Yannick Bardinas Zeit beim TSV Lohr ist vorbei
Wenn am Samstag, 12. September, für die Handballer des TSV Lohr mit einem Auswärtsspiel beim TV Roßtal die Landesliga-Saison beginnt, wird ein Akteur nicht mehr dabei sein, dem bei der „Mission Wiederaufstieg in die Bayernliga“ eigentlich eine Schlüsselrolle zukommen sollte: Yannick Bardina. TSV-Abteilungsleiter Ludwig Scheiner gab am Montag bekannt, künftig nicht mehr mit dem luxemburgischen Nationalspieler zu planen.
Zum Zerwürfnis mit Bardina kam es nach den Angaben des Abteilungsleiters und von Trainer Bernd Becker am Wochenende. „Im Juni und Juli hatte er eine Trainingsbeteiligung von unter 50 Prozent. Das war okay, weil es abgesprochen war. Er hatte Termine bei der Nationalmannschaft, steckte in Prüfungsvorbereitungen und ist anschließend in Urlaub gegangen“, so Becker.
Kein Kontakt
Dann hätten sich Trainer und Abteilungsleiter mit dem Spieler zusammengesetzt und ihm signalisiert, dass sie eine deutlich höhere Anwesenheit bei den Übungseinheiten von ihm erwarteten. „Das ging auch zweieinhalb Wochen gut, dann hat er mir per WhatsApp mitgeteilt, dass er noch einmal in Urlaub geht“, so Becker. Direkt nach der Rückkehr Bardinas aus dem Urlaub stand am Wochenende ein Trainingslager für die Lohrer an.
„Am Samstag ist er unentschuldigt nicht erschienen. Am Sonntag habe ich dann eine WhatsApp-Nachricht von ihm gekriegt, in der er mir dann mitgeteilt hat, dass es keinen Sinn mehr hätte“, berichtet Becker. Danach hätten sich Trainer und Vereinsführung dafür entschieden, künftig nicht mehr mit dem Spieler zusammenzuarbeiten. Yannick Bardina selbst war am Montag telefonisch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Wir selbst hatten auch keinen Kontakt, das Handy war abgeschaltet“, berichtet Bernd Becker. Nachdem der Lohrer Abstieg aus der Bayernliga im Frühjahr 2015 feststand, hatte Bardina sich bereit erklärt, zu bleiben, obwohl viele dem 21-Jährigen das Talent dazu attestieren, auch in höheren Ligen zu bestehen. Gegenwärtig absolviert der Linkshänder eine Ausbildung zum Bauschlosser bei einer Firma in Partenstein.
Ohne Bardina absolvierten die Lohrer am Wochenende ihr Trainingslager in eigener Halle. Daneben machten sie sich zu zwei Testspielen auf, die sie zwar beide verloren, jedoch erzielten sie in dieser Partien gute Ergebnisse gegen höherklassige Teams. Zunächst verlor der TSV bei der HSG Wettenberg aus der hessischen Oberliga 23:27 (14:14), tags drauf ging es zur stark besetzten Zweitliga-Reserve des HSC Coburg. Dort verloren die Lohrer mit 25:28 (10:14), wobei es zehn Minuten vor Schluss noch 23:23 gestanden hatte.
U. Sommerkorn
Sprungbrett TSV Lohr
Bardina flattern die Angebote nur so zu
Heidingsfeld hat sich ins Gespräch gebracht
Kaum haben sich Yannick Bardina und der TSV Lohr getrennt, da flattern dem luxemburgischen Handball-Nationalspieler schon zahlreiche Angebote von Handballvereinen aus der Region zu. Als ein heißer Kandidat hat sich der Bezirksoberligist TG Heidingsfeld ins Gespräch gebracht. Gerhard Ullrich, Betreuer der ersten Mannschaft der TG, ist eigens auf eine Baustelle gefahren, um dem 21-Jährigen ein Angebot zu unterbreiten. »Das kann er eigentlich nicht ausschlagen«, sagte Ullrich mit Hinweis auf den finanziellen Background der TG und die ambitionierten Ziele des Vereins. In Heidingsfeld soll mit Hilfe der Sponsoren diese Saison der Aufstieg gelingen und hernach noch nicht Schluss sein. Im Würzburger Stadtteil wachse etwas heran, betonte Ullrich und verwies unter anderem auf einen ungarischen Junioren-Nationalspieler in den Reihen des vom Lohrer Manfred Wirth trainierten Teams.
