Hann. Münden. Handball-Drittligist TG Münden ist derzeit intensiv damit beschäftigt, die sportlichen Voraussetzungen für eine weitere Saison in der 3. Liga zu schaffen. Das dürfte die Verantwortlichen auslasten.
Doch gerade jetzt müssen sie sich mit einem juristischen Nachspiel beschäftigen: Drittliga-West-Absteiger ART Düsseldorf will Münden und den ebenfalls zwischenzeitlich insolventen VfL Edewecht aus der Drittklassigkeit klagen.
Dafür haben die Rheinländer den renommierten Sportjuristen Michael Lehner aus Heidelberg beauftragt, zu dessen Fällen auch Leichtathlet Dieter Baumann gehörte.
Die Düsseldorfer hatten sich als Drittletzter der Weststaffel bereits auf eine Abstiegsrunde gefreut, als die TG Münden quasi in letzter Minute doch noch für die Spielklasse meldete. Der DHB hatte die Relegationsrunde sogar schon terminiert, erklärte diese aber nach der Mündener Entscheidung für nichtig.
„Geht um Gleichbehandlung“
Das will Düsseldorfs Handball-Chef Peter Kluth nicht durchgehen lassen. Er sagt gegenüber dieser Zeitung: „Für uns hat Münden offiziell auf eine Teilnahme verzichtet. Das war überall nachzulesen. Deshalb konnte der DHB auch vor der letzten Meldefrist am 30. April die Abstiegsrunde ansetzen.“ Sie müsse nun auch ausgespielt werden. Außerdem geht es Kluth um die Gleichbehandlung aller Klubs. Es könne nicht angehen – so Kluth weiter – dass ein Verein wie die TG sich mitten in der Saison durch Arbeitslosengeld staatlich finanzieren lasse und keine Sanktionen zu befürchten habe. „In jeder anderen Sportart führt eine Insolvenz zum Verlust der Spielberechtigung, nur hier nicht“, weist er in einem 56-seitigen Schreiben den DHB unter anderem auf angebliche Mängel in seiner Drittligasatzung hin.
Seit Montagabend liegt der Düsseldorfer Antrag auf Austragung der Relegationsrunde und Ausschluss der TG und des VfL Edewechts dem DHB-Bundessportgericht vor. Der Vorsitzende Richter, Holger Dorowski, wollte sich gestern nicht zu den Erfolgsaussichten äußern. Zunächst müsse der DHB eine Stellungnahme abgeben, dann entscheide das Sportgericht – vermutlich in der kommenden Woche.
Mündens Geschäftsführer der neuen Handball-Trägergesellschaft, Peter Herklotz, gibt sich relativ entspannt. Bislang liege der TG kein offizielles Schreiben vor. Auch von der von Kluth angekündigten Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung sei nichts bekannt. Außerdem habe der damalige Gutachter des Amtsgerichts festgestellt, dass es in Münden keine Anzeichen für eine Insolvenzverschleppung gegeben habe, so Herklotz.
Wichtiger als das ist aber die Spielberechtigung der TG für die 3. Liga. Hier müssen alle Beteiligten abwarten, wie das Sportgericht des DHB entscheidet.
Von Manuel Brandenstein
Sprungbrett HNA
Sprungbrett NordWest Zeitung NWZ (VfL Edewecht)
Doch gerade jetzt müssen sie sich mit einem juristischen Nachspiel beschäftigen: Drittliga-West-Absteiger ART Düsseldorf will Münden und den ebenfalls zwischenzeitlich insolventen VfL Edewecht aus der Drittklassigkeit klagen.
Dafür haben die Rheinländer den renommierten Sportjuristen Michael Lehner aus Heidelberg beauftragt, zu dessen Fällen auch Leichtathlet Dieter Baumann gehörte.
Die Düsseldorfer hatten sich als Drittletzter der Weststaffel bereits auf eine Abstiegsrunde gefreut, als die TG Münden quasi in letzter Minute doch noch für die Spielklasse meldete. Der DHB hatte die Relegationsrunde sogar schon terminiert, erklärte diese aber nach der Mündener Entscheidung für nichtig.
„Geht um Gleichbehandlung“
Das will Düsseldorfs Handball-Chef Peter Kluth nicht durchgehen lassen. Er sagt gegenüber dieser Zeitung: „Für uns hat Münden offiziell auf eine Teilnahme verzichtet. Das war überall nachzulesen. Deshalb konnte der DHB auch vor der letzten Meldefrist am 30. April die Abstiegsrunde ansetzen.“ Sie müsse nun auch ausgespielt werden. Außerdem geht es Kluth um die Gleichbehandlung aller Klubs. Es könne nicht angehen – so Kluth weiter – dass ein Verein wie die TG sich mitten in der Saison durch Arbeitslosengeld staatlich finanzieren lasse und keine Sanktionen zu befürchten habe. „In jeder anderen Sportart führt eine Insolvenz zum Verlust der Spielberechtigung, nur hier nicht“, weist er in einem 56-seitigen Schreiben den DHB unter anderem auf angebliche Mängel in seiner Drittligasatzung hin.
Seit Montagabend liegt der Düsseldorfer Antrag auf Austragung der Relegationsrunde und Ausschluss der TG und des VfL Edewechts dem DHB-Bundessportgericht vor. Der Vorsitzende Richter, Holger Dorowski, wollte sich gestern nicht zu den Erfolgsaussichten äußern. Zunächst müsse der DHB eine Stellungnahme abgeben, dann entscheide das Sportgericht – vermutlich in der kommenden Woche.
Mündens Geschäftsführer der neuen Handball-Trägergesellschaft, Peter Herklotz, gibt sich relativ entspannt. Bislang liege der TG kein offizielles Schreiben vor. Auch von der von Kluth angekündigten Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung sei nichts bekannt. Außerdem habe der damalige Gutachter des Amtsgerichts festgestellt, dass es in Münden keine Anzeichen für eine Insolvenzverschleppung gegeben habe, so Herklotz.
Wichtiger als das ist aber die Spielberechtigung der TG für die 3. Liga. Hier müssen alle Beteiligten abwarten, wie das Sportgericht des DHB entscheidet.
Von Manuel Brandenstein
Sprungbrett HNA
Sprungbrett NordWest Zeitung NWZ (VfL Edewecht)