Trotz der an diesem Wochenende stattfindenden Bergwerksweihnacht fanden etwa 500 interessierte Zuschauer den Weg in die Helmut-Ott-Halle zum Landkreis-Derby zwischen dem SV 08 Auerbach und dem HC Sulzbach-Rosenberg. Die Stimmung war prächtig und beide Teams legten auch sofort los, als gäbe es kein Morgen. Bereits nach 30 Sekunden hatte Andreas Wolf den Ball erstmals im Sulzbacher Netz versenkt und kurz darauf auch das 2:1 erzielt. Sulzbach hielt dagegen, die Auerbacher Abwehr dagegen hielt nicht. Immer wieder gelang es den Gästen vor allem über die rechte Seite mit Marco Forster und Toni Kreyßig die Defensive der Blau-Weißen zu überwinden und so den Druck auf die Hausherren hoch zu halten. Von einem 3:3 in der 4. Minute zogen die in Herzogstädter über mehrere ausgeglichene Stationen bis zur 11. Minute auf 6:8 an den Gastgebern vorbei.
Bereits jetzt hatten sich die über weite Strecken des Spiels überfordert wirkenden Unparteiischen durch von beiden Seiten nicht immer nachvollziehbare Entscheidungen den Unmut der gesamten Halle zugezogen. So musste Felix Müller, der bereits in der 2. Minute wegen eines eher nichtigen Fouls erstmals für zwei Minuten vom Platz gestellt worden war, schon nach 10 Minuten ein zweites Mal den Gang auf die Sünderbank antreten. Doch Andreas Wolf übernahm die Verantwortung und stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie stark der SV 08 auf der linken Rückraumposition besetzt ist. Da auch Philipp Walzik in dieser Phase einige gute Paraden zeigte, drehten die Hausherren das Spiel innerhalb weniger Minuten nicht nur wieder zu ihren Gunsten (9:8), sondern bauten den eigenen Vorsprung bis zur 17. Minute auf 11:8 aus. Wer nun auf Auerbacher Seite geglaubt hatte, das Spiel ginge seinen erhofften Gang, der sah sich sehr schnell eines Besseren belehrt, denn die Gäste glichen postwendend wieder aus und nutzten dabei erneut einige Schwächen im Abwehrverbund der Heimmannschaft. Hierbei machte sich das Fehlen einzelner Akteure am deutlichsten bemerkbar. Erschien Ralph Weiss aus beruflichen Gründen überhaupt nicht auf dem Spielberichtsbogen, so wurde Philipp Schöttner wegen seiner Verletzung und der Tatsache, dass er unter der Woche kaum hatte trainieren können, erst spät in der zweiten Hälfte eingesetzt. Doch auch die Gäste machten ihre Fehler und so war Auerbach stets Herr der Lage und konnte die Partie von Vorne dirigieren. Schnell brachten die flinken Außen Maximilian Lux und Kenny Schramm und immer wieder Andreas Wolf ihr Team wieder in Führung und stellten bis zur Pause einen beruhigenden 17:14 Vorsprung her.
Die zweite Hälfte begann ähnlich rasant wie die erste, nur dass diesmal die Gäste zwei Tore innerhalb einer Minute erzielten und so den Anschluss zum 17:16 erzielten. Näher sollten sie jedoch im Verlauf der restlichen Partie nicht mehr kommen. Die Auerbacher Abwehr hatte sich inzwischen deutlich besser auf die Aktionen von Toni Kreyßig eingestellt und wusste jetzt auch besser mit Daniel Laugner am Kreis umzugehen. Schnell hatte man den alten Vorsprung wieder herausgeworfen und hielt die Gäste nun auf Distanz. Die Tore fielen zwar im Minutentakt, doch der Abstand zwischen beiden Teams blieb lange Zeit konstant. Erst als sowohl Philipp Schöttner die Defensive verstärkte, als auch Felix Müller und Alexander Tannenberger in der Offensive von ihren Vorgängern übernahmen, gelang es der Wannenmacher-Sieben, sich etwas mehr abzusetzen. Die Variation im Spiel der Gastgeber aber auch die rote Karte wegen der 3. Zeitstrafe gegen Spielertrainer und Abwehrchef Pavel Krizek brachte zunächst einen Vorsprung von fünf Toren und letztlich den deutlichen Sieg.
„Der Sieg Auerbachs geht absolut in Ordnung“ erklärte Pavel Krizek nach dem Spiel. „Wir haben über 50 Minuten ganz gut mitgehalten, konnten aber am Ende die Niederlage nicht verhindern. Hätten wir in allen Spielen bisher so gespielt wie heut, hätten mindestens vier Punkte mehr auf dem Konto.“ Für Tobias Wannemacher war die Defensive des Gegners „eine der stärksten, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn ich denke, dass es, berücksichtigt man den Spielverlauf, um ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist. Die Achse Kreyßig - Smolik – Laugner hat uns in der ersten Hälfte ziemliche Probleme bereitet. In der zweiten Hälfte hatten wir das besser im Griff, nur Jiri Smolik war in Freiwurfsituationen immer wieder erfolgreich. Nächste Woche müssen wir in Anzing und eine Woche später im Molten-Cup ran, erst dann ist Bescherung.“
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger (4), Wannenmacher (2), Lux (9/4), Schnödt (1), Herold, Schmidtke (3), Schramm (5), F. Müller (4), Wolf (10), Schöttner (2)