Nach zahlreichen Niederlagen ist es mehr als verständlich, dass den Zweibrückern Handballern die Nerven flattern. Dass es spielentscheidend sein kann, erfuhren sie am Samstagabend. „Wir haben das beste Spiel der Saison gespielt“, ist sich Clemens sicher, „leider hat es wieder nicht gereicht.“ Während der gesamten Partie hielten die VTZler mit und konnten sogar in Führung gehen.
Bereits in der dritten Minute erzielte Steffen Kiefer mit dem 2:1 die erste Führung seines Teams. Dann ging es hin und her. Den Zweibrückern Spielern gelang es nicht, einen Vorsprung heraus zu spielen oder die Führung zu halten. Der Hauptgrund lag im instabilen Nervenkostüm der Rosenstädter. „Sobald es spannend wird und wir eine Führung ausbauen könnten, machen wir wieder Fehler“, weiß Clemens. Es fehle die nötige Cleverness. Durch krampfhafte Kreisanspiele, die ohne Wirkung blieben, gelangte die VTZ ins Hintertreffen.
Dann sah sich die Schwarz-Truppe wie in den Spielen zuvor in der Situation, einem Rückstand hinterherzulaufen. Doch Zweibrücken zeigte Siegeswillen und kämpfte sich immer wieder heran, so auch durch Thorsten Bas, der zum 8:8 (12. Minute) traf. Leider sahen die Zuschauer auch dann wieder eine Phase, in der auf Seiten der Gäste nicht viel passierte. Die Konsequenz: Auerbach zog mit fünf Toren davon (17:12). Bis zur Pause schaffte es die Turnerschaft sich durch einen Treffer von Tomas Mazar auf 18:16 heranzukämpfen. In die Pause ging es dann mit einem Drei-Tore-Rückstand (19:16).
Die VTZ kam gut aus der Pause und der zehnfache Torschütze Steffen Kiefer kann in Minute 34 durch zwei aufeinanderfolgende Treffer seine Mannschaft wieder in Führung bringen (21:20). „Zu diesem Zeitpunkt war der Gegner ratlos.“ (Clemens) Aber Zweibrücken verlor wieder die Linie und zeigte Nerven - für den VTZ-Trainer eine entscheidende Situation: „Wir schaffen es nicht weiter in Führung zu gehen, treffen stattdessen falsche Entscheidungen und geraten wieder in Rückstand.“
Ebenfalls ausschlaggebend an diesem Abend war die großartige Torhüterleistung der Gastgeber, die zahlreiche Zweibrücker Torschüsse vereiteln konnten. Nach dem 32:28-Rückstand drehte Zweibrücken wieder auf. Die letzten vier Minuten der Partie gehörten den Gästen: Während der SV in den Schlussminuten keinen einzigen Treffer verbuchen konnte, gelangen der VTZ vier in Folge. Allerdings raffte sich die Mannschaft von Trainer Mirko Schwarz zu spät auf. Auerbach rettete seinen Sieg über die Zeit und besiegte Zweibrücken schließlich mit 32:31.
Trotz der Niederlage gibt es positive Aspekte, so konnten vor allem Björn Zintel und Steffen Kiefer mit ihrer Leistung überzeugen. Clemens und Schwarz sind sich einig: „Man sieht deutliche Signale zum besseren hin.“ Die Mannschaft habe in Auerbach Moral, Einsatz und Wille gezeigt. Die erarbeitenden Dinge wurden erfolgreich umgesetzt. Das konsequente Training von Mirko Schwarz zeigt Wirkung – auch konditionell. Das große „Aber“ allerdings: Zweibrücken muss in kritischen Phasen sein Spiel durchbringen.
In den nächsten Wochen will Schwarz an der Einstellung seiner Mannschaft arbeiten. Dabei wolle man die Tabellensituation einmal völlig aus den Augen lassen. „Wir müssen für uns spielen und so unsere Nervosität fallen lassen“, so Clemens. Die Mannschaft hat in Auerbach gezeigt, dass sie mithalten kann: "Heute muss ein Anfang sein, jetzt muss es weitergehen“, fordert Schwarz.
Die Torschützen: Steffen Kiefer 10/3, Philip Wiese 6, Thorsten Bas 4, Björn Zintel 3, Tomas Mazar 3, Raimonds Trifanovs 2, David Biehl 1, Max Ulbrich 1, Tobias Stauch 1.
Geschrieben von Kathrin Dauenhauer
Sprungbrett VT Zweibrücken-Saarpfalz