Stand vor zwei Wochen mit Magdeburg noch das nördlichste Ziel der Saison auf dem Fahrplan, so begrenzt das nur wenige Kilometer südlich der Universitätsstadt Gießen liegende Pohlheim die Oststaffel der 3. Liga im Westen. „Es sind wieder über 320 Kilometer, die uns bevorstehen. Um rechtzeitig vor Ort zu sein, fährt der Bus bereits um 13:30 Uhr“ erinnerte Manager Peter Hackenberg Mannschaft und Fans.
Trainer und Betreuer hoffen erneut auf möglichst breite Unterstützung durch das Auerbacher Publikum.
„Die HSG ist ein komplett neu zusammengestelltes Team und daher sehr schwer einzuschätzen. Dennoch ist ihr Start in die Saison ähnlich verlaufen, wie unserer“ erklärte Spielertrainer Tobias Wannenmacher. In der Tat konnten die Limes-Städter ihr bisher einziges Heimspiel gegen den ESV Lok Pirna gewinnen, mussten jedoch bei ihren Auswärtspartien beim Tabellendritten in Gensungen und beim Spitzenreiter Coburg zum Teil deutliche Niederlagen einstecken.
Dabei war lange Zeit gar nicht klar, ob man überhaupt in der 3. Liga antreten würde. Nach der vergangenen Saison 2011/2012 stand das Team um Trainer Thomas Wallendorf (47) nach zwei verlorenen Relegationsspielen gegen Eintracht Hagen als Absteiger in die Hessische Oberliga fest, profitierte jedoch vom Rückzug des Süd-Drittligisten HV Stuttgarter Kickers und wurde erneut der Oststaffel zugeteilt. Wegen des zunächst angenommenen Abstiegs und des spät geklärten Ligaverbleibs kam es zu einem deutlichen Umbruch in der Mannschaft. Mit nicht weniger als elf Neuzugängen soll auch in dieser Saison die Klasse wieder gehalten werden. Prominentester Zugang dürfte dabei der 19-jährige Fabian Kraft vom Erstligisten HSG Wetzlar sein. Mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, soll der Rechtshänder den Rückraum der Pohlheimer verstärken.
„Wir müssen uns um unser Team kümmern und können uns keine Gedanken machen, wer beim Gegner aufläuft“ mahnte Tobias Wannenmacher an und verwies gleichzeitig darauf, dass die personellen Probleme seit dem letzten Wochenende nicht weniger geworden sind. Ganz im Gegenteil, denn neben den bisher schon angeschlagenen Philipp Schöttner und Philipp Walzik – sein Einsatz bleibt weiterhin unwahrscheinlich – bekam Mario Schmidtke im Spiel gegen Bernburg erneut einen Schlag gegen den Oberschenkel und wird gegen Pohlheim wohl ebenso ausfallen wie Maximilian Hofmann, der urlaubsbedingt nicht dabei sein kann. Ebenso fraglich ist ein Einsatz von Joachim Knerr, der mit starken Schmerzen im Wurfarm zu kämpfen hat.
„Leider haben wir schon in dieser frühen Phase der Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen, genau die Situation, die jedes Team befürchtet.“ Aber Bangemachen gilt nicht für Wannenmacher. „Jetzt müssen eben die übrigen Spieler, auch die, die bisher noch nicht so viele Einsatzzeiten hatten, Verantwortung übernehmen und zeigen, dass auf sie Verlass ist.“
Aufstellung: Adam, Walzik (?), Ma. Werner, Weiss, Mi. Werner, Hackenberg, Knerr (?), Wannenmacher, Schnödt, Herold, Reger, Schöttner