Neue Runde, neues Glück, frei nach diesem Motto sollte die neue Saison beginnen. Und mit etwas mehr Glück hätte sich das Team des SV 08 Auerbach den Start in die Saison 2013/2014 auch mit einem ersten Punktgewinn versüßen können. So jedoch beginnt man als bestes siegloses Team des Spieltages die neue Runde. Doch war es wirklich Glück was der runderneuerten Mannschaft fehlte, oder kann man von einem sprichwörtlichen Fehlstart sprechen?
Zumindest die Partie selbst begannen die Gastgeber mit einigen Fehlversuchen und überhasteten Aktionen. Immer wieder scheiterte man an der eigenen Unruhe und vergab einen Ball nach dem anderen. Glücklicherweise waren auch die Gäste aus dem Breisgau nicht sofort in der Lage, ihre Nervosität des ersten Spieltages abzulegen und so dauerte es fast drei Minuten bis der erste Treffer fiel, den Philipp Schöttner erst in der fünften Spielminute ausgleichen konnte. Lange Zeit sah es aus als sollte dies eine torarme Partie werden, wobei die SG aus Teningen sich klammheimlich immer weiter davonschlich und ihren Vorsprung Treffer für Treffer ausbaute. Es war erneut Philipp Schöttner vorbehalten, nach einem Tempogegenstoß den Anschlusstreffer zum 2:6 zu erzielen, nur um direkt im Anschluss das siebte Gegentor hinnehmen zu müssen.
Erst jetzt, nach knapp einer Viertelstunde, bekamen die Hausherren ihre Anspannung besser in den Griff. Die Angriffsbemühungen wurden etwas strukturierter vorgetragen und Auslösehandlungen und Spielzüge wurden besser ausgespielt. „Nach der deutlichen Führung schlich sich bei uns etwas der Schlendrian ein“ meinte Köndringen-Teningens Trainer Ole Andersen nach der Partie. „Auerbach begann zu kämpfen und hörte erst nach dem Abpfiff wieder damit auf.“ Dennoch musste man, wie auch schon oft in der vergangenen Spielzeit, einem deutlichen Rückstand hinterher laufen. Und Auerbach nahm die Herausforderung an. Trotz mangelnder Konzentration im Defensivbereich gelang es den Blau-Weißen, den Rückstand auf drei Tore zu verkürzen. Eine Auszeit der Gäste in der 25. Minute nutzte das Heimteam und brachte Raul Adam im Tor für den bis dahin glücklosen Philipp Walzik und als „Rudi“ mit einer seiner ersten Taten einen Strafwurf von Christian Hefter, des an diesem Tage besten Werfers auf Seiten des Gegners, entschärfen konnte, schien der Knoten endgültig geplatzt zu sein. Mit einem 4:2- Lauf brachten sich die Gastgeber wieder auf Schlagdistanz und verkürzten zum Pausenstand von 13:14.
Leider konnten die Akteure des SV 08 die auch auf den immer lauter werdenden Rängen entstandene Euphorie zunächst nicht in die zweite Hälfte hinüberretten. Die in Gelb-Schwarz spielenden Breisgauer begannen konzentrierter und polsterten ihre Führung erneut auf beruhigende drei Treffer auf. In der Folgezeit pendelte das Spiel ständig hin und her. Auerbach kam etwas näher heran, ließ dann aber wieder einfache Treffer der Gäste zu. Vor allem Teningens Kreisläufer Markus Wenning sorgte in dieser Phase, immer wieder punktgenau angespielt, durch eigene Treffer oder durch verursachte Strafwürfe für ständige Torgefahr. Die Gastgeber taten sich unheimlich schwer, ihre Abwehrschwächen abzustellen. Wären da nicht Andreas Wolf in seiner unnachahmlichen Art, die schnellen Kenny Schramm und Philipp Schöttner und allen voran Mario Schmidtke ein ums andere mal erfolgreich gewesen, wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre. So jedoch kämpften sich die Blau-Weißen aufopferungsvoll wieder an die Führenden heran und hatten in der 42. Minute den Anschluss geschafft (21:22). Ein Fehler der Gäste brachte sogar die Chance auf den Ausgleich, doch Alexander Tannenberger scheiterte im Gegenstoß an der eigenen Courage und am gegnerischen Torhüter.
So führte Teningen erneut mit zwei Treffern, baute den Vorsprung sogar kurzzeitig auf drei Tore aus und erst neun Minuten vor dem Ende der Partie gelang den Auerbachern nach einem 3:0-Lauf der heiß ersehnte und vom Publikum frenetisch gefeierte Ausgleich zum 25:25. Das Spiel schien sich doch noch zum Guten zu wenden, der Kampf schien belohnt zu werden. Allerdings hatten die Breisgauer auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wie so oft in dieser Partie kamen sie zu einfachen Treffern, wogegen sich die Gastgeber ihre Tore teilweise schwer erkämpfen mussten. Kurz nachdem Raul Adam erneut einen Strafwurf von Christian Hefter entschärft hatte und der SV 08 erneut den Anschlusstreffer zum 28:29 erzielt hatte, nahm die Auerbacher Bank eine Auszeit. Etwas mehr als eine Minute war noch zu spielen als mit Mario Schmidtke ausgerechnet der stärkste und treffsicherste Auerbacher des Tages vom Siebenmeterpunkt scheiterte und den Ball über das Tor warf. Die beiden folgenden Tore hüben wie drüben stellten den Endstand von 29:30 her.
„Auerbach hätte nach diesem Kampf und in dieser tollen emotionalen Atmosphäre eigentlich einen Punkt verdient“ resümierte Ole Andersen nach der Partie. Tobias Wannenmacher war trotz der Niederlage nicht allzu enttäuscht von seinem Team. „Nachdem Matthias Schnödt sowieso ausfällt, hat uns Ralph Weiss kurz vor der Partie mitgeteilt, dass er wegen eines Virus kaum spielen kann. Mario Schmidtke ist an der Wurfhand und Philipp Schöttner an der Schulter verletzt. Beide haben fast zwei Wochen nicht trainiert, genauso lange fehlte Dominik Brodschelm wegen seines schon vor Monaten geplanten Urlaubs. Unter den gegebenen Umständen hatte ich mit einer deutlicheren Niederlage gerechnet. Allerdings hat man auch gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.“
Viel Zeit bleibt ihm und seinen Schützlingen dafür jedoch nicht, denn am nächsten Wochenende geht es bereits zu einem der Top-Favoriten der Staffel nach Bad Neustadt.
Es spielten: Adam, Walzik, Schramm (4), Tannenberger (1), Weiss, Walz (1), Müller (1), Wannenmacher, Brodschelm, Herold, Reger, Wolf (6), Schmidtke (10/4), Schöttner(6/1)