Zum Spiel:
Nachdem unsere Jungs zu Beginn eigentlich sehr gut begonnen hatten, gab es bereits nach ein paar Minuten die ersten kleinen Sandkörner im Getriebe. Der Lohrer Klassetorwart Stefan Schüßler konnte kurz hintereinander drei sehr gute Einwurfmöglichkeiten von Michael "Mike" Werner entschärfen und brachte damit nicht nur die Mannschaft, sondern auch das heimische Publikum richtig in Schwung. Trotzdem ließen sich die Blau-Weißen nicht wirklich abschütteln und konnten das Spiel bis zur Halbzeitpause ausgeglichen halten.
Aber eben nur ausgeglichen. Hätten "wir unsere" Chancen - und zwar nur die wirklich guten - genutzt, dann hätten "wir" durchaus auch mit drei oder vier Toren Vorsprung in die Pause gehen können. Außerdem hatte die Abwehr während des gesamten Spiels sichtlich Probleme mit dem Gegner, nicht zuletzt, weil Volker Hackenberg leider krankheitsbedingt gefehlt hat. Der hätte der Abwehr an diesem Tag vermutlich deutlich mehr Stabilität geben können.
Okay, okay: Hätte - wäre - wenn....
In der Pause war ich mir trotz Ein-Tore-Rückstand eigentlich noch sicher, dass die beiden Punkte mit nach Auerbach fahren würden, schon auch deshalb, weil Stefan Schüßler kurz vor Ende der ersten Hälfte die Rote Karte gezeigt bekommen hatte. Das war das erste Mal, dass ich die neue Regel in Anwendung erlebt habe.
(Torwart und Gegenstoß: Ziel dieser Änderung ist es, bei dieser gefährlichen Situation die Gesundheit der Spieler besser zu schützen, also den Zusammenprall möglichst zu vermeiden.
Nur der Torwart kann diese gefährliche Kontaktsituation im Moment der Ballannahme überblicken. Der Torwart trägt deshalb die alleinige Verantwortung dafür, dass beim Abfangen von Gegenstoßpässen keine gesundheitsgefährdende Situation entsteht. Kommt es zu diesem Zusammenprall – unabhängig davon, ob der Torwart bereits steht oder nicht, ist er in diesen Fällen zu disqualifizieren.
Die Beurteilungssituation endet, wenn der Angreifer den Ball gefangen, volle Orientierung in der Bewegung und somit eine Chance hat, dem Zusammenprall auszuweichen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Torwart wie ein Feldspieler behandelt und Folgeaktionen sind so zu bewerten wie in normalen Spielsituationen. Daran hat sich nichts geändert!)
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass das Zehn-Minuten-Gespenst aus Landesligazeiten wieder auferstehen würde und unsere Mannschaft für eben diese Zeit das Handballspielen mehr oder weniger völlig einstellen würde. Außerdem hatte scheinbar der Lohrer Ersatzkeeper vom Rotsünder sehr gute Informationen über die Wurfgewohnheiten der Auerbacher erhalten.
Erst, als es eigentlich schon fast aussichtslos geworden war, kamen "wir" plötzlich "ins Laufen". Die letzte Viertelstunde zeigten "wir" mit einem Mal, was "wir" eigentlich können. Ohne viel nachzudenken wurde richtig guter Handball gespielt, Raul Adam hatte ein ums andere Mal "die Hand am Ball" und Tor für Tor wurde aufgeholt.
Leider hat es, wie schon in Rimpar, am Ende trotz großem Einsatz und Moral wieder nicht ganz gereicht.
Wenn solche Spiele so knapp hergegeben werden, dann - finde ich - wiegen die vergebenen Chancen um so schwerer, soll heißen, dass das Spiel eigentlich in der ersten Halbzeit verloren wurde.
Die Schiedsrichter waren sehr gut. Sie ließen sich auch durch den Unmut der Lohrer und der Rot-Gelben Fans wegen der Roten Karte überhaupt nicht aus der Fassung bringen. Allerdings war das Spiel auch, trotz aller "Härte" und trotz großen Kampfes, sehr fair, was es für die Beiden etwas leichter machte.
Die Fans:
Ähnlich wie in Rimpar, war auch hier die Halle voll. So macht Handball Spaß. Stimmung in beiden Lagern, Trommeln im vorderen und Trommeln im hinteren Teil der Halle, ein Duell auch auf den Rängen. Ähnlich wie in Rimpar waren die Blau-Weißen (trommelmäßig unterbesetzt) allerdings in der schwierigen Phase des Spiels ungewöhnlich zurückhaltend. Das gleiche gilt aber auch für die Lohrer Fans während der letzten Viertelstunde. Erst in der 60. Minute wurden sie wieder lauter.
Loite, dat können wir besser!
Am kommenden Samstag kommt mit Ottobeuren unser Lieblingsteam in den Tempel - und das mit dem "Lieblings-" ist ernst gemeint. Zwischen Auerbach und Ottobeuren hat sich eine gewisse Freundschaft entwickelt, die sowohl die Mannschaft , als auch die Fans betrift. Leider muss Ottobeuren diesmal als "Aufbaugegner" herhalten, was sich hoffentlich nicht auf die Freundschaft auswirkt. Ich hoffe, das mit dem Aufbauen haut auch wirklich hin, weil die Burschen aus dem Allgäu da sicherlich etwas dagegen haben werden, schon weil sie an sich viel besser sind, als ihr Tabellenplatz vermuten lässt. Jedenfalls muss Auerbach (Spieler und Fans) sich richtig ins Zeug legen, damit es nicht wieder heißt:
"Eigentlich haben wir ja den größten Teil des Spiels nicht schlecht gespielt, die Moral stimmt, aber es hat halt leider nicht ganz gereicht." Schließlich soll doch auch "die Tendenz" wieder nach oben zeigen....
Schaumermaldannsengmerscho! Ich jedenfalls freu' mich drauf.
I'm the DgA and that's my take.