„Das Spiel am Samstag gegen Dresden ist sicherlich eines der wichtigsten für uns, es wird aber auch eines der schwersten“ prophezeite Tobias Wannenmacher seinen Spielern unter der Woche. Die Elbestädter gehören seit Jahren zu den besten Teams Sachsens und belegten seit der Saison 2008/2009 einmal den dritten und zweimal den zweiten Platz in der 4. Liga, bevor sie in der letzten Spielzeit, ähnlich wie Auerbach, mit nur drei Minuspunkten die Oberliga Mitteldeutschland dominierten und am Ende souverän die Meisterschaft feiern konnten.
Einer der Garanten für den Titel war dabei sicherlich in Matthias Rudow zu sehen. Der Aufbauspieler war in der Winterpause von Dessau nach Dresden gewechselt und brachte nach mehreren Jahren 2. Bundesliga die nötige Ruhe und Erfahrung ins Team. Der seit Juli diesen Jahres verantwortliche Trainer Peter Pysall (52), selbst 155-facher Nationalspieler für die DDR und bis 2011 Trainer des Zweitligisten Dessau-Roßlau, musste für die neue Runde lediglich vier neue Spieler in ein eingespieltes Team integrieren. Mehr noch als Kreisläufer Jörg Reimann (27) sorgt dabei seit dieser Saison vor allem Alexander Matschos (31) aus dem linken Rückraum für ständige Torgefahr. Die beiden Neulinge und ehemaligen Zweitligaspieler trafen bisher bereits 30- respektive 53-mal und sind zusammen mit Matthias Rudow (41 Tore) für über 45 Prozent der Dresdner Treffer verantwortlich.
Die laufende Saison des Aufsteigers aus der sächsischen Landeshauptstadt gestaltet sich bisher ähnlich wie die des SV 08. Drei Unentschieden und vier Niederlagen stehen drei Siegen gegenüber. Die meisten Punkte gewann der HC zwar in eigener Halle, allerdings besiegte er dabei nicht nur die TG 1860 Münden, sondern brachte auch den DjK Rimpar Wölfen ihre bisher einzige Saisonniederlage bei. An jenem 6. Spieltag zeigte das Team, dass es bis zur letzten Minute der Partie an sich glaubt und bereit ist, für den Sieg zu kämpfen. Einen 17:23-Rückstand aus der 46. Minute verwandelten die Sachsen innerhalb der letzten Viertelstunde durch einen 10:2-Lauf in einen kaum mehr erwarteten Sieg.
Die Gastgeber sind also gewarnt, zumal Dresden die Scharte gerne wieder auswetzen würde, die die erste - wenn auch knappe - Heimniederlage vom vergangenen Wochenende gegen die HSG Gensungen/Felsberg (26:27) geschlagen hat. „Wenn wir uns nicht wieder einen so langen Einbruch wie in Leipzig leisten und von Anfang an jeden Ball konsequent spielen, haben wir durchaus eine Chance auch gegen Dresden zu bestehen“ meinte Tobias Wannenmacher am Rande einer Trainingseinheit. Zum Gesundheitszustand seiner Spieler berichtete er, dass außer Maxi Hofmann wohl alle auflaufen können. „Einerseits kann man an einem spielfreien Wochenende zwar die eine oder andere kleinere Blessur auskurieren, andererseits stört es aber auch den Spielrhythmus.“ Sein eigener Einsatz ist noch immer fraglich, obwohl er seit Kurzem wieder eingeschränkt am Training teilnehmen kann. „Wenn überhaupt, dann werde ich wohl nur ein wenig Abwehr spielen“ dämpfte er allzu große Hoffnungen auf seinen Einsatz.
Viel wichtiger ist ihm die Unterstützung von der Tribüne. „In einem Spiel, in dem es so Spitz auf Knopf steht, wie ich es gegen Dresden erwarte, bringt der „Achte Mann“ oftmals das letzte Quantum Schub, das die Waage zugunsten der Heimmannschaft ausschlagen lässt.“
Aufstellung: Adam, Walzik, Ma. Werner, Weiss, Mi. Werner, Hackenberg, Knerr, Wannenmacher (?), Schnödt, Herold, Reger, Schmidtke, Schöttner