Zunächst schienen die Gäste dem SV nicht gewachsen. Kurze Anlaufschwierigkeiten; doch dann hatte der SV seine Linie gefunden und nach zehn Spielminuten stand es 6:1 für die Hausherren. Die sonst übliche Landshuter Spielweise mit einem siebten Feldspieler und somit ohne Torhüter wurde von den Blau-Weißen umgehend bestraft, so dass die Niederbayern dieses taktische Mittel schnell wieder einstellten. Was sie jedoch nicht einstellten, war ein schier unglaublicher Kampfgeist – durchaus bewundernswert in dieser Tabellensituation. Bis zur 24. Spielminute hatten sie sich auf zwei Tore heran gekämpft; wohl auch dadurch bedingt, dass dem SV besonders im Abschluss die letzte Konsequenz fehlte. Dass es für die Hausherren dennoch nicht wirklich brenzlig wurde, ist vor allem der Abwehr zu verdanken. Herausragend zu erwähnen ist an dieser Stelle wieder einmal Ralph Weiss, der – egal wen Landshut im Angriff auf der Mittelposition brachte – seinen Gegenspieler durch perfektes und faires Stellungsspiel zu technischen Fehlern zwang. Und was in dieser Phase trotzdem noch an Würfen auf Auerbachs Tor kam, war sichere Beute des erneut starken Raul Adam. Umgemünzt in überzeugend ausgeführte Gegenstöße – und bis zur 30. Spielminute war der alte Fünf-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Als SV-Trainer Michael Grass dann fünf Sekunden vor der Halbzeitsirene seine Auszeit nahm, wollte so mancher Fan auf der Tribüne wohl schon nicht mehr an einen noch möglichen Treffer glauben. Doch durch einen herrlichen Kempa von Volker Hackenberg nahmen die Hausherren beim 17:11-Halbzeitstand sogar eine Sechs-Tore-Führung mit in die Kabine.
In der zweiten Hälfte beherrschten die Auerbacher dann zunächst weitere fünf Minuten Spiel und Gegner, ehe sage und schreibe neun torlose Minuten für den SV folgten. Da die Gäste aber weiterhin an ihre Minimalchance zu glauben schienen und in dieser Phase mit wesentlich mehr Konsequenz agierten als die Hausherren, zeigte die Anzeigetafel in der 45. Spielminute plötzlich nur noch einen Stand von 21:20. Bekam Landshut dann Angst vor der eigenen Courage? Oder war es doch nur die größere Ligaerfahrung und vor allem die kompaktere Mannschaftsleistung des SV, die dafür sorgten, dass die Partie nicht kippte? Schließlich beklagten die Gäste nach der Partie selbst einige Totalausfälle in den eigenen Reihen. Spielerisch agierten sie nur selten wie ein Absteiger, leider fehlte ihnen wohl über die gesamte Saison die Konsequenz und Stabilität für den Klassenerhalt. So auch in Auerbach. Die keineswegs schlechte Landshuter Leistung wurde wieder einmal nicht mit Punkten belohnt, wie schon so oft. Allerdings war der Kräfteverschleiß durch das mehrmalige Verkürzen des Rückstandes für die letzten zehn Spielminuten dann doch zu groß, so dass der SV die Partie sicher nach Hause schaukelte. Über ein 24:22 und ein 26:23 setzte man sich bis zum 28:24 wieder auf vier Tore ab. Selbst eine Landshuter Auszeit änderte nichts mehr am endgültigen Spielverlauf. Am Ende stand ein 30:27 zu Buche – und zwei weitere wichtige Punkte für den SV im Kampf um Tabellenplatz zwei.
Für Auerbach spielten:
Raul Adam, Alexander Wittmann;
Thomas Reger 8/4, Michael Werner 8/5, Maximilian Hofmann 5, Thomas Bader 4, Volker Hackenberg 3, Matthias Schnödt 1, Philipp Schöttner 1, Karsten Herold, Florian Jungmann, Ralph Weiss
Iris Magerl