SV Henstedt-Ulzburg nach dem Ausfall eines Topsponsors in finanziellen Schwierigkeiten (Bericht DHB.de)
Während sich die SVHU-Frogs als Spitze einer florierenden Handballabteilung im SV Henstedt-Ulzburg auf sportlichem Parkett mit sechs Siegen in den ersten sechs Saisonspielen als Tabellenführer der 3. Liga Nord der Männer prächtig präsentieren, gibt es hinter den Kulissen einen Rückschlag zu verkraften. Durch den Ausfall eines Topsponsors ist die SVHU Handball GmbH, der wirtschaftliche Träger der Männermannschaft, in eine finanzielle Schieflage gekommen.
Zugesagte Gelder in Höhe von 150-000 Euro, die im September hätten fließen sollen, fehlen. Das ist ungefähr ein Viertel des geplanten Etats des Zweitligaabsteigers, für die Spielzeit 2013/2014. „Zwar haben andere Sponsoren ihre Hilfe zugesagt, doch das benötigt Zeit und wird uns nicht alleine an das Ziel bringen“, sagt Olaf Knüppel, Geschäftsführer der SVHU Handball GmbH. „Die rechtlichen Vorschriften geben uns diese Zeit indes nicht, und wir haben deshalb die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens für die SVHU Handball GmbH beantragt.“
Das Schutzschirmverfahren (ESUG) ist eine vom Gesetzgeber ermöglichte, noch sehr junge Form eines vereinfachten Sanierungsverfahrens, um eine in Schwierigkeiten geratene Firma neu zu strukturieren. Knüppel und seine Mitstreiter haben jetzt die Zeit, die SVHU Handball GmbH auf neue, gesunde und vor allem viele Füße zu stellen und somit den Leistungs-Handball in Henstedt-Ulzburg nachhaltig zu installieren. Der Liquiditätsengpass ist durch die Einschaltung der Agentur für Arbeit, die mit Bürgschaften aushilft, nur teilweise behoben. „Wir können so die Gehälter für die kommenden drei Monate bezahlen“, sagt Knüppel. „Dann stehen die Zahlungsziele unserer anderen Hauptsponsoren an.
Die Mannschaft, die schon vor drei Wochen ausführlich informiert worden war und die auf Gehaltszahlungen warten musste, reagiert sachlich und gelassen auf die finanzielle Krise. „Uns wurde die Situation offen und transparent geschildert“, bestätigt Kapitän Nico Kibat. „Wir betrachten die Angelegenheit nüchtern und konzentrieren uns auf unseren Sport“.
„Wir wollen die Saison 2013/2014 in der 3. Liga Nord mit höchstem Einsatz zu Ende spielen und dabei für die Zukunft eine solide Basis für den Handball-Leistungssport in Henstedt-Ulzburg schaffen. Gerne auch in der 2. Handball-Bundesliga“, verspricht Knüppel vollen Einsatz für den leistungsorientierten Handball-Standort im Norden der Hansestadt Hamburg.
Die Verantwortlichen bauen nun auf einen Schulterschluss von Mannschaft, Fans, der Abteilung und des Gesamtvereins und vor allem der bestehenden und potenziellen wirtschaftlichen Partner. Zudem hoffen Knüppel und seine Mitstreiter auch Politik und Verwaltung der 30.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Hamburgs mit ins Boot zu bekommen. Handball der Frogs war in der Vergangenheit weit über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus das sportliche Aushängeschild des Ortes. Und auch die anerkannt gute Nachwuchsarbeit der Frogs sei in den kommenden Verhandlungen ein gutes Argument der in Not geratenen Handballer, heißt es in der Pressemitteilung des Drittligisten.
Welchen hohen Werbewert Spitzensport für eine Kommune wie Henstedt-Ulzburg bundesweit hat, haben Verein und Anhänger in der vergangenen Spielzeit als Zweitligist erleben dürfen. Sport und Jugend braucht Vorbilder! Da haben sich die Handballer in den letzten Jahren nicht nur medienwirksam in die Schlagzeilen gespielt. Die Frogs/1.Herren sind nur die (kleine) Spitze einer positiven Mitgliederentwicklung in einer aufstrebenden Ballsport-Abteilung des SVHU, die sich vor allem Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben hat.
