Fürstenfeldbruck - Angelika Elfinger und Kerstin Wölfel standen unter Beobachtung. Das dürften sie als einziges Schiedsrichterinnen-Gespann, das auf Spielfeldern in der obersten bayerischen Handballliga für Ordnung sorgt, gewohnt sein, doch diesmal war es anders. Auf Schritt und Tritt wurde das Duo von Kameras verfolgt, das Bayerische Fernsehen war ihnen am Samstag auf den Fersen, um 'Frauenpower' zu dokumentieren. Vielleicht wollten sie es deshalb besonders gut machen beim Bayernliga-Punktspiel zwischen den Handballern aus Auerbach und Fürstenfeldbruck.
Anzeige Nach Ansicht der Gäste ist ihnen das nicht sonderlich gelungen. 'Der Bericht wird sicher nicht als Lehrfilm Verwendung finden', spottete Fürstenfeldbrucks Manager Erich Raff. Ein Missverhältnis an Strafzeiten (zu viele) und Strafwürfen (zu wenige) machten die Brucker Handballer aus, ihre Niederlage wollten sie den Schiedsrichterinnen freilich nicht in die Schuhe schieben. Diese kam auch zustande, weil der TuSFürstenfeldbruck nicht zur Bestleistung fand beim 30:36 am frühen Samstagabend.
Es war der erste Einbruch nach drei Saisonsiegen - und auch der erste Härtetest, schließlich zählte man den SV Auerbach zu den drei großen Meisterschaftsfavoriten. Vor 500 Zuschauern spielten die Oberpfälzer ihre Heimstärke und Routine aus. Neuzugang Matthias Werner, zuletzt in der zweiten Liga für den HSC Coburg am Ball und im neuen Klub als 'Multi-Positions-Spieler' gefeiert, gab den torgefährlichen Spielmacher, der zehn der 36 Auerbacher Tore beisteuerte. Der TuS hielt das Spiel bis zum 17:19-Pausenrückstand ausgeglichen, doch Mitte der zweiten Halbzeit, als Auerbach seinen Vorsprung auf fünf Tore (27:22) ausgeweitet hatte, reifte bei den Gästen langsam die Erkenntnis, dass ihre Boygroup in der Auseinandersetzung mit dem starken Vorjahreszweiten doch noch ein bisschen 'zu grün' war. Maxi Dück, zuletzt Shootingstar als Shooter, blieb mit zwei Toren blasser als sonst, Nick Huber fiel nach vier Toren im zweiten Abschnitt mit Leistenbeschwerden aus und Andreas Knorr schmerzte die Bizepssehne. Immerhin: Der Nachwuchsmann hielt durch und traf fünf Mal. baz
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