Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit neigt sich ihrem Ende entgegen. Endlich! – wird manch einer sagen. Viele der Fans können es kaum mehr erwarten, bis wieder regelmäßig die Handbälle durch die Helmut-Ott-Halle fliegen und auch die Spieler haben langsam genug von den anstrengenden Wochen. „Es ist einfach etwas Anderes, wenn es um etwas geht“ erklärte Torhüter Philipp Walzik am Rande einer Trainingseinheit. „Die Stimmung in der Halle, das Adrenalin, das macht deutlich mehr Spaß. Ich freue mich, wenn es endlich wieder losgeht.“ Zum Abschluss der „ungeliebten“ Vorbereitungszeit steht den Auerbachern noch einmal ein anstrengendes Wochenende bevor.
Nach längeren Jahren nehmen die Oberpfälzer wieder am BHV Pokalwettbewerb, dem Molten-CUP teil. In Runde 1 treten 37 bayerische Amateurteams in zwölf Dreier- bzw. Vierer-Turnieren gegeneinander an und ermitteln in Spielen „Jeder-gegen-Jeden“ den jeweiligen Turniersieger. Diese zwölf Teams spielen Anfang November in Runde 2, dem Halbfinale, in erneuten Dreier-Turnieren die vier Teilnehmer für das Final-Four-Turnier am 20./21. Dezember aus. Dort qualifizieren sich sowohl der bayerische Pokal- als auch der Vizepokalsieger für den Amateur- Pokalwettbewerb des DHB. Es geht also durchaus um etwas, wenn an diesem Samstag um 14:00 Uhr das erste Pflichtspiel der neuen Saison angepfiffen wird.
Gegner des ehemaligen Dritt- und diesjährigen Bayernligisten in der Auftaktpartie ist der TV Roßtal, der ähnlich dem Gastgeber, am Ende einer schwierigen Saison den bitteren Weg des Abstiegs aus der Landesliga in die Bezirksoberliga gehen musste. Dass die Mittelfranken sich während der Runde nach einem neuen Trainer hatten umsehen müssen - Klaus Jahn, ehemaliger Übungsleiter in Auerbach - musste wegen schwerwiegender gesundheitlicher Probleme sein Amt vorzeitig aufgeben - war sicherlich eines der Probleme, die für den negativen Ausgang der Saison mitverantwortlich waren.
Ganz anders jedoch lief es im Pokalwettbewerb, wo man in Runde 2 den TSV Lohr (ByL), in Runde 3 den HSV Hochfranken (BOL Oberfranken) und im Viertelfinale überraschend auch die SG DJK Rimpar II (Vizemeister Landesliga Nord und in einer Woche erster Punktspielgegner des SV 08) bezwingen konnte. Die Wannenmacher-Sieben sollte also gewarnt sein. Als „Tüpfelchen auf dem I“ durften die Mittelfranken rechtzeitig zu ihrem 100-jährigen Jubiläum das Finalturnier in eigener Halle ausrichten. Die erhoffte Sensation blieb jedoch aus. Der hoch favorisierte Bayernligameister TuS Fürstenfeldbruck gewann nicht nur das Halbfinale gegen den Gastgeber deutlich mit 31:17 - wobei er seine erste Sieben weitgehend schonte - sondern errang auch im Finale gegen den HC Erlangen II den begehrten Pokal.
Im zweiten Spiel (Anpfiff 16:15 Uhr) muss der Pokalschreck dann gegen den Neu- Bezirksligisten TuS Feuchtwangen ran. Die Mittelfranken aus dem Landkreis Ansbach kommen mit der Empfehlung einer überragenden Bezirksklassen-Saison, in der sie ihre Gegner reihenweise mit zweistelligem Vorsprung förmlich überrannten und mit 32:0 Punkten und einem Torverhältnis von 526:304 souverän die Meisterschaft einfuhren.
Ab 18:30 Uhr müssen dann im dritten Spiel des Tages noch einmal die Auerbacher zeigen, dass sie zwar gute Gastgeber sind, aber nicht gewillt sind, in sportlicher Hinsicht etwas zu verschenken. Der Gegner aus Feuchtwangen schätzt dabei seine Chancen durchaus realistisch ein. „Was gegen eine Bayernligamannschaft möglich ist, wird man in Auerbach sehen“ ist auf der Homepage des TuS zu lesen. „Es wird sicherlich ein harter, schneller aber fairer Handball erwartet. Beide Gegner werden sicherlich über die gesamte Spielzeit ein hohes Tempo gehen und jeden fehlgeschlagenen Angriff der Kreuzgangstädter in einen Tempogegenstoß verwandeln. Chancen im Angriff wird es sicherlich geben. Diese müssen genutzt werden und im Gegenzug muss die Abwehr sicher stehen. Eine permanente Präsenz gegenüber dem gegnerischen Angriff ist Voraussetzung um ins Spiel zu finden.“ Dass das Team voraussichtlich von einem Bus voller Fans begleitet wird, lässt auf eine erneut tolle Stimmung im „Auerbacher Handball-Tempel“ hoffen.
„Geht man nach der Papierform, dann müsste sich mein Team am Ende durchsetzen“ meinte Spielertrainer Tobias Wannenmacher unter der Woche. „Aber wie sagt man immer? Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Außerdem muss wohl ohne Harz gespielt werden, ein Umstand, der uns schon vor eine gewisse Herausforderung stellen wird. Aber ich bin guter Dinge, wir haben in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet und freuen uns jetzt darauf, das Geübte unserem Publikum präsentieren zu dürfen.“ Einer jedoch kann diesmal noch nicht dabei sein. Alexander Tannenberger zog sich in Training einen Bänderriss zu und kann erst in ein paar Tagen wieder ins Training einsteigen.
Wer also am Samstag hochklassigen und spannenden Handball sehen will, der sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen und sich auf die kommenden Wochen in der Bayernliga einstimmen lassen, der Eintritt kostet für Nichtmitglieder 5,-, für Mitglieder 4,- und für Jugendliche von 14-18 und Schüler 3,- Euro.
Aufstellung: Walzik, M. Müller, Schramm, Weiss, F. Müller, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Wolf, Schmidtke, Schöttner