Sechs Handballmannschaften, DJK Waldbüttelbrunn (Bayernliga), HBW Balingen Weilstetten II (Dritte Liga Süd), HSC Bad Neustadt, LVB Leipzig (beide Dritte Liga Ost), HC Erlangen (Zweite Bundesliga) und die heimischen Wölfe aus Rimpar, nutzten die Gelegenheit drei Wochen vor Saisonbeginn ihren derzeitigen Vorbereitungsstand gegen gutklassige Gegner unter Wettkampfbedingungen zu testen. Was die Teams dabei den etwa 300 Zuschauern boten, machte diesen Lust auf mehr und lieferte gleichzeitig den jeweiligen Verantwortlichen der Teilnehmer sicher wertvolle Anhaltspunkte, worauf der Fokus in den nächsten Wochen noch zu legen ist.
Den sechsten Platz des Turniers belegte am Ende der einzige Bayernligist aus dem benachbarten Waldbüttelbrunn. Doch waren die Schützlinge von Karoly Kovacs alles andere als Kanonenfutter. Zweimal boten sie in der Gruppenphase einen großen Kampf gegen die Rimparer Hausherren in der Auftaktpartie, genauso wie gegen den Zweitligisten aus Erlangen und unterlagen jeweils nur denkbar knapp. Dabei überzeugten die "Sumpfler" vor allem spielerisch und durch enorme Torgefahr. Chancenlos dann im Platzierungsspiel um die Plätze 5 und 6 gegen die Sachsen aus Leipzig, als sie nach mehreren technischen Fehlern in der Startphase ausgekontert wurden und somit schnell deutlich zurück lagen und dennoch einige positive Erkenntnisse mit nach Hause nehmen können.
Platz fünf ging an den Ligakonkurrenten der Hausherren aus Leipzig. Zweimal in der Gruppenphase von Bad Neustadt und den jungen Balingern überrollt, zeigten die Sachsen dabei noch grössere Defizite wenige Wochen vor dem Saisonstart. Nur wenig gelang den Männern um Rückraumkanonier, Krzysztof Zart, in den ersten beiden Spielen, wobei sie zeitweise hilflos wirkten und dem nicht mit angereisten Trainer Jens Große, bei dessen Anwesenheit wohl einiges an Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hätten. Erst im abschließenden Platzierungsspiel stabilisierte sich die Defensive der Sachsen und ein ungefährteter Achtungserfolg brachte doch noch etwas Positives für das Team mit der weitesten Anreise.
Vierter des dritten Rimpar Cup's wurde die Erstligareserve aus Balingen Weilstetten. Erfrischend schnellen Handball zeigte das jüngste Team des Turniers und erfreute das Rimparer Publikum mit flinkem Angriffsspiel. Gegen die routinierten Bad Neustädter damit noch wenig erfolgreich, wurden der LVB Leipzig damit allerdings deutlich in die Knie gezwungen. Somit als Gruppenzweiter im Spiel um die Ränge 3 und 4, zeigte das Team von Ekki Nothdurft eine leidenschaftliche Leistung gegen den Zweitligisten aus Erlangen, unterlag am Ende äusserst knapp und nimmt sicherlich als Erkenntnis das bereits gezeigte gute spielerische Niveau, als auch die teilweise noch fehlende Konstanz mit nach Schwaben.
Glücklicher Drittplatzierter wurde der eigentliche Turnierfavorit aus Erlangen. Bereits im ersten Gruppenspiel gegen die zwei Klassen tiefer angesiedelte DJK Waldbüttelbrunn tat sich das Team von Frank Bergemann schwer und konnte sich nur knapp behaupten. Die Belastung des dreitägigen Trainingslagers, welches als Abschluss das Kräftemessen beim Rimpar Cup angesetzt hatte, steckte wohl zu tief in den Knochen des fränkischen Zweitligisten, denn gegen die Hausherren musste sich der Favorit im zweiten Spiel geschlagen geben und die Spritzigkeit schien dabei etwas zu fehlen. Damit nur im kleinen Finale gegen den HBW II, brachte Bastian Krämer seine Farben erst durch einen Last-Minute Treffer knapp als Sieger über die Ziellinie.
Den zweiten Platz sicherten sich die Gastgeber des gelungenen Turniers. Sie erreichten das Finale nach einem knappen Sieg gegen die Nachbarn aus Waldbüttelbrunn und einer stark verbesserten Leistung im entscheidenden Gruppenspiel gegen den HCE. Besonders die geringe Fehlerquote seiner Schützlinge machte dem Rimparer Trainer Jens Bürkle in dieser Begegnung Freude und auch die neu einstudierte offensivere Abwehrvariante funktionierte besser, was den ein oder anderen wichtigen Ballgewinn brachte. Im Turnierfinale musste man sich anschließend verdientermassen dem überlegenen HSC Bad Neustadt beugen und nun versuchen den noch erkennbaren Rückstand in den nächsten Wochen aufzuholen, damit man beim ersten Saisonheimspiel gegen den Lokalrivalen nicht chancenