Zum Spiel:
Das war mal ein Spiel, das wirklich alles hatte, was den Handball attraktiv macht – mit dem glücklicheren Ende für uns.
Das mit dem „Glück“ fing schon auf der Hinfahrt an. Ca. 15 Minuten bevor die geplante Kaffee- Pinkel- Raucherpause angesagt wurde, fing es plötzlich an zu regnen – obwohl der Samstag doch als der wettertechnisch schönere Tag des Wochenendes angekündigt war. Na ja, dann eben Kaffe und Kuchen unterm Regenschirm.
Allerdings war Petrus an diesem Tag SV-08- Fan und hatte ein Einsehen mit dem blau-weißen Tross. Die Schirme konnten im Bus bleiben, der Kaffe wurde nicht verdünnt und der Kuchen wurde nicht nass – dafür aber um so stärker dezimiert, weil die deftigen Leckereien von Evi diesmal leider fehlten.
Pünktlich zweieinhalb Stunden vor Beginn der Partie war Nuul - Acht vor Ort.
Einige nutzten die Gelegenheit und gingen in der Stadt flanieren, andere erfreuten die Damen vom Kiosk und wieder andere sahen sich das Spiel der Lohrer „Zweiten“ an.
Bis dann alle Trommeln am Platz und das Spruchband an Ort und Stelle waren, hatte sich auch die Halle schon einigermaßen gefüllt. Wo kamen denn auf einmal so viele Auerbacher her? Der „Hallenwart“/Wischer hatte schon Bedenken, wir würden Lohrer Zuschauer, die üblicherweise im hinteren Block sitzen, davon jagen würden – „nee nee, musst Dir kä Sorch gemach!“ Zum Schluss waren ungefähr 900 Leute in der Halle, eine tolle Kulisse für ein tolles Spiel.
Dann das Spiel – zuerst wir vorn, dann Ausgleich, dann Lohr vorn, dann Ausgleich, dann Lohr wieder vorn, dann Lohr noch weiter vorn, dann wieder Ausgleich, dann wir wieder vorn, dann Ausgleich, dann Lohr wieder vorn, dann Ausgleich, dann tritt Rudi auf den Ball, dann ein „genialer“ Pass von Frank („Alles außer Herold ist...!! „Alles außer Herold ist...!!“) und dann trifft Hacke den TSV Lohr mitten ins Herz. „Dabei hats für mich gar net gut angefangen. Zuerst versemmel ich den Einen von links, dann den Gegenstoß... na ja, is ja gut gegangen...“
Jedenfalls war die vorher von vorne bis hinten laute Halle in den vorderen zwei Dritteln plötzlich ziemlich leise, dafür im hinteren Teil umso lauter.
Wer sich da alles umarmt hat... und einige Spieler haben schon mal einen Teil der Halle "gewischt".
Ganz doll fand ich, dass Maxi mit einer starken Leistung und mit neun Toren eingesprungen ist und „uns“ ständig im Spiel gehalten hat. Den zehnten Treffer hätte ihm sicherlich jeder gegönnt – also wenn man aus Auerbach kam – er hätte ja auch die Möglichkeit gehabt/bekommen, wollte sie aber nicht. Da warens halt "nur" neun.
Die Schiedsrichter waren genau die Richtigen für dieses brisante Spiel. Schweizer/Vornehm hatten von Beginn an die Partie im Griff, unterbanden frühzeitig Ruppigkeiten und Meckereien und blieben trotzdem stets souverän und unauffällig. Sie kamen mit insgesamt sieben Siebenmetern und drei (in Worten: 3!) Strafzeiten aus. Es hat sich aber auch wieder mal gezeigt, dass gute Teams durch ihre Technik und nicht durch Raufereien überzeugen.
Die Fans aus Auerbach waren zahlreich, laut, fröhlich, enttäuscht, genervt, verzweifelt, angespannt und am Ende überglücklich. Die Fans aus Lohr waren noch zahlreicher, laut, fröhlich, enttäuscht, genervt, verzweifelt, angespannt und am Ende am Boden zerstört.
So nah liegen Freud und Leid im Handball beieinander.
Am Sonntag kommt der TSV Rödelsee zum Nachholen des ausgefallenen Wasserball-Spiels vom 12. Spieltag in den Tempel. Wenn „wir“ da gewinnen und am nächsten Wochenende gegen den HaSpo und am übernächsten Wochenende in Rothenburg und am überübernächsten..... Stopp!! Jetzt spielen wir erstmal am Sonntag gegen Rödelsee! Es wird sicherlich wieder ein spannendes Spiel gegen die Untergefrankten – obwohl es meistens nur in Kitzingen spannend war... also auswärts immer mit einem Tor und zuhause mal mit 8 und mal mit 5... also in der Bayernliga. Ich freu’ mich drauf.
I’m the DgA and that’s my take.
p. s.: Hier noch ein paar Bilder von den ersten Sekunden nach der Schlusssirene in Lohr.