Die Sperre gegen Philip Schöttner vom SV 08 sieht Gorr schon als Schwächung der Gastgeber an. „Wir wissen selbst aufgrund unserer Verletzten, wie wichtig es ist, komplett zu spielen. Schöttner ist in der Abwehr schon ein wichtiger Baustein. Ich bin mal gespannt, wie Auerbach das kompensiert und löst.“ Das wird Aufgabe von Spielertrainer und gleichzeitigem Abwehrchef Tobias Wannenmacher werden. Im Auerbacher Angriff hat Gorr drei Spieler ausgemacht, auf die er seine Abwehr ganz besonders einstellt. Dies sind Dominik Brodschelm auf der Mittelposition als „ständiger Unruheherd“, Felix Müller auf den Halbpositionen im Rückraum, der „aus allen Lagen wirft“ und nicht zuletzt Mario Schmidtke, der „nicht nur gefährlich aus dem Rückraum wirft, sondern auch gerne Eins gegen Eins geht“. Schmidtke ist mit 107 Treffern auch erfolgreichster Werfer der Auerbacher und der Liga und dabei ein extrem sicherer Siebenmeterwerfer mit 40 verwandelten von 44 Strafwürfen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit den Ex-HSClern Andreas Wolf und Kenny Schramm, wobei Schramm mit 13 Treffern in den beiden letzten Spielen durchaus auch ein besonderes Augenmerk geschenkt werden muss.
Auerbach hatte in der vergangenen Saison um Haaresbreite mit einer Punktlandung (Remis im Abstiegsendspiel am letzten Spieltag gegen die HSG Gensungen/Felsberg, die einen Punkt weniger hatte und deswegen absteigen musste) die Klasse gehalten. Beim Tabellenzwölften bestreitet der HSC 2000 sein zweites Auswärtsspiel in Folge ehe zum Hinrundenschluss in der kommenden Woche der Neuling TGS Pforzheim in der Arena zum letzten Coburger Heimspiel 2013 antritt. Für den HSC ist das Handballjahr danach im Gegensatz zu allen anderen Teams der 3. Liga Süd aber noch nicht zu Ende, denn die erste Rückrundenpartie beim TV Germania Großsachsen wurde von Anfang Januar auf den 21. Dezember vorverlegt.
Beim HSC steht Johann Andersson mit derzeit 497 Treffern davor, wie fünf Spieler vor ihm, die 500-Tore-Marke für den HSC zu durchbrechen. Dem Schweden ist diese persönliche Marke jedoch egal, Hauptsache sein Team kehrt erfolgreich zurück.
SR: Heiko Jäger (Eisenach) / Christian Luther (Meiningen)
HSC 2000 Coburg: Havard Martinsen, Waldemar Strzelec – Philipp Barsties, Ronny Göhl, Johan Andersson, Nicola Franke, Dominic Kelm, Sebastian Kirchner, Jiri Vitek, Tomas Riha, Steffen Coßbau, Maximilian Drude, Till Riehn, Sebastian Roth. – Trainer: Jan Gorr.
SV Auerbach 08: Raul Adam, Philipp Walzik – Volker Hackenberg, Kenny Schramm, Ralph Weiss, Sebastian Walz, Felix Müller, Maximilian Lux, Tobias Wannenmacher, Dominik Brodschelm, Karsten Herold, Andreas Wolf, Mario Schmidtke, Philipp Schöttner (gesperrt). – (Spieler-)Trainer: Tobias Wannenmacher.
DIE LAGE IN DER LIGA Vor dem 14. Spieltag haben sich mit den beiden HSC-Teams aus Bad Neustadt und Coburg sowie dem TV Hochdorf drei Teams an der Tabellenspitze abgesetzt. Danach gibt es ein breites, nur durch fünf Punkte getrenntes Mittelfeld, das bis an den Rand Abstiegsplätze reicht. Die werden vom SV Salamander Kornwestheim (empfangen die HSG Konstanz) sowie dem TSV Rödelsee und VT Zweibrücken-Saarpfalz belegt, die im Kellerduell aufeinandertreffen. Schlusslicht Zweibrücken hat mit seinem zweiten Saisonerfolg letzte Woche ein Lebenszeichen gesendet. Trotzdem sollte Rödelsee in diesem Vier-Punkte-Spiel die wichtigen Zähler verbuchen, nicht nur wenn der Ex-Coburger Jan Kästner wieder elf Mal trifft.
Bereits am Freitag Abend erwartet der Tabellendritte aus Hochdorf die SG Kronau-Östringen II. Ein Heimsieg soll den Verbleib in der Spitzengruppe sichern. Ganz vorne zieht der HSC Bad Neustadt weiter unbeirrt seine Kreise. Bleibt nur zu hoffen, dass diese beachtenswerten Leistungen der Handballer in der Saalestadt gegen HBW Balingen-Weilstetten II von mehr Zuschauern als vor zwei Wochen honoriert werden. Da kamen gerade einmal 400 Zuschauer in die Halle. Nicht nur von den 102 Mannschaften der ersten bis dritten Ligen ist Bad Neustadt das einzige Team ohne jeglichen Punktverlust – zum Leidwesen der Coburger – sondern auch in den höchsten Spielklassen der Landesverbände (4. Ligen) gibt es kein Team mehr, das eine „weiße Weste“ aufweist.
Bericht von Ralph Bilek
Sprungbrett HSC 2000 Coburg