Planungssicherheit in Liga 3: Kommt das Kreuz oder das liegende H?Sie ist eine Liga – in vier Staffeln: Die dritte Liga ist keine Regionalliga mit festen regionalen Bezügen mehr, sondern teilt ihre Teams nach anderen Kriterien als lediglich der Zugehörigkeit zu einem Bundesland oder Landesverband ein. Diese sorgen allerdings seit einiger Zeit für Unmut, eine Initiative aus Hessen soll nun Abhilfe schaffen.
Zu den Zeiten der alten Regionalligen war weitgehend klar – wer Meister in Bayern wird, kommt in die Südliga, wer Meister in Niedersachsen wird, kommt in den Bereich der Regionalliga Nord. Hintergrund waren die Mitgliedschaften der Landesverbände in ihrem jeweiligen Regionalverband – entsprechend wurde dann auch auf- oder abgestiegen. Seitdem die neu geschaffene dritte Liga aber als eine Liga mit vier Staffeln gilt, ist es nicht mehr ganz so einfach.
Zudem gilt eine spezielle Regelung, die verhindern soll, dass es in einem Jahr zu massivem Abstieg in einen einzelnen Landesverband kommen kann: Die Zahl der Staffeln, in die ein Landesverband Mannschaften als Aufsteiger abgibt, ist reduziert. Diese Regelung kam vor allem auf Initiative des hessischen Landesverbandes, der befürchten muss, ob der zentralen Lage in Deutschland jahrelang Aufsteiger an die Süd-, Ost- oder auch Weststaffel abzugeben.
Sollte es dann einmal hart auf hart kommen, könnten diese versprengten Klubs auf einen Schlag allesamt absteigen – bis zu neun Absteiger müsste dann im Extremfall der HHV aufnehmen, eine kaum zu lösende Aufgabe. Ob dieses Szenario unwahrscheinlich ist oder nicht, sei dahin gestellt.
Seit Jahren steigen unterdessen nicht alle Klubs in Deutschland auch in die dritte Liga auf. Aufstiegsberechtigt ist immer nur der Meister einer der 12 Oberligen. Die Oberliga Baden-Württemberg hat dabei einen Sonderstatus – aufgrund der großen Mannschaftszahlen in den dazu gehörigen Landesverbänden Württemberg, Baden und Südbaden stellt die Liga zwei Aufsteiger. Und die steigen bislang auch in die dritte Liga auf. Die Oberligen Mittelrhein und Niederrhein spielen hingegen in einer Relegation einen Aufsteiger aus
Auf Sicht verschiebt sich somit der Handball-Süden ständig weiter südwärts, kann bald schon eine "Dritte Liga BaWü mit Gästen" entstehen. Verschärft wird diese Verschiebung dieses Jahr noch durch den Aufstiegsverzicht des designierten Südmeisters Friedberg, der allemal weiter im Süden beheimatet sein wird.
Für die hessischen Klubs gilt damit, es geht entweder schon 2013/14 oder wenig später in Richtung Osten. Das wäre auch nicht dramatisch, lässt ein Vereinsvertreter durchblicken, wenn "dabei eben einige Derbys erhalten bleiben, dann kann man statt nach Friedberg eben auch nach Cottbus fahren". Schlimm ist allerdings die lange Ungewissheit, wohin es geht – in den vergangenen Jahren nicht zuletzt auch noch durch langwierige Abstiegsrelegationen stand für manchen Klub erst fest, in welcher Staffel er spielt, als Team, Kalkulation und Budget schon lange feststanden. Um dieses Problem fortan zu lösen, gibt es nun eine Initiative, um die Stafeleinteilung stärker zu fixieren.
Ein Kreuz oder ein "liegendes H" sollen die Verschiebungen reduzieren helfen. Die Idee dahinter ist einfach. Für die "Kreuzvariante" gilt: Die extrem gelegenen Klubs bleiben fix in einer Staffel, einzig der Mittepunkt und Trennpunkt der vier Staffeln wird angepasst – unabhängig von der Landesverbansdszugehörigkeit. Die Variante "liegendes H" genießt derzeit wohl mehr Zustimmung – dazu werden die nördlichsten und südlichsten Klubs fix in die Nord- und Südstaffel eingeteilt. In der Mitte verschiebt sich dann der senkrechte Verbindungsstrich des "liegenden H" und ergibt so die Ost- und Weststaffel.
