Keinen Sieger statt zwei Sieger gab es daher am fünften Spieltag der dritten Handball-Liga zwischen Pforzheim und Auerbach. Doch die gefühlten Gewinner waren nach dem 23:23 (13:10) die Gäste aus der Oberpfalz. „Am Ende haben wir Glück, denn ein Stürmerfoul war das nicht“ räumte SVA-Spielertrainer Tobias Wannenmacher ein. Doch nicht nur deswegen war es für seine Mannschaft „definitiv ein gewonnener Punkt.“ Mit 10:15 hatte sein junges Team bereits zurückgelegen. Torjäger Mario Schmidtke kam kaum ins Spiel und die Pforzheimer Defensive zwang Auerbach immer wieder ins Zeitspiel. Schon da hätte die Klimovets-Truppe das Spiel vorentscheiden können. Doch dazu „haben wir zu viele Gegenstöße und andere große Chancen vergeben“, haderte TGS-Trainer Andrej Klimovets nach der Partie. Gerade in der Phase zwischen der 17. und 27. Minute, als den Gästen nur ein Treffer gelang, verpasste es Pforzheim auf mehr als nur 11:8 davonzuziehen. Der ansonsten bärenstarke Michael Wysokinski, aber auch Christian Zluhan und Marco Kikillus vergaben beste Gelegenheiten.
Bruch im Spiel nach dem 15:10Und doch war zu spüren, dass die TGS unbedingt ihre ersten Drittliga-Punkte holen wollte. Nach der Pause legte sie nach, Florian Taafel und Wysokinski erhöhten von 13:10 auf 15:10. Trotzdem folgte plötzlich der Bruch ihm Spiel der Rot-Weißen: „Da sah es so aus, als hätten wir zu sehr gewusst, dass wir das Spiel im Griff haben. Wir haben ein bisschen etwas rausgenommen und das geht dann halt schief“, analysierte TGS-Torwart Jonathan Binder diese Phase.
Herausgenommen hatte Klimovets zu diesem Zeitpunkt auch einige Leistungsträger, die Verschnaufpausen brauchten. Doch ganz gleich, ob gerade Wysokinski, Taafel oder Valentin Hörer auf der Bank Platz nahm: In keiner Sekunde schafften es die Ersatzleute, deren Fehlen zu kompensieren.
Stattdessen witterte Auerbach Morgenluft und hatte das Spiel nach 45 Minuten zum 18:17 gedreht. Plötzlich war es die TGS, die anrennen musste. Und immerhin: Wenn die Goldstädter schon nicht unter Beweis stellen konnten, einen Fünf-Tore-Vorsprung ins Ziel retten zu können, bewiesen sie zumindest Moral: Sie kamen zurück, sie kämpften, sie trafen – und holten den ersten Drittliga-Punkt in ihrer Geschichte.
TGS Pforzheim: Binder, Hämmerling – Taafel 8/4 – Pietrucha, Kikillus 2, Hoffmann 1, Kaiser, Ast, Wysokinski 5, Zergon, Hörer 4, Brandt 3, Zluhan
Autor: Simon Walter | Pforzheim
Sprungbrett Pforzheimer Zeitung