Traditionell macht die Bayernliga am Allerheiligen-Wochenende eine Pause. Häufig nutzt der BHV diese als Ausweichtermin für Nachholpartien oder für die Ansetzung von Spielen des Pokalwettbewerbes. „Einerseits könnten wir angesichts unserer angespannten Personalsituation die Pause sehr gut zum Regenerieren nutzen, zum anderen bekommen wir dadurch zusätzliche Spielpraxis und bleiben außerdem im Rhythmus“ erklärte Tobias Wannenmacher die Vor- und Nachteile der Teilnahme.
Ab dieser Saison wird der Molten-Cup bekanntlich in Turnierform ausgetragen. Von ursprünglich 37 Teams waren nach der Vorrunde noch zwölf verblieben. Neben den vier teilnehmenden Bayernligisten SV 08 Auerbach, SV Anzing, TG Landshut und TSV Unterhaching qualifizierten sich fünf Landesligisten (TSV 2000 Rothenburg, HSG Lauf/Heroldsberg, TSV 09 Allach, HSG Fichtelgebirge, SB Chiemgau-Traunstein) sowie drei Bezirksoberligisten (TV Marktsteft, TSV Herrsching, HC 03 Bamberg). Nach den angesichts der vergleichsweise niedrigklassigen Gegner wenig überraschenden aber gleichwohl souveränen Siegen des SV 08 in der ersten Runde, sollte an diesem Wochenende das Halbfinale in Form eines weiteren Dreier-Turniers stattfinden, wobei Auerbach für viele überraschend erneut als Austragungsort gewählt wurde.
Die Auslosung ergab ein Turnier zwischen dem SV 08 Auerbach, dem aktuellen Tabellenführer der Bezirksoberliga Oberfranken HC 03 Bamberg und dem Oberligisten TSV Unterhaching. Nachdem der Bezirksoberligist seine Mannschaft aus dem Wettbewerb zurückzog, reduzierte sich die 2. Runde für die Oberpfälzer auf eine entscheidende Partie gegen den Ligakonkurrenten aus Oberbayern. Beide standen sich vor wenigen Wochen schon einmal gegenüber. Am zweiten Spieltag der laufenden Liga-Runde war Auerbach zu Gast in Unterhaching und konnte mit einem 29:37 Sieg die Punkte in die Heimat entführen. Inzwischen hat sich bei beiden Einiges getan. Auerbach rangiert nach fünf weiteren Siegen relativ souverän an der Spitze der Tabelle, während Unterhaching bei einem Remis gegen den HC Erlangen II und einer Niederlage in Landshut seither drei weitere Punkte abgab. Siege gegen Lohr und in Ismaning brachten die Oberbayern jedoch nicht nur zurück in die Spur, sondern ließen sie wieder auf den vierten Tabellenplatz hochklettern.
Dabei bewiesen die Münchner Vorstädter immer wieder ihre Torgefahr und stellen derzeit mit durchschnittlich 29 Treffern pro Spiel die drittstärkste Offensive der Liga hinter Auerbach und Waldbüttelbrunn. Dies und die Tatsache, dass Kreisläufer Johannes Borschel die Liste der Torschützen aller Teams knapp vor Maximilian Lux und Kenny Schramm anführt, lässt auf eine torreiche Partie hoffen. Dagegen könnte jedoch sprechen, dass sich die Defensive der Auerbacher in den letzten Spielen deutlich stabilisiert hat. Hier könnte ein Ansatzpunkt für die Blau-Weißen sein, immerhin mussten die Oberbayern bisher genauso viele Tore hinnehmen, wie sie selbst erzielten. Auf wen Trainer Marco Müller (32) zurückgreifen kann, wird sich erst am Samstag zeigen. Wie schon im September fehlte am vergangenen Wochenende mit dem starken Matthias Salger ein wichtiger Akteur im Rückraum der Oberbayern, diesmal allerdings krankheitsbedingt.
Auf Seiten der Auerbacher ist die Situation nach der Verletzung von Felix Müller am vergangenen Wochenende durchaus etwas angespannt. „Felix hat erst im Laufe der Woche einen Arzttermin, wir wissen also erst in einigen Tagen, wie lange er ausfallen wird“ meinte Tobias Wannenmacher unter der Woche. Daneben konnten Torhüter Matthias Müller wegen Krankheit und Alexander Tannenberger wegen einer Bänderverletzung nicht am Training teilnehmen, wodurch ihre Einsätze am Samstag zumindest fraglich sind. „Wenn noch jemand ausfällt, dann wird es langsam eng“ befürchtete der Trainer. „Trotzdem bin ich guter Dinge. Andi (Wolf) hat in Lohr den Ausfall von Felix gut kompensiert und auch die Übrigen haben eine starke Leistung gezeigt, lediglich im Abschluss müssen wir etwas konzentrierter arbeiten. Außerdem spielen wir in unserer eigenen Halle.“ Es sei noch angemerkt, dass der Eintritt für Nichtmitglieder wieder 5,-, für Mitglieder 4,- und für Jugendliche von 14-18 und Schüler 3,- Euro kosten wird.
Aufstellung: Walzik, M. Müller (?), Tannenberger (?), Weiss, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm, Wolf, Schöttner