Es war letztlich der zu erwartende Pflichtsieg für den SV 08 Auerbach. Vor der mageren Kulisse von etwa 130 Zuschauern, wovon alleine etwa 60 eine blau-weiße Gästefahne hochhielten, zeigten die Wannenmacher-Schützlinge von Beginn an, dass sie hier im Münchner Norden nichts anbrennen lassen wollten und legten gleich ein Tempo vor, dem die Gastgeber zunächst kaum folgen konnten. Nach kaum 30 Sekunden netzte Andreas Wolf zum ersten Mal ein und weitere 90 Sekunden später führte der Gast bereits mit 0:3. Zwar wurde fast jeder Fehler der Gelb-Schwarzen mit schnellen Gegentoren bestraft, dennoch ließ auch die eigentlich aufmerksame Abwehr der Gäste den einen oder anderen Treffer zu. So kam es, dass Ismaning sich nicht abschütteln ließ und den Rückstand bis zur 15. Minute bei zwei bis drei Toren hielt. Zudem ließ die Auerbacher Offensive ein wenig die geforderte Konsequenz vermissen, ein Umstand, der möglicherweise der doppelten Manndeckung für die beiden Rückraumschützen Wolf und Müller geschuldet war. Vor allem Andreas Wolf wurde über weite Strecken der Partie aus dem Spiel genommen, wovon er sich ganz und gar nicht begeistert zeigte. „Das ist absolut öde und nervt, wenn du zwar auf dem Feld stehst, aber quasi nicht am Spiel teilnehmen kannst“ erklärte er nach dem Spiel. Dass er dennoch fünfmal erfolgreich war und sich seine Treffer vor allem in der zweiten Hälfte teilweise geschickt erarbeitete, ließ ihn doch sichtlich zufrieden zurückblicken. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatte man zum einen die Offensive der Gastgeber noch einmal deutlich besser im Griff, zum anderen zeigte Tobias Wannenmacher seine ganze Erfahrung und hebelte die Manndeckung gegen Wolf mit einigen klugen Pässen aus und auch Philipp Walzik trug so manche gute Parade zu einem 1:6- Lauf bei, der zum vorentscheidenden 10:19 Pausenstand führte.
Nach dem Wiederanpfiff versuchten die Oberbayern noch einmal alles, um nicht vollends unterzugehen und Auerbach ließ sich trotz einiger weiterer Glanzparaden ihres Torhüters und einer zwischenzeitlichen 10-Tore-Führung durch Mario Schmidtke in der 40. Minute (13:23) von der etwas hektischen Spielweise anstecken. Unvorbereitete und ungenaue Würfe sowie Unachtsamkeiten in der Abwehr führten zu manch schnellem Gegentor und dem einen oder anderen Strafwurf, sicher verwandelt von Jan Geserer. Allerdings mussten die „Isis“ in der letzten Viertelstunde auch dem bisherigen Spiel ihren Tribut zollen und zeigten erste Ermüdungserscheinungen. Vor allem mit der durch die Hereinnahme von Thomas Bader erfolgten Umstellung der Auerbacher Defensive auf die offensivere 5-1 Variante kamen sie überhaupt nicht klar und überließen dem „Altmeister auf der Eins“ reihenweise den Ball. Teils gefangen oder beim Prellen herausgefischt, übergab er das „Diebesgut“ sofort an seine Mitspieler weiter und leitete so den endgültigen Untergang der Gastgeber ein. Dass er zudem auch zwei eigene Treffer beitrug, ließ die Lautstärke der Begeisterung der Blau-Weißen Fanschar noch einmal anwachsen.
Am Ende leuchtete ein klarer und letztlich auch in der Höhe verdienter Sieg des Tabellenführers von der Anzeigentafel. „Für uns war wegen der vielen Abgänge bereits zu Beginn der Saison klar, dass wir die Liga nur mit viel Glück halten können“ erklärte Jan Geserer nach dem Spiel. „Dass es jetzt nicht gereicht hat, lässt die Welt in Ismaning nicht untergehen. Mit unseren jungen Talenten werden wir im nächsten Jahr wieder angreifen.“ Den Auerbacher Handballern winkt nun wegen des Ausscheidens aus dem DHB Amateurpokal ein spielfreies Wochenende, bevor am 28. März mit dem vorletzten Heimspiel der Saison gegen die Bundesligareserve aus Coburg der Endspurt um die Meisterschaft beginnt.
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger (2), Bader (2), Lux (10/6), Wannenmacher, Herold, Schmidtke (5), Schramm (5), F. Müller (4), Wolf (5), Schöttner(1)