Von vornherein war klar, dass für die Gastgeber die Begegnung in der nächsten Woche in Fürstenfeldbruck im Fokus liegen würde. Frage war nur, wie ernst sie deshalb das Spiel gegen den TSV nehmen würden und deshalb dann die Höhe des Erfolgs ausfallen würde. Die Gäste wiederum wollten unbedingt ein zweites Rödelsee vermeiden, was ihnen von Einsatzbereitschaft und der kämpferischen Seite her durchaus gelungen ist, Ergebnisseitig eher nicht und spielerisch ja, aber über die Spielzeit hinweg nicht lang genug. Schon ein kurzer Vergleich der Balleroberungen (gleich welcher Herkunft) in der ersten Halbzeit macht den Unterschied zischen beiden Teams deutlich. Die Gäste hatten fünf auf ihrer Habenseite, die Hausherren elf. Dieses Übergewicht nutzten die Auerbacher vornehmlich mit Konterattacken, welche durch das durchaus eingeschränkte Rückzugsverhalten des TSV leider noch begünstigt wurden. Insgesamt 34 Treffer in einer halben Stunde sprechen dabei ihre eigene Sprache über die Bemühungen beider Abwehrreihen und ihrer Torhüter. Darin enthalten sind sechs Siebenmeter für Auerbach (zehn insgesamt) und zwei für den TSV (fünf insgesamt), die alle verwertet wurden.
War der TSV in Halbzeit eins im Angriff noch durchaus strukturiert, verlor er seine Spielkultur mit zunehmender Dauer der Partie immer mehr. Die Aktionen wurden einfach nicht mehr durchgespielt, die Ballentscheidungen zusehends auf die eigene Position reduziert und die Spielsituation als Ganzes nicht mehr richtig gedeutet. Doch der Wille sich relativ gut aus der Affäre ziehen zu wollen, war weiterhin klar sichtbar, vor allem auch in Unterzahl. Acht Minuten vor Schluss waren es acht Tore Differenz (31:23) zwischen beiden Teams, die für den auf ein durchaus akzeptables Endergebnis hätte schließen lassen. Da jedoch die angeschlagenen Spieler Chris Räbel und Daniel Herbst geschont wurden und die bevorstehenden Partien für den TSV von größerer Bedeutung als diese in Auerbach sein werden, wurde munter durchgewechselt und verschiedene Angriffsvarianten unter Wettkampfbedingungen erprobt. Auch der Gegner tat dies, war darin aber letztlich erfolgreicher. Kommende Woche in Erlangen sind die Voraussetzungen ähnlich, aber dort wird sich schon der Druck für die sich dann anschließenden Partien aufbauen.
Für den TSV spielten:
Heimpel, Kammerer;
Hirning 2; Rettenbacher 3; Gilan 2; Virag 5; Mangold, Leschke 2; Kundmüller 8/4, Boescu 2/1, Zahn, Buchwald
Jochen Greiner