Die Förderung individueller Talente, eingebunden in einen sozialen Auftrag mit der Entwicklung von Teamgeist und sozialer Kompetenz. Die SVHU-Handball-Jugendabteilung nimmt diesen Auftrag sehr ernst und das werde auch weiterhin eine Verpflichtung sein. Handball in Henstedt-Ulzburg wird in den nächsten Wochen auf zwei Spielfeldern kämpfen: Die Sportler auf dem Parkett, die Verantwortlichen hinter den Kulissen.
Sprungbrett DHB.de
SVHU-Handballer verlieren einen ihrer Top-Sponsoren (Bericht Hamburger Abendblatt)
Im 600.000-Euro-Etat der Henstedt-Ulzburger Drittliga-Handballer klafft eine Lücke von 150.000 Euro, ein Top-Sponsor hat wegen des Ausfalls von Kundenzahlungen vorläufige Insolvenz angemeldet.
Henstedt-Ulzburg. Der Start in die Punktrunde der 3. Liga Nord hätte für die Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg nicht besser verlaufen können. Nach den ersten sechs Partien ist der Zweitliga-Absteiger mit 12:0 Zählern Tabellenführer, das Team hat seinen Anspruch auf die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse angemeldet.
Abseits des sportlichen Parketts ist die den Spielbetrieb tragende SVHU Handball GmbH unter Geschäftsführer Olaf Knüppel nun nach dem Ausbleiben der Sponsorengelder gezwungen, sich im Rahmen eines vereinfachten Sanierungsverfahrens zu restrukturieren.
Das Hamburger Abendblatt sprach mit Olaf Knüppel über Lösungswege aus der Krise.
Hamburger Abendblatt: Herr Knüppel, steht der hochklassige Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg vor dem Aus?
Olaf Knüppel: Nein. Unser Liquiditätsengpass ist mit dem vereinfachten Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für die SVHU Handball GmbH nur teilweise behoben. Durch das damit verbundene Einschalten der Agentur für Arbeit, die mit Bürgschaften aushilft, können wir die Gehälter der kommenden drei Monate begleichen. Dann stehen die Zahlungsziele unserer anderen Hauptsponsoren an.
HA: Der Spielbetrieb der beiden Drittliga-Teams ist also nicht gefährdet?
Knüppel: Vorerst nicht. Spielergehälter und die Deckung laufender Kosten sind erst einmal gesichert. Auch beweisen einige Lieferanten, die uns freundschaftlich verbunden sind, Geduld und stunden uns Zahlungen. Darüber hinaus dürfen wir aber nicht vergessen, dass 150.000 Euro fehlen, die wir in absehbarer Zeit zurückzahlen müssen. In diesem Betrag enthalten sind übrigens auch noch Endabrechnungen aus der Zweitliga-Saison 2012/2013.
HA: Wie wollen Sie das Geld zusammenbekommen?
Knüppel: Vor allem gilt es, konzentriert mit bestehenden und auch potenziellen neuen Sponsoren zu sprechen. Aber wir müssen auch versuchen, unsere Kostenseite zu entlasten. So bleibt zu klären, ob uns die Politik oder die Gemeinde unterstützen können. Ich denke da an Reinigungskosten oder die Miete für die Trainingshalle.
HA: Wäre die Erhöhung der Eintrittspreise eine Option, um an Geld zu kommen?
Knüppel: Nein. Wir befinden uns für Drittligaverhältnisse bereits am oberen Level und möchten vielmehr dafür sorgen, dass wieder mehr als 450 Zuschauer unseren Heimspielen kommen.
HA: Haben Sie denn als Drittligist das Renommee, um im größeren Maß neue Geldquellen aufzutun?
Knüppel: Ein großes Problem für uns ist, dass Großsponsoren bundesweit mit ihrem Engagement werben wollen und nicht auf eine Region beschränkt bleiben möchten. Es ist einfacher, eine Million Euro für eine Zweitliga-Mannschaft als 600.000 Euro für ein Drittliga-Team einzuwerben. Aber wir müssen auch nicht zu bescheiden zu sein. Wir Handballer sind ein Top-Produkt als Werbeträger, positive Botschafter, die es zu verkaufen gilt.
