1992 war sie ganz oben, die SG Wallau-Massenheim – Deutscher Meister, Jubelkorso, Europapokalschlachten, große Stars. Alles Geschichte, die aktuelle Lage ist von Champions League weiter entfernt als der Mond von der Erde. Vielmehr scheint es, als ob nach dem Zwangsabstieg 2005 nun ein zweites Mal der Wallauer Handball in der Versenkung verschwindet würde. Zuletzt hatten die Spieler die Reise zu einer Auswärtspartie in der 3. Liga abgesagt.
Die Mannschaft aus dem Ländche war gerade erst wieder in die dritte Liga aufgestiegen. Dort aber holte die mittlerweile nur noch als SG Wallau firmierenden Ballwerfer einmal mehr die finanzielle Not ein. Die wirtschaftliche Potenz der Region zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist im Grunde durchaus groß – aber eben nicht für die Handballer. Weder als SG W/M Frankfurt, noch als HSG FrankfurtRheinMain – damals mit der TSG Münster, die heute um den Klassenerhalt in der hessischen Oberliga kämpft – gelang noch einmal ein großer Wurf.
Sportlich schien die Mannschaft durchaus gerüstet und grüßte denn auch lange von ganz weit vorne in der dritten Liga Ost. Aber das Geld hielt nicht Schritt mit den sportlichen Erfolgen der Mannschaft von Trainer Ralf Ludwig. Seit geraumer Zeit häuften sich die schlechten Nachrichten: Der Hauptsponsor zog sich zurück, finanzielle Engpässe wurden bekannt, zuletzt gingen gar die Spieler in den Streik und verweigerten die Reise zum Auswärtsspiel nach Vorsfelde.
Die Gründe für diesen ungewöhnlichen Schritt lieferten die Spieler nun in einem Offenen Brief, der der Redaktion vorliegt. Spielführer und Torwart Sebastian Schermuly trat als Ansprechpartner und Vertreter der gesamten Mannschaft die Flucht nach vorne an.
Wie es nun weitergeht, das steht in den Sternen. Die Spieler, das verlautete aus dem Umfeld der Mannschaft, seien sich ihres Konfrontationskurses durchaus bewusst. Immerhin – die letzten Spiele wolle man noch bestreiten, so heißt es im Offenen Brief. Das ist bedeutsam, denn nach drei Spielabsagen hätte Wallau zwangsabsteigen müssen – in die Spielklasse der zweiten Mannschaft in die Bezirksliga A.
Ob die SG Wallau dann aber tatsächlich noch eine Zukunft in der Runde 2014/15 hat, das bleibt abzuwarten. Die aktuelle Mannschaft ist fast komplett weg, die Perspektive eher grau. Das gestand auch Geschäftsführer Michael Abels ein, der gegenüber dem Wiesbadener Tageblatt nach dem Vorsfelde-Boykott sagte: „Letztlich zeigt es uns, dass wir an einem Punkt sind, wo wir feststellen müssen, dass das wirtschaftliche Umfeld in der Region nicht bereit ist, die SG zu finanzieren. Daraus müssen wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen.“ Es könnte ein schwarzes Jahr in der Geschichte des Wallauer Handballs werden, dieser Sommer 2014 – das vielleicht gar allerschwärzeste.
Offener Brief der ersten Mannschaft der SG Wallau
Die letzten Wochen haben sicherlich im Umfeld der SG Wallau, aber auch in ganz Handball-Deutschland Diskussionen und Spekulationen ausgelöst. Wir, die erste Mannschaft der SG Wallau, möchten mit diesem offenen Brief unsere Sicht der Dinge und die Beweggründe für unser aktuelles Handeln darstellen.
Wer das momentane Geschehen um die SG Wallau verfolgt, kann sicherlich nachvollziehen, dass es für alle Beteiligten keine einfache Zeit ist. Dies gilt vor Allem für uns als Mannschaft, denn jeder Einzelne von uns ist Handballer, der seinem Sport sehr viel unterordnet. Der Aufwand, um in der Dritten Handball Bundesliga konkurrenzfähig spielen zu können ist enorm. Jeder Einzelne von uns betreibt diesen Aufwand gerne, aus Spaß am Handball und an unserem Team.
In den letzten Wochen wurden jedoch wiederholt Vereinbarungen nicht eingehalten, worüber wir sehr enttäuscht sind. Einmal mehr müssen wir auf unsere Aufwandsentschädigungen verzichten, zeitgleich wird jedoch öffentlich über die Verpflichtung hochkarätiger Spieler diskutiert. Hinzu kommt eine in den lokalen Medien negative Berichterstattung über unsere Mannschaft, in der uns mangelnde Unterstützung und fehlendes Vertrauen in die Vereinsführung vorgeworfen und Unverständnis im Hinblick auf die Spielerabgänge zur kommenden Saison entgegengebracht wurde. Als Reaktion auf diese Vorkommnisse haben wir uns als Mannschaft nach intensiver Diskussion entschlossen, zum Spiel in Vorsfelde nicht anzutreten. Wir wollten damit zeigen, dass wir nicht erneut bereit waren weiterzumachen als sei alles in Ordnung.
Um keine weiteren Spekulationen hinsichtlich der letzten beiden verbleibenden Saisonspielen aufkommen zu lassen, stellen wir klar, dass wir diese mit vollem sportlichen Engagement bestreiten werden. Dazu hat sich die Mannschaft unabhängig der oben benannten Rahmenbedingungen entschlossen. Wir wissen, dass wir das unseren vielen ehrenamtlichen Helfern, unseren treuen Fans und unserem geliebten Handballsport schuldig sind.
