Endlich war es wieder einmal soweit, dass in der Helmut-Ott-Halle die Handbälle flogen. Immerhin 200 Fans hatten sich von dem anspruchsvollen Gegner aus Chisinau, der Hauptstadt Moldawiens, trotz bestem Freibadwetter in die Halle locken lassen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Beide Teams zeigten von Beginn an, dass dies nicht nur ein fröhliches Freundschaftsspiel sondern eine ernst gemeinte Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben sein sollte. „Wir waren von Anfang an deutlich präsenter als noch zuletzt“ meinte Spielertrainer Tobias Wannenmacher nach der Partie. Die Gäste hatten sich zwar etwas mehr vorgenommen - immerhin bereiten sie sich auf ihrer Reise nach Deutschland auf ihre Teilnahme am EHF-Challenge-Cup vor - waren am Ende jedoch mit den gezeigten Leistungen ebenfalls zufrieden. „Unter diesen Voraussetzungen können wir durchaus zufrieden sein mit dem Ergebnis“ sagte Chisinaus Spielertrainer Alexei Pervaciuc nach dem Spiel. „Wir waren schon noch etwas müde nach der beschwerlichen Anreise, sind aber froh und dankbar hier zu sein und in diesem Spiel gegen Auerbach antreten zu dürfen.“ Den Moldawiern war unterwegs der Bus ausgefallen und so mussten sie ab Ungarn mit einem fremden, eilends organisierten Fahrzeug die lange Reise fortsetzen.
Doch auch für die Gastgeber begann der Tag mit einer schlechten Nachricht. Matthias Schnöd hatte sich in der letzten Trainingseinheit am Knie verletzt und konnte nicht eingesetzt werden. „Es handelt sich wohl um eine Innenbanddehnung, aber wir alle hoffen, dass er in der nächsten Woche wieder trainieren kann“ meinte Physiotherapeut Dominik Fitzek. Dennoch zeigten die Gastgeber vom Anpfiff des gut leitenden Schiedsrichtergespanns Kretschmann/Nemec an eine ansprechende Leistung. Im Angriff wurde konzentriert gearbeitet, Auslösehandlungen und Spielzüge wurden gegen eine kräftig zupackende Abwehr konsequent abgeschlossen. Wieder einmal war es Mario Schmidtke, der seinen Torriecher unter Beweis stellte und insgesamt sieben Bälle im Netz der Gäste unterbrachte. Vor allem jedoch Felix Müller zeigte in dieser Partie überzeugend, wozu er auf dem Handballfeld in der Lage ist. „Deshalb haben wir Felix geholt“ brachte es Tobias Wannenmacher kurz und knapp auf den Punkt.
Insgesamt konnte man erkennen, dass die Abläufe im Team und die Abstimmung zwischen den „Alten“ und den „Neuen“ immer besser funktioniert. Olimpus-85 ließ sich bis zur Pause zwar nicht abschütteln und überwand die Auerbacher Abwehr immer wieder durch überzeugend vorgetragene Spielzüge, musste im zweiten Durchgang jedoch den Strapazen der Anreise Tribut zollen und lag zwischenzeitlich sogar mit sechs Treffern zurück (25:19). Auch den Gastgebern machte die große Hitze gegen Ende der Partie etwas mehr zu schaffen und so schlichen sich einige Leichtsinnsfehler ein. Zwei, drei sehr gute Tormöglichkeiten wurden vergeben, was die Gäste aus Chisinau in schnelle Gegentore ummünzen konnten. Am Ende waren diese Treffer jedoch nur noch Ergebniskosmetik, die Oberpfälzer ließen sich den verdienten Sieg nicht mehr nehmen.
„Ich bin schon deutlich zufriedener als zuletzt, sehe aber auch noch Verbesserungsbedarf. Vor allem die Abwehr war heute nicht ganz so überzeugend, 34 Tore sind schon etwas zu viel, aber auf dieser Leistung können wir dennoch aufbauen“ zog Tobias Wannenmacher sein Fazit über die Partie.
Neben einem guten Handballspiel wurde den Auerbacher Zuschauern erstmals eine weitere Neuerung geboten. Der ehemalige Hallensprecher des HaSpo Bayreuth Alfred „Ali“ Weihermüller hatte erstmals für den SV 08 das Mikrofon übernommen und meisterte seine Aufgabe gewohnt souverän und gut vorbereitet. Nach dieser kurzweiligen Partie kann manch einer der Zuschauer die am 31. August um 19:00 Uhr gegen die SG Köndringen/Teningen beginnende Saison kaum noch erwarten.
Es spielten: Adam, Walzik, Schramm (2), Tannenberger (1), Weiss (2), Walz, Müller (8), Wannenmacher (1), Brodschelm (5), Herold, Reger (1), Wolf (3), Schmidtke (8), Schöttner(5/2)