Die Vorzeichen standen schlecht für die Coburger. Mit Auerbach kam eine Mannschaft zum HSC, die bisher noch ungeschlagen und lediglich mit zwei Unentschieden auf dem Konto an der Tabellenspitze steht. Und zu allem Überfluss mussten die Hausherren mit Hajck Karapetjan, Jan Kästner, Daniel Metz und Ferdinand Wagner auf gleich vier Spieler verzichten. Doch von Anfang an sahen die zahlreichen (vor allen Dingen aus Auerbach kommenden) Zuschauer einen HSC, der kämpferisch hervorragend eingestellt war. Man hatte sich vorgenommen, 60 Minuten lang Paroli zu bieten, egal was am Ende herauskommt. Und dies gelang besser, als es sich selbst die Coburger ausgemalt haben.
Obwohl die Gäste mit den beiden ehemaligen HSC-Zweitligaspielern Matthias und Michael Werner mit 0:3 in Fürhung gingen, hielt der HSC dagegen. Die 6:0-Abwehr funktionierte gut und auch im Angriff suchten die Coburger ihre Chancen geduldig. Der erste Lohn war, dass man bis zum 7:10 dranblieb. Der zweite: Angetrieben vom starken Andi Wolf im Rückraum und einer guten Regieführung von Christoph Schuhmann schaffte der HSC eine nicht für möglich gehaltene 8:1-Serie und ging mit 15:11 in die Pause.
Nach dem Wechsel rannten die Auerbacher wütend an und setzten den HSC permanent unter Druck. Lange Zeit gelang es den Coburgern, diesem zu trotzen, doch beim 23:22 hatte Auerbach den Abschluss endgültig geschafft. Das Spiel – um bei den Phrasen zu bleiben – stand auf Messers Scheide, jede Aktion konnte die entscheidende sein. Das Glück des Tüchtigen hatten die Coburger leider nicht, zwei Würfe trafen nur den Pfosten und Auerbach brachte am Ende hauchdünn die Kuh vom Eis und die Punkte mit nach Hause. Der HSC freute sich nach der ersten Enttäuschung trotzdem ein wenig: und zwar darüber, dass man mit einem Meisterschaftsfavoriten mithalten konnte und endlich wieder einmal ein leidenschaftliches Spiel von der 1. bis zur 60. Minute gezeigt hat. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, denn: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
HSC 2000 CoburgII: Urbach, Karapetjan – Lutz, Schramm (5), Franke (4/1), Zimmermann, Rehm, Weitz, Wolf (9), S. Schuhmann (5/1), C. Schuhmann (1), Weißbrodt (2).
S. Schuhmann