Nach einer äußerst ereignisreichen und spannenden ersten Saison in der 3. Handball-Bundesliga erkämpfte sich das Team des SV 08 Auerbach am letzten Spieltag den wichtigsten Punkt der gesamten Runde. Mit einem Unentschieden gegen die ebenfalls abstiegsgefährdete HSG Gensungen/Felsberg gelang den Akteuren um Spielertrainer Tobias Wannenmacher mit dem Klassenerhalt der 3. Liga der bis dato größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Das nicht enden wollende Märchen geht somit in die zweite Runde. „Wir gehören nun schon im zweiten Jahr zu den 102 besten Teams in Deutschland“ erklärte Manager Peter Hackenberg. „Wir sind unheimlich stolz auf unsere Mannschaft und auf das, was sie in den letzten Jahren erreicht hat.“
Nachdem man sich in der vergangenen Saison nicht nur im Osten Handball- Deutschlands einen Namen gemacht hat, wurde man für die neue Runde dem Süden der Liga zugeteilt. Dort trifft der SV 08 nun auf Mannschaften aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie auf einige bayerische Teams. Auch wenn die Oberpfälzer rein geographisch zum Süden der Republik zählen, so ist es nach den Ergebnissen der Saison 2012/2013 durchaus fraglich, ob eine Umstrukturierung der Liga in der jetzigen Form wirklich fair ist. Immerhin wurden neben dem SV 08 auch die Zweit- und Drittplatzierten HSC Bad Neustadt und HSC 2000 Coburg in die Südstaffel umgruppiert. Somit spielen nun mit dem Süd-Meister TSV Friedberg, der Erstliga-Reserve der HBW Balingen-Weilstetten, dem TSB Horkheim und den beiden bayerischen „Neulingen“ fünf der sechs Erstplatzierten aus den Staffeln Süd und Ost in einer Runde, wogegen mit den Teams aus Kirchzell, Groß-Bieberau und Groß-Umstadt eher Mittelfeldteams in den Osten geschickt wurden.
„Zumindest wird unsere Fahrleistung in etwa die gleiche sein wie im Vorjahr, denn wir werden wieder etwa 8.500 Kilometer auf Deutschlands Straßen unterwegs sein“ erklärte Tobias Wannenmacher und konnte der Situation doch auch etwas Positives abgewinnen. „Ändern können wir jetzt sowieso nichts mehr und acht "Bayern-Derbys" (Friedberg, Bad Neustadt, Coburg, Rödelsee) in einer Saison haben natürlich auch ihre Reize.“
Neben den fünf „Großen“ sind sicherlich auch diesmal die SG Kronau-Östringen II (2. Mannschaft der Rhein-Neckar-Löwen) und die HSG Konstanz als Vorjahres-Vierter respektive –Sechster zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen, wobei weder die HBW noch die „Krösties“ als 2. Mannschaft ein Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga haben. Inwieweit die Teams aus Friedberg und Bad Neustadt den letztjährigen Aufstiegsverzicht ihrer jeweiligen Vereinsführungen mental verkraftet und in welcher Weise sich die daraus resultierenden Kader- Veränderungen auswirken werden, kann man im Vorhinein kaum beurteilen.
Am anderen Ende der Tabelle werden wohl traditionell die Neulinge zu finden sein, wobei die Südstaffel diesmal gleich mit vier Aufsteigern bedacht wurde. So haben aus der spielstarken Baden-Württemberg- Oberliga die TGS Pforzheim und der SV Salamander Kornwestheim den Sprung in die 3. Liga geschafft. Zu diesen gesellen sich der Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar VT Zweibrücken-Saarpfalz sowie der Bayerische Meister und alte Bekannte aus vielen spannenden Landesliga- und Bayernliga- Duellen TSV Rödelsee. Es bleibt abzuwarten, ob auch diejenigen Teams zu dieser Gruppe gehören werden, die in der vergangenen Saison die Plätze 9 - 12 belegten. So mussten ähnlich wie die Wannenmacher-Schützlinge auch die SG Köndringen-Teningen (9.), der TV Germania Großsachsen (10.), die SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen (SG H2Ku; 11.) und der TV Hochdorf (12.) lange um den Verbleib in der Liga kämpfen.
„Für uns bedeutet die neue Staffel, dass wir wieder ganz von vorne anfangen müssen, dass wir eigentlich wieder den Status eines Aufsteigers haben“ meint Tobias Wannenmacher. „Wir müssen uns fast ausschließlich auf neue Teams und neue Spielweisen einstellen. Einzig unser fantastisches Publikum wird auch in der neuen Saison wieder eine wichtige Konstante für uns sein.“ Nach Aussage des Trainers wird im Süden „tendenziell ein etwas schnellerer, technisch anspruchsvollerer Ball gespielt. Die Deckungsformationen bewegen sich nicht mehr ausschließlich im defensiven 6:0-Verband und die Teams werden gespickt sein mit vielen aufstrebenden Talenten aus den diversen Jugendhandball-Hochburgen in Baden und Württemberg. Da dies auch unserer Philosophie sehr nahe kommt, darf man gespannt sein, wie wir uns mit unserem verjüngten Team (eigener Bericht) in diesem Vergleich schlagen werden. Unser Ziel kann in dieser "Saison des Umbruchs" erneut nur sein, irgendwie und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Klasse zu halten.
Packen wir’s an!“