Die erste Mannschaft der SG Wallau
Sprungbrett handball-world
Die Mannschaft aus dem Ländche war gerade erst wieder in die dritte Liga aufgestiegen. Dort aber holte die mittlerweile nur noch als SG Wallau firmierenden Ballwerfer einmal mehr die finanzielle Not ein. Die wirtschaftliche Potenz der Region zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist im Grunde durchaus groß – aber eben nicht für die Handballer. Weder als SG W/M Frankfurt, noch als HSG FrankfurtRheinMain – damals mit der TSG Münster, die heute um den Klassenerhalt in der hessischen Oberliga kämpft – gelang noch einmal ein großer Wurf.
Sportlich schien die Mannschaft durchaus gerüstet und grüßte denn auch lange von ganz weit vorne in der dritten Liga Ost. Aber das Geld hielt nicht Schritt mit den sportlichen Erfolgen der Mannschaft von Trainer Ralf Ludwig. Seit geraumer Zeit häuften sich die schlechten Nachrichten: Der Hauptsponsor zog sich zurück, finanzielle Engpässe wurden bekannt, zuletzt gingen gar die Spieler in den Streik und verweigerten die Reise zum Auswärtsspiel nach Vorsfelde.
Die Gründe für diesen ungewöhnlichen Schritt lieferten die Spieler nun in einem Offenen Brief, der der Redaktion vorliegt. Spielführer und Torwart Sebastian Schermuly trat als Ansprechpartner und Vertreter der gesamten Mannschaft die Flucht nach vorne an.
Wie es nun weitergeht, das steht in den Sternen. Die Spieler, das verlautete aus dem Umfeld der Mannschaft, seien sich ihres Konfrontationskurses durchaus bewusst. Immerhin – die letzten Spiele wolle man noch bestreiten, so heißt es im Offenen Brief. Das ist bedeutsam, denn nach drei Spielabsagen hätte Wallau zwangsabsteigen müssen – in die Spielklasse der zweiten Mannschaft in die Bezirksliga A.
Ob die SG Wallau dann aber tatsächlich noch eine Zukunft in der Runde 2014/15 hat, das bleibt abzuwarten. Die aktuelle Mannschaft ist fast komplett weg, die Perspektive eher grau. Das gestand auch Geschäftsführer Michael Abels ein, der gegenüber dem Wiesbadener Tageblatt nach dem Vorsfelde-Boykott sagte: „Letztlich zeigt es uns, dass wir an einem Punkt sind, wo wir feststellen müssen, dass das wirtschaftliche Umfeld in der Region nicht bereit ist, die SG zu finanzieren. Daraus müssen wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen.“ Es könnte ein schwarzes Jahr in der Geschichte des Wallauer Handballs werden, dieser Sommer 2014 – das vielleicht gar allerschwärzeste.
Offener Brief der ersten Mannschaft der SG Wallau
Die letzten Wochen haben sicherlich im Umfeld der SG Wallau, aber auch in ganz Handball-Deutschland Diskussionen und Spekulationen ausgelöst. Wir, die erste Mannschaft der SG Wallau, möchten mit diesem offenen Brief unsere Sicht der Dinge und die Beweggründe für unser aktuelles Handeln darstellen.
Wer das momentane Geschehen um die SG Wallau verfolgt, kann sicherlich nachvollziehen, dass es für alle Beteiligten keine einfache Zeit ist. Dies gilt vor Allem für uns als Mannschaft, denn jeder Einzelne von uns ist Handballer, der seinem Sport sehr viel unterordnet. Der Aufwand, um in der Dritten Handball Bundesliga konkurrenzfähig spielen zu können ist enorm. Jeder Einzelne von uns betreibt diesen Aufwand gerne, aus Spaß am Handball und an unserem Team.
In den letzten Wochen wurden jedoch wiederholt Vereinbarungen nicht eingehalten, worüber wir sehr enttäuscht sind. Einmal mehr müssen wir auf unsere Aufwandsentschädigungen verzichten, zeitgleich wird jedoch öffentlich über die Verpflichtung hochkarätiger Spieler diskutiert. Hinzu kommt eine in den lokalen Medien negative Berichterstattung über unsere Mannschaft, in der uns mangelnde Unterstützung und fehlendes Vertrauen in die Vereinsführung vorgeworfen und Unverständnis im Hinblick auf die Spielerabgänge zur kommenden Saison entgegengebracht wurde. Als Reaktion auf diese Vorkommnisse haben wir uns als Mannschaft nach intensiver Diskussion entschlossen, zum Spiel in Vorsfelde nicht anzutreten. Wir wollten damit zeigen, dass wir nicht erneut bereit waren weiterzumachen als sei alles in Ordnung.
Um keine weiteren Spekulationen hinsichtlich der letzten beiden verbleibenden Saisonspielen aufkommen zu lassen, stellen wir klar, dass wir diese mit vollem sportlichen Engagement bestreiten werden. Dazu hat sich die Mannschaft unabhängig der oben benannten Rahmenbedingungen entschlossen. Wir wissen, dass wir das unseren vielen ehrenamtlichen Helfern, unseren treuen Fans und unserem geliebten Handballsport schuldig sind.
Die erste Mannschaft der SG Wallau
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