Fabian hält Kontakt
Allerdings liegen Bardina, der in einem Partensteiner Metallbau-Betrieb noch ein Jahr zur Lehre gehen wird, auch noch andere Angebote aus der Region vor. So habe auch der TSV Partenstein, ebenfalls Bezirksoberligist, beim Luxemburger angefragt. Und auch Lohrs ehemaliger Trainer Frantisek Fabian, derzeit in Diensten der HSG Kahl/Kleinostheim, habe schon die Fühler ausgestreckt. Er wolle Bardina allerdings nicht zum hessischen Oberligisten, sondern zum Drittligisten TV Großwallstadt lotsen, so Ullrich. Dort war Bardina einst mit Zweitspielrecht ausgestattet, von dort hatte er über das Handball-Leistungszentrum den Weg nach Lohr gefunden.
Fabian bestätigte zwar das Gespräch mit Bardina. Doch dabei sei es nicht um einen Vereinswechsel gegangen, sondern um Privates. »Ich habe ihn nach Lohr geholt und sechs Jahre betreut. Ich fühle mich da noch in der Verantwortung«, sagte Fabian, der »schade« findet, was in Lohr passiert ist. Sein ehemaliger Schützling müsse jetzt auf jeden Fall seine Lehre fertig machen und dafür vielleicht auch beim Handballspielen etwas kürzer treten.
Ungeachtet dessen sei Yannick Bardina für jeden Verein ab der 3. Liga »ein brutal interessanter Spieler. Der Junge kann richtig gut Handball spielen«.
Bardina jedenfalls hat sich Bedenkzeit erbeten. »Er wird noch weitere Angebote haben«, schätzt Ullrich.
Andreas Schantz
Sprungbrett Main-echo
Wenn am Samstag, 12. September, für die Handballer des TSV Lohr mit einem Auswärtsspiel beim TV Roßtal die Landesliga-Saison beginnt, wird ein Akteur nicht mehr dabei sein, dem bei der „Mission Wiederaufstieg in die Bayernliga“ eigentlich eine Schlüsselrolle zukommen sollte: Yannick Bardina. TSV-Abteilungsleiter Ludwig Scheiner gab am Montag bekannt, künftig nicht mehr mit dem luxemburgischen Nationalspieler zu planen.
Zum Zerwürfnis mit Bardina kam es nach den Angaben des Abteilungsleiters und von Trainer Bernd Becker am Wochenende. „Im Juni und Juli hatte er eine Trainingsbeteiligung von unter 50 Prozent. Das war okay, weil es abgesprochen war. Er hatte Termine bei der Nationalmannschaft, steckte in Prüfungsvorbereitungen und ist anschließend in Urlaub gegangen“, so Becker.
Kein Kontakt
Dann hätten sich Trainer und Abteilungsleiter mit dem Spieler zusammengesetzt und ihm signalisiert, dass sie eine deutlich höhere Anwesenheit bei den Übungseinheiten von ihm erwarteten. „Das ging auch zweieinhalb Wochen gut, dann hat er mir per WhatsApp mitgeteilt, dass er noch einmal in Urlaub geht“, so Becker. Direkt nach der Rückkehr Bardinas aus dem Urlaub stand am Wochenende ein Trainingslager für die Lohrer an.