HA: Wie soll das gelingen?
Knüppel: Ich habe die Konsequenz daraus gezogen, dass ich durch meinen Hauptberuf als Geschäftsführer einer Umwelt-Technologiefirma im Schifffahrtsbereich zu sehr gebunden bin, um alleine für die Sponsorenakquise zu sorgen. Über die Teamgeist GmbH, die aus der früheren SVHU Sports GmbH hervorgegangen ist, werden unsere Spieler Jens Thöneböhn und Florian Bitterlich, die wir explizit dafür eingestellt haben, Sponsorengelder auftreiben und ins Marketing einsteigen.
HA: Die Spieler werden also mit in die Lösung des Problems einbezogen. Wir geht das Team mit der Situation um?
Knüppel: Unsere letzten Ergebnisse sprechen für sich. Wir haben mit der Männermannschaft schon vor drei Wochen über die angespannte Lage gesprochen. Die Spieler haben es professionell aufgenommen, weil alle wissen, was es heißt, im Profisport mit all seinen finanziellen Risiken aktiv zu sei. Die Jungs reagieren mit Geduld, haben ruhig hingenommen, dass wir ihnen ein Gehalt verspätet zahlen mussten, und haben in dieser Phase drei souveräne Siege eingefahren.
HA: Gibt es Konsequenzen für das Drittliga-Frauenteam oder für den Spielbetrieb über diese Saison hinaus?
Knüppel: Aktuell ändert sich nichts. Aber wenn wir die Lücke bis zum Frühjahr nicht geschlossen kriegen, müssen wir uns Gedanken machen, ob wir so einen gesunden Weg in die 2. Bundesliga beschreiten können. Da sage ich ganz klar: Nein. Auch müssen wir uns grundsätzlich die Frage stellen, ob es in Henstedt-Ulzburg wirklich Potenzial für Leistungssport im semi-professionellen Bereich gibt. Wir sind angehalten, auf eine positive Lösung des Problems hinzuarbeiten. Insofern ist die aktuelle Krise auch eine Chance.
Sprungbrett Hamburger Abendblatt
Während sich die SVHU-Frogs als Spitze einer florierenden Handballabteilung im SV Henstedt-Ulzburg auf sportlichem Parkett mit sechs Siegen in den ersten sechs Saisonspielen als Tabellenführer der 3. Liga Nord der Männer prächtig präsentieren, gibt es hinter den Kulissen einen Rückschlag zu verkraften. Durch den Ausfall eines Topsponsors ist die SVHU Handball GmbH, der wirtschaftliche Träger der Männermannschaft, in eine finanzielle Schieflage gekommen.
Zugesagte Gelder in Höhe von 150-000 Euro, die im September hätten fließen sollen, fehlen. Das ist ungefähr ein Viertel des geplanten Etats des Zweitligaabsteigers, für die Spielzeit 2013/2014. „Zwar haben andere Sponsoren ihre Hilfe zugesagt, doch das benötigt Zeit und wird uns nicht alleine an das Ziel bringen“, sagt Olaf Knüppel, Geschäftsführer der SVHU Handball GmbH. „Die rechtlichen Vorschriften geben uns diese Zeit indes nicht, und wir haben deshalb die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens für die SVHU Handball GmbH beantragt.“
Das Schutzschirmverfahren (ESUG) ist eine vom Gesetzgeber ermöglichte, noch sehr junge Form eines vereinfachten Sanierungsverfahrens, um eine in Schwierigkeiten geratene Firma neu zu strukturieren. Knüppel und seine Mitstreiter haben jetzt die Zeit, die SVHU Handball GmbH auf neue, gesunde und vor allem viele Füße zu stellen und somit den Leistungs-Handball in Henstedt-Ulzburg nachhaltig zu installieren. Der Liquiditätsengpass ist durch die Einschaltung der Agentur für Arbeit, die mit Bürgschaften aushilft, nur teilweise behoben. „Wir können so die Gehälter für die kommenden drei Monate bezahlen“, sagt Knüppel. „Dann stehen die Zahlungsziele unserer anderen Hauptsponsoren an.
