Kurze Anreise, zwei Punkte abgeben und wieder schnell nach Hause fahren. Auf eine derartige Erwartungshaltung trifft man allgemein bei den außen stehenden Beobachtern und Anhängern des TSV, denn der Gegner verfügt über eine äußerst starke Mannschaft und ist vor eigenem Publikum nahezu unbezwingbar. Warum sich also noch weiter Gedanken über diese Begegnung machen? Wenn sich genau dieses aber auch im Innenleben eines Teams abspielt, kommen Ergebnisse à la Rödelsee zu Stande.
Diese wiederum werfen die Mannschaft weiter zurück, als eine Niederlage, bei der man sich gut verkauft hat, ohne einen Mitleidsfaktor des Gegners auf seiner Seite zu haben und bei der man spielerisch einen Schritt nach vorn getan hat.
Das Fundament für eine positive Fortentwicklung hat sich der TSV in der Partie gegen Sulzbach selbst geschaffen. Deshalb muss das Ziel für Auerbach sein: Darauf aufbauen und aus den Schwachpunkten dieses Spiels die Lehren ziehen, anstatt diese Basis wieder einzureißen und mühsam nach einer neuen zu suchen, von welcher man die folgenden schweren Aufgaben angeht. Nur damit kann man sich die kleine Chance auf den Klassenerhalt bewahren.
Was die Hausherren so stark macht ist im Winkelhaider Lager allseits bekannt: Die offensive, auf leichte Ballgewinne ausgerichtete Abwehr, das gnadenlose Konterspiel und ein von den wohl besten Spielmachern der Liga geführter Angriff, der in der Weihnachtspause mit dem Erlanger Joachim Knerr noch weiter verstärkt worden ist. Sich gegen diese Truppe zu beweisen, die einerseits die Titelkonkurrenz aus Lohr und Fürstenfeldbruck jeweils mit sechs Treffern Differenz nach Hause geschickt hat, andererseits letztes Wochenende in Coburg nur mit Ach und Krach gewonnen hat, sollte eine leichtere Kopfübung für den TSV sein, als dem Druck des unbedingten Erfolgszwangs Stand zu halten. Dafür bieten die kommenden Wochen noch reichlich Gelegenheit.
Daniel Doppler