Zu Beginn kamen die Rothenburger, die bis auf Max Hofmann (Sperre) mit dem kompletten Kader antreten konnten, noch gut ins Spiel. Bis zum 6:6 (12. Spielminute) konnten die Rothenburger mithalten, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Was aber in den restlichen 48 Minuten passierte, hatte auf Rothenburger Seite mit Bayernligahandball wenig bis gar nichts zu tun. Doch der Reihe nach: Nach dem 6:6 unterliefen der Mannschaft von Trainer Helmut Hofmann im Angriff drei haarsträubende Fehler, die Auerbach zu drei leichten Kontertoren nutzen konnte. Auch im weiteren Verlauf der ersten Spielhälfte schafften es die Rothenburger nicht, sich wieder besser ins Spiel zu bringen. Im Angriff setzten sich unerklärliche Ballverluste und Fehlwürfe fort und in der Abwehr wurden die schnellen Auerbacher Angreifer vor keine Probleme gestellt. Durch die Fehler im Angriff wurden die Oberpfälzer immer wieder zu schnellen Gegenstoßtoren förmlich eingeladen, das Rückzugsverhalten der Rothenburger hatte den Namen nicht verdient. Wenn man es dann doch einmal schaffte, Auerbach ins gebundene Angriffsspiel zu zwingen, offenbarte die Abwehr riesige Lücken. Beim Stand von 17:10 lag man erstmals mit sieben Toren zurück, mit 19:14 wurden die Seiten gewechselt.
Nachdem sich die Rothenburger in der ersten Hälfte schon erschreckend schwach präsentierten, schafften sie es, dies in den zweiten 30 Minuten im negativen Sinne noch zu steigern. Die Auerbacher, bei denen Matthias Werner sowohl als Anspieler als auch als Torschütze glänzte, konnten ohne Gegenwehr ihr Tempospiel fortsetzen, so dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. In der 40. Spielminute gingen die Auerbacher beim 28:18 erstmals mit 10 Toren in Führung, in der 56. Minute waren es dann sogar 16 Tore Differenz. Trotz dieser Flut von Gegentoren konnte man Andreas Amann im Rothenburger Tor noch die besten Noten erteilen. Immer wieder liefen die Auerbacher Angreifer alleine auf ihn zu und gaben ihm Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Im Angriff zeigte sich einzig Felix Kölle treffsicher (8 Tore) und in der Abwehr stemmte sich Daniel Schubart nahezu alleine gegen die Niederlage. Da der Rest der Rothenburger Mannschaft aber einen kollektiven Blackout erlebte, auch Hannes Kölle erwischte einen gebrauchten Tag, nutzten die Leistungen von Amann, Felix Kölle und Schubart nichts. Mit dem Endstand von 42:27 beendeten die beiden Schiedsrichter Novakovic und Schwer die Partie.
Das Spiel machte wieder einmal deutlich, dass die Rothenburger nur dann in der Bayernliga Spiele gewinnen oder zumindest offen gestalten können, wenn sich jeder Spieler zu 100 Prozent engagiert und mit hoher Konzentration zu Werke gegangen wird. Wenn man wie in Auerbach im Angriff einen rabenschwarzen Tag erwischt und dann auch noch in der Abwehr und im Rückzugsverhalten die nötige Einstellung vermissen lässt, wird es sehr schwer werden, die im Abtiegskampf nötigen Punkte zu holen. Mit der in Auerbach gebotenen, absolut nicht bayernligareifen Leistung hat man es nicht nur gegen die Spitzenmannschaften schwer, mit dieser Leistung gewinnt man gegen keine andere Mannschaft in der bayerischen Eliteliga. In der Trainingswoche vor dem Heimspiel gegen Rödelsee müssen die Rothenburger nun die Klatsche von Auerbach analysieren und aufarbeiten und sich wieder auf die erforderlichen Tugenden besinnen. Gelingt dies nicht, brechen für die Tauberstädter schwere Zeiten an.
Rothenburg: Amann (1.- 16. und 35. – 60.), Resler (16. – 35.) (Tor); Schiedermeier, Felix Kölle (8 Tore), Hannes Kölle (1), Ehrlinger (1), Ladygin (6 Tore, davon 1 Siebenmeter), Wittmann (2), Farr (1), Schubart, Ulics (5), Pfingstgräf (3)