Voll motiviert und konzentriert ging man in diese Partie, rechnete sich im Angesicht der Tatsache im letzten Jahr hier einen Punkt geholt zu haben, durchaus Chancen auf Zählbares aus. Auch die (leider) im Gegensatz zu den Heimspielen vollbesetzten Zuschauerreihen beflügelte die TSV Jungs, was in der Anfangsphase zu einem Zwei-Tore-Vorsprung führte. Leider konnte man das hohe Niveau der Anfangsphase nicht halten. Der Gegner ließ den Ball vorne flüssig laufen und spielte hinten eine agressive, mannbezogene offensive Abwehr, die den Angriff immer wieder zu Pass- und sonstigen technischen Fehlern zwang. Dies münzte der Gastgeber meist gekonnt in einfache Gegenstoßtore um. Man lief nun immer einem knappen Rückstand hinterher, gerade als Auerbach mit einer Vier-Tore-Führung zum ersten Mal deutlich Oberwasser zu erlangen schien, stemmte man sich gegen eine frühe Vorentscheidung und verkürzte kurz vor der Pause nocheinmal bis zum 17:15 Halbzeitstand.
Das vorgegebene Ziel für die zweite Halbzeit, sich nicht abschütteln zu lassen, im Idealfall gleich den Anschlusstreffer zu erzielen, erstickte der Gastgeber mit vier schnellen Toren jedoch im Keim. Im Anschluss versuchte man mit aller Macht, dagegenzuhalten, dies wurde jedoch durch die bereits angesprochenen technischen Fehler im Angriff verhindert, die sich wie ein roter Faden (mit Ausnahme der Anfangsphase) durch das gesamte Spiel zogen. Ein Topteam wie die Mitte der zweiten Halbzeit ausgebufften Auerbacher bestrafte diese Fehler immer dann, wenn man das Gefühl hatte, die Wende könnte in diesem Spiel doch noch einmal eingeleitet werden. So blieb es dann bis in die Schlussphase hinein bei einem Vier- bis Fünf-Tore-Rückstand, den Auerbach dann in den letzten 12 Minuten gegen die sich nun langsam mit der Niederlage abfindende, aber niemals aufgebende Haunstetter Mannschaft bis hin zum an diesem Abend leistungsgerechten 36:29 Endstand ausbauen konnte.
Nach Spielschluss war man sich im Haunstetter Lager einig, dass gegen die zwar ballsicher, aber keineswegs überragend agierenden Gastgeber mit einer über 60 Minuten konzentrierten Leistung bei weniger Ballverlusten im Angriff eine Überraschung durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Coach Stefan Ebert bemerkte dementsprechend auch: »Wir müssen insbesondere im Angriff wieder mehr Bewegung in unser Spiel bringen, wir lassen uns durch die agressiv heraustretende Abwehr das Selbstvertrauen in unseren Aktionen zu schnell nehmen. Hier müssen wir einfach konsequenter und abgezockter agieren.«
Die nächste Chance, eines der Topteams der diesjährigen Bayernligasaison zu ärgern bietet sich am nächsten Sonntag um 16.30 Uhr, wenn der bisher sehr konstant spielende TSV Lohr am Main seine Visitenkarte in der Albert-Loderer-Halle abgibt.
Torschützen: Bause (8/3), Rieber (6), Albrecht (4), Zahner (3/2), Tischinger, Pfänder, Smotzek (je 2), Schnitzlein, Bergstedt (je 1)