Etwas mehr als 450 Zuschauer waren in die Helmut-Ott-Halle gekommen, um die Handballer des SV 08 Auerbach noch einmal zu unterstützen und ihrem Team zur Meisterschaft zu gratulieren. Doch zuvor mussten die Blau-Weißen noch eine Partie gegen den Neuling und voraussichtlichen Absteiger SV Anzing absolvieren.
Bevor es jedoch losgehen konnte, wurden noch einige Ehrungen, aber auch Verabschiedungen vorgenommen. So konnten Peter Hackenberg und Spartenleiter Dieter Jasper der B-Jugend der Spielgemeinschaft Auerbach/Pegnitz und ihrem Trainer Hans Deinzer zur Qualifikation für die Bayernliga gratulieren. Danach wurden Matthias Müller, Mario Schmidtke und Philipp Walzik verabschiedet. „Es ist immer schade, wenn man sich von Spielern trennen muss“ erklärte Peter Hackenberg und hob die Leistungen der drei Akteure hervor. Matthias Müller, der zu seinem Heimatverein nach Sulzbach wechselt, applaudierte er für seine Erfolge, in seiner ersten Saison im Männerhandball sowohl Bayerischer Meister als auch Pokalsieger geworden zu sein. Die beiden anderen Spieler, beide wollen sich eine handballerische Pause gönnen, lobte Hackenberg als Stützen für die Erfolge der letzten Jahre und als tolle Sportsmänner. „Wir haben Euch als gute Sportler und als Spitzentypen kennen gelernt und bedauern es sehr, dass Ihr uns verlassen wollt.“ Danach gab es noch die offizielle Meisterehrung durch den Leiter der Spielstelle beim BHV Klaus-Dieter Sahrmann und dann konnte es endlich losgehen.
Anders als beim Hinspiel in Anzing hatten die Oberpfälzer das Spiel diesmal von Anfang an unter Kontrolle. Auch wenn sich die Gäste zunächst teuer verkauften und nicht abschütteln ließen, zeigte sich recht bald, dass Auerbach an diesem Tag eine Nummer zu groß sein würde für den voraussichtlichen Absteiger aus Oberbayern. Mit einer aggressiven und aufmerksamen Abwehr und einem erneut starken Philipp Walzik im Tor gab es für die Gäste kaum Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Stand es in der 13. Minute noch 7:6, so hatten die Blau-Weißen 10 Minuten später bereits einen Vorsprung von fünf Toren heraus geworfen (15:10). Kurz danach gab es eine sehr erfreuliche Einwechslung. Matthias Schnödt, mit dessen Einsatz eigentlich keiner mehr für diese Spielzeit gerechnet hatte, lief nicht nur auf das Feld, sondern konnte kurz vor Ende sogar einen Ball erobern und im schnellen Gegenstoß verwandeln. Beim vorentscheidenden Stand von 20:13 wurden letztmalig in der Saison die Seiten gewechselt und als 10 Minuten nach Wiederanpfiff ein 26:15 von der Anzeigentafel leuchtete, schien sich ein Debakel im letzten Spiel für Anzing anzubahnen. Doch das junge Team um Trainer Hubert Müller gab sich nicht auf und zeigte, dass sie sich den Namen „Anzinger Löwen“ zurecht gegeben haben. Beherzt griffen sie in der Abwehr zu und nutzten geschickt die jetzt etwas nachlässigere Spielweise des Meisters. Mit einigen einfachen Gegenstoßtoren verkürzten sie den Rückstand auf fünf Treffer (29:24), bevor sich die Hausherren wieder auf ihre Stärken besannen und das Heft des Handelns wieder in die eigenen Hände nahmen. Mehr als Ergebniskosmetik sprang am Ende für die „Löwen“ nicht mehr heraus, denn Auerbach spielte die Partie souverän zu Ende und gewann letztlich deutlich und verdient mit 37:29.
Danach konnte die Meisterfeier mit Freibier von der Neuhauser Brauerei Kaiser, Haxen von der Metzgerei Humsberger in Michelfeld und Fleischküchlein vom Bistro- und Partyservice M1 in Auerbach beginnen. Doch auch hier gab es eine kurze Verzögerung, denn schließlich wollte sich auch das Team gebührend von seinen drei „Ausscheidern“ verabschieden. Daneben waren noch der eine oder andere Dank an die Sponsoren, die vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer sowie an die Verantwortlichen im Verein auszusprechen. Im Anschluss übergab Kapitän Matthias Schnödt die Insignien des bayerischen (Torschützen-)Königs an Maximilian Lux bevor er in gewohnt launiger Art und Weise weiteren Spielern sowie einigen ausgesuchten Unterstützern des Teams kleine, aus der Mannschaftskasse bezahlte Geschenke überreichte. Da wurde der „Getränkewart“ Lothar Bernhardt ebenso bedacht wie die inzwischen unter der Leitung der Familie Heß stehende Fan- und Trommelgruppe „Sambatistas“.
Dann endlich, als der „offizielle Teil beendet war, nahm die Party ihren Lauf. Fans, Verantwortliche und Spieler feierten ausgelassen eine gelungene Saison mit Pokalsieg und Meisterschaft und den Wiederaufstieg in die 3. Liga. Bis in die frühen Morgenstunden war laute Musik aus der Helmut-Ott-Halle zu hören und manch ein Spieler wurde erst um 06:00 Uhr morgens auf dem Nachhauseweg gesichtet. Eine lange Feier am Ende einer langen Saison.
Die Spieler werden sich in der nächsten Woche noch ein, zweimal zum Training treffen, danach ist erst einmal Pause. Für den Trainer und die Verantwortlichen jedoch beginnt nun eine entscheidende Phase. Zum einen muss ein konkurrenzfähiges Teams aufgebaut werden und zum anderen muss die Finanzierung der 3. Liga gesichert werden. Man könnte sagen, dass mit dem Schlusspfiff um 21:30 Uhr gleichzeitig die neue Saison angepfiffen wurde.
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger (3), Hofmann (1), Lux (13/4), Wannenmacher (1), Schnödt (2), Herold, Schramm (3), F. Müller (5), Wolf (4), Schöttner(5)