„Am Samstag ist er unentschuldigt nicht erschienen. Am Sonntag habe ich dann eine WhatsApp-Nachricht von ihm gekriegt, in der er mir dann mitgeteilt hat, dass es keinen Sinn mehr hätte“, berichtet Becker. Danach hätten sich Trainer und Vereinsführung dafür entschieden, künftig nicht mehr mit dem Spieler zusammenzuarbeiten. Yannick Bardina selbst war am Montag telefonisch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Wir selbst hatten auch keinen Kontakt, das Handy war abgeschaltet“, berichtet Bernd Becker. Nachdem der Lohrer Abstieg aus der Bayernliga im Frühjahr 2015 feststand, hatte Bardina sich bereit erklärt, zu bleiben, obwohl viele dem 21-Jährigen das Talent dazu attestieren, auch in höheren Ligen zu bestehen. Gegenwärtig absolviert der Linkshänder eine Ausbildung zum Bauschlosser bei einer Firma in Partenstein.
Ohne Bardina absolvierten die Lohrer am Wochenende ihr Trainingslager in eigener Halle. Daneben machten sie sich zu zwei Testspielen auf, die sie zwar beide verloren, jedoch erzielten sie in dieser Partien gute Ergebnisse gegen höherklassige Teams. Zunächst verlor der TSV bei der HSG Wettenberg aus der hessischen Oberliga 23:27 (14:14), tags drauf ging es zur stark besetzten Zweitliga-Reserve des HSC Coburg. Dort verloren die Lohrer mit 25:28 (10:14), wobei es zehn Minuten vor Schluss noch 23:23 gestanden hatte.
U. Sommerkorn
Sprungbrett TSV Lohr
Bardina flattern die Angebote nur so zu
Heidingsfeld hat sich ins Gespräch gebracht
Kaum haben sich Yannick Bardina und der TSV Lohr getrennt, da flattern dem luxemburgischen Handball-Nationalspieler schon zahlreiche Angebote von Handballvereinen aus der Region zu. Als ein heißer Kandidat hat sich der Bezirksoberligist TG Heidingsfeld ins Gespräch gebracht. Gerhard Ullrich, Betreuer der ersten Mannschaft der TG, ist eigens auf eine Baustelle gefahren, um dem 21-Jährigen ein Angebot zu unterbreiten. »Das kann er eigentlich nicht ausschlagen«, sagte Ullrich mit Hinweis auf den finanziellen Background der TG und die ambitionierten Ziele des Vereins. In Heidingsfeld soll mit Hilfe der Sponsoren diese Saison der Aufstieg gelingen und hernach noch nicht Schluss sein. Im Würzburger Stadtteil wachse etwas heran, betonte Ullrich und verwies unter anderem auf einen ungarischen Junioren-Nationalspieler in den Reihen des vom Lohrer Manfred Wirth trainierten Teams.
Fabian hält Kontakt
Allerdings liegen Bardina, der in einem Partensteiner Metallbau-Betrieb noch ein Jahr zur Lehre gehen wird, auch noch andere Angebote aus der Region vor. So habe auch der TSV Partenstein, ebenfalls Bezirksoberligist, beim Luxemburger angefragt. Und auch Lohrs ehemaliger Trainer Frantisek Fabian, derzeit in Diensten der HSG Kahl/Kleinostheim, habe schon die Fühler ausgestreckt. Er wolle Bardina allerdings nicht zum hessischen Oberligisten, sondern zum Drittligisten TV Großwallstadt lotsen, so Ullrich. Dort war Bardina einst mit Zweitspielrecht ausgestattet, von dort hatte er über das Handball-Leistungszentrum den Weg nach Lohr gefunden.
Fabian bestätigte zwar das Gespräch mit Bardina. Doch dabei sei es nicht um einen Vereinswechsel gegangen, sondern um Privates. »Ich habe ihn nach Lohr geholt und sechs Jahre betreut. Ich fühle mich da noch in der Verantwortung«, sagte Fabian, der »schade« findet, was in Lohr passiert ist. Sein ehemaliger Schützling müsse jetzt auf jeden Fall seine Lehre fertig machen und dafür vielleicht auch beim Handballspielen etwas kürzer treten.
Ungeachtet dessen sei Yannick Bardina für jeden Verein ab der 3. Liga »ein brutal interessanter Spieler. Der Junge kann richtig gut Handball spielen«.
Bardina jedenfalls hat sich Bedenkzeit erbeten. »Er wird noch weitere Angebote haben«, schätzt Ullrich.
Andreas Schantz
Sprungbrett Main-echo