Bis die Regelung greifen kann, wird es noch dauern. Zunächst müssen die Klubs, die hinter der Idee stehen, den HHV überzeugen, dann muss auch in der Regularien der dritten Liga einiges geändert werden – und nicht zuletzt bedarf es bei einer Antragsstellung auf eine Änderung der Ligaeinteilung auch der Zustimmung der anderen Vereine.
Sprungbrett handball-world
Zu den Zeiten der alten Regionalligen war weitgehend klar – wer Meister in Bayern wird, kommt in die Südliga, wer Meister in Niedersachsen wird, kommt in den Bereich der Regionalliga Nord. Hintergrund waren die Mitgliedschaften der Landesverbände in ihrem jeweiligen Regionalverband – entsprechend wurde dann auch auf- oder abgestiegen. Seitdem die neu geschaffene dritte Liga aber als eine Liga mit vier Staffeln gilt, ist es nicht mehr ganz so einfach.
Zudem gilt eine spezielle Regelung, die verhindern soll, dass es in einem Jahr zu massivem Abstieg in einen einzelnen Landesverband kommen kann: Die Zahl der Staffeln, in die ein Landesverband Mannschaften als Aufsteiger abgibt, ist reduziert. Diese Regelung kam vor allem auf Initiative des hessischen Landesverbandes, der befürchten muss, ob der zentralen Lage in Deutschland jahrelang Aufsteiger an die Süd-, Ost- oder auch Weststaffel abzugeben.
Sollte es dann einmal hart auf hart kommen, könnten diese versprengten Klubs auf einen Schlag allesamt absteigen – bis zu neun Absteiger müsste dann im Extremfall der HHV aufnehmen, eine kaum zu lösende Aufgabe. Ob dieses Szenario unwahrscheinlich ist oder nicht, sei dahin gestellt.
Seit Jahren steigen unterdessen nicht alle Klubs in Deutschland auch in die dritte Liga auf. Aufstiegsberechtigt ist immer nur der Meister einer der 12 Oberligen. Die Oberliga Baden-Württemberg hat dabei einen Sonderstatus – aufgrund der großen Mannschaftszahlen in den dazu gehörigen Landesverbänden Württemberg, Baden und Südbaden stellt die Liga zwei Aufsteiger. Und die steigen bislang auch in die dritte Liga auf. Die Oberligen Mittelrhein und Niederrhein spielen hingegen in einer Relegation einen Aufsteiger aus
Auf Sicht verschiebt sich somit der Handball-Süden ständig weiter südwärts, kann bald schon eine "Dritte Liga BaWü mit Gästen" entstehen. Verschärft wird diese Verschiebung dieses Jahr noch durch den Aufstiegsverzicht des designierten Südmeisters Friedberg, der allemal weiter im Süden beheimatet sein wird.
Für die hessischen Klubs gilt damit, es geht entweder schon 2013/14 oder wenig später in Richtung Osten. Das wäre auch nicht dramatisch, lässt ein Vereinsvertreter durchblicken, wenn "dabei eben einige Derbys erhalten bleiben, dann kann man statt nach Friedberg eben auch nach Cottbus fahren". Schlimm ist allerdings die lange Ungewissheit, wohin es geht – in den vergangenen Jahren nicht zuletzt auch noch durch langwierige Abstiegsrelegationen stand für manchen Klub erst fest, in welcher Staffel er spielt, als Team, Kalkulation und Budget schon lange feststanden. Um dieses Problem fortan zu lösen, gibt es nun eine Initiative, um die Stafeleinteilung stärker zu fixieren.
Ein Kreuz oder ein "liegendes H" sollen die Verschiebungen reduzieren helfen. Die Idee dahinter ist einfach. Für die "Kreuzvariante" gilt: Die extrem gelegenen Klubs bleiben fix in einer Staffel, einzig der Mittepunkt und Trennpunkt der vier Staffeln wird angepasst – unabhängig von der Landesverbansdszugehörigkeit. Die Variante "liegendes H" genießt derzeit wohl mehr Zustimmung – dazu werden die nördlichsten und südlichsten Klubs fix in die Nord- und Südstaffel eingeteilt. In der Mitte verschiebt sich dann der senkrechte Verbindungsstrich des "liegenden H" und ergibt so die Ost- und Weststaffel.
Bis die Regelung greifen kann, wird es noch dauern. Zunächst müssen die Klubs, die hinter der Idee stehen, den HHV überzeugen, dann muss auch in der Regularien der dritten Liga einiges geändert werden – und nicht zuletzt bedarf es bei einer Antragsstellung auf eine Änderung der Ligaeinteilung auch der Zustimmung der anderen Vereine.
Sprungbrett handball-world