferische Einstellung wie an den vergangenen beiden Spieltagen zu finden und den Favoriten möglichst lange „zu ärgern“. Dabei gilt es vor allem, die torgefährlichste Offensive der Liga in Schach zu halten, ein Unterfangen, das für die Defensive mit den meisten Gegentoren eine Herkulesaufgabe bedeuten dürfte. Rechtsaußen Georg Eulitz (135 Tore) und Linksaußen Georg Meiner (95 Tore) haben sich bisher als die erfolgreichsten Werfer der Sachsen hervorgetan. Aber auch die Rückraumspieler Jacob Fritsch (95 Tore) und Max Berthold (79 Tore) sorgen einerseits selbst regelmäßig für große Torgefahr, bringen jedoch auch ihre Kreisläufer Oliver Wendlandt (53 Tore) und Tommi Sillanpää (41 Tore) in aussichtsreiche Position.
„Wir benötigen für den Klassenerhalt noch einige Punkte und wir werden um jeden dieser Punkte kämpfen. Dabei hoffen wir natürlich am ehesten auf unsere Heimspiele. Dass wir mit der Unterstützung unserer Fans manches erreichen können, haben wir bereits gezeigt. Um jedoch gegen Leipzig, einen Gegner, der mit so breiter Brust nach Auerbach kommt, bestehen zu können, müssen wir in unserer momentanen Situation alle über uns hinauswachsen“ gab Spielertrainer Tobias Wannenmacher als Parole für das Spiel aus.
Aufstellung: Adam, Walzik, Tannenberger (?), Ma. Werner, Weiss, Hofmann, Mi. Werner, Hackenberg, Schnödt, Reger, Schmidtke, Schöttner