Die Mannschaft, die schon vor drei Wochen ausführlich informiert worden war und die auf Gehaltszahlungen warten musste, reagiert sachlich und gelassen auf die finanzielle Krise. „Uns wurde die Situation offen und transparent geschildert“, bestätigt Kapitän Nico Kibat. „Wir betrachten die Angelegenheit nüchtern und konzentrieren uns auf unseren Sport“.
„Wir wollen die Saison 2013/2014 in der 3. Liga Nord mit höchstem Einsatz zu Ende spielen und dabei für die Zukunft eine solide Basis für den Handball-Leistungssport in Henstedt-Ulzburg schaffen. Gerne auch in der 2. Handball-Bundesliga“, verspricht Knüppel vollen Einsatz für den leistungsorientierten Handball-Standort im Norden der Hansestadt Hamburg.
Die Verantwortlichen bauen nun auf einen Schulterschluss von Mannschaft, Fans, der Abteilung und des Gesamtvereins und vor allem der bestehenden und potenziellen wirtschaftlichen Partner. Zudem hoffen Knüppel und seine Mitstreiter auch Politik und Verwaltung der 30.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Hamburgs mit ins Boot zu bekommen. Handball der Frogs war in der Vergangenheit weit über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus das sportliche Aushängeschild des Ortes. Und auch die anerkannt gute Nachwuchsarbeit der Frogs sei in den kommenden Verhandlungen ein gutes Argument der in Not geratenen Handballer, heißt es in der Pressemitteilung des Drittligisten.
Welchen hohen Werbewert Spitzensport für eine Kommune wie Henstedt-Ulzburg bundesweit hat, haben Verein und Anhänger in der vergangenen Spielzeit als Zweitligist erleben dürfen. Sport und Jugend braucht Vorbilder! Da haben sich die Handballer in den letzten Jahren nicht nur medienwirksam in die Schlagzeilen gespielt. Die Frogs/1.Herren sind nur die (kleine) Spitze einer positiven Mitgliederentwicklung in einer aufstrebenden Ballsport-Abteilung des SVHU, die sich vor allem Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben hat.
Die Förderung individueller Talente, eingebunden in einen sozialen Auftrag mit der Entwicklung von Teamgeist und sozialer Kompetenz. Die SVHU-Handball-Jugendabteilung nimmt diesen Auftrag sehr ernst und das werde auch weiterhin eine Verpflichtung sein. Handball in Henstedt-Ulzburg wird in den nächsten Wochen auf zwei Spielfeldern kämpfen: Die Sportler auf dem Parkett, die Verantwortlichen hinter den Kulissen.
Sprungbrett DHB.de
SVHU-Handballer verlieren einen ihrer Top-Sponsoren (Bericht Hamburger Abendblatt)
Im 600.000-Euro-Etat der Henstedt-Ulzburger Drittliga-Handballer klafft eine Lücke von 150.000 Euro, ein Top-Sponsor hat wegen des Ausfalls von Kundenzahlungen vorläufige Insolvenz angemeldet.
Henstedt-Ulzburg. Der Start in die Punktrunde der 3. Liga Nord hätte für die Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg nicht besser verlaufen können. Nach den ersten sechs Partien ist der Zweitliga-Absteiger mit 12:0 Zählern Tabellenführer, das Team hat seinen Anspruch auf die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse angemeldet.
Abseits des sportlichen Parketts ist die den Spielbetrieb tragende SVHU Handball GmbH unter Geschäftsführer Olaf Knüppel nun nach dem Ausbleiben der Sponsorengelder gezwungen, sich im Rahmen eines vereinfachten Sanierungsverfahrens zu restrukturieren.
Das Hamburger Abendblatt sprach mit Olaf Knüppel über Lösungswege aus der Krise.
Hamburger Abendblatt: Herr Knüppel, steht der hochklassige Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg vor dem Aus?
Olaf Knüppel: Nein. Unser Liquiditätsengpass ist mit dem vereinfachten Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für die SVHU Handball GmbH nur teilweise behoben. Durch das damit verbundene Einschalten der Agentur für Arbeit, die mit Bürgschaften aushilft, können wir die Gehälter der kommenden drei Monate begleichen. Dann stehen die Zahlungsziele unserer anderen Hauptsponsoren an.
HA: Der Spielbetrieb der beiden Drittliga-Teams ist also nicht gefährdet?
Knüppel: Vorerst nicht. Spielergehälter und die Deckung laufender Kosten sind erst einmal gesichert. Auch beweisen einige Lieferanten, die uns freundschaftlich verbunden sind, Geduld und stunden uns Zahlungen. Darüber hinaus dürfen wir aber nicht vergessen, dass 150.000 Euro fehlen, die wir in absehbarer Zeit zurückzahlen müssen. In diesem Betrag enthalten sind übrigens auch noch Endabrechnungen aus der Zweitliga-Saison 2012/2013.
HA: Wie wollen Sie das Geld zusammenbekommen?
Knüppel: Vor allem gilt es, konzentriert mit bestehenden und auch potenziellen neuen Sponsoren zu sprechen. Aber wir müssen auch versuchen, unsere Kostenseite zu entlasten. So bleibt zu klären, ob uns die Politik oder die Gemeinde unterstützen können. Ich denke da an Reinigungskosten oder die Miete für die Trainingshalle.
HA: Wäre die Erhöhung der Eintrittspreise eine Option, um an Geld zu kommen?
Knüppel: Nein. Wir befinden uns für Drittligaverhältnisse bereits am oberen Level und möchten vielmehr dafür sorgen, dass wieder mehr als 450 Zuschauer unseren Heimspielen kommen.
HA: Haben Sie denn als Drittligist das Renommee, um im größeren Maß neue Geldquellen aufzutun?
Knüppel: Ein großes Problem für uns ist, dass Großsponsoren bundesweit mit ihrem Engagement werben wollen und nicht auf eine Region beschränkt bleiben möchten. Es ist einfacher, eine Million Euro für eine Zweitliga-Mannschaft als 600.000 Euro für ein Drittliga-Team einzuwerben. Aber wir müssen auch nicht zu bescheiden zu sein. Wir Handballer sind ein Top-Produkt als Werbeträger, positive Botschafter, die es zu verkaufen gilt.
HA: Wie soll das gelingen?
Knüppel: Ich habe die Konsequenz daraus gezogen, dass ich durch meinen Hauptberuf als Geschäftsführer einer Umwelt-Technologiefirma im Schifffahrtsbereich zu sehr gebunden bin, um alleine für die Sponsorenakquise zu sorgen. Über die Teamgeist GmbH, die aus der früheren SVHU Sports GmbH hervorgegangen ist, werden unsere Spieler Jens Thöneböhn und Florian Bitterlich, die wir explizit dafür eingestellt haben, Sponsorengelder auftreiben und ins Marketing einsteigen.
HA: Die Spieler werden also mit in die Lösung des Problems einbezogen. Wir geht das Team mit der Situation um?
Knüppel: Unsere letzten Ergebnisse sprechen für sich. Wir haben mit der Männermannschaft schon vor drei Wochen über die angespannte Lage gesprochen. Die Spieler haben es professionell aufgenommen, weil alle wissen, was es heißt, im Profisport mit all seinen finanziellen Risiken aktiv zu sei. Die Jungs reagieren mit Geduld, haben ruhig hingenommen, dass wir ihnen ein Gehalt verspätet zahlen mussten, und haben in dieser Phase drei souveräne Siege eingefahren.
HA: Gibt es Konsequenzen für das Drittliga-Frauenteam oder für den Spielbetrieb über diese Saison hinaus?
Knüppel: Aktuell ändert sich nichts. Aber wenn wir die Lücke bis zum Frühjahr nicht geschlossen kriegen, müssen wir uns Gedanken machen, ob wir so einen gesunden Weg in die 2. Bundesliga beschreiten können. Da sage ich ganz klar: Nein. Auch müssen wir uns grundsätzlich die Frage stellen, ob es in Henstedt-Ulzburg wirklich Potenzial für Leistungssport im semi-professionellen Bereich gibt. Wir sind angehalten, auf eine positive Lösung des Problems hinzuarbeiten. Insofern ist die aktuelle Krise auch eine Chance.
Sprungbrett Hamburger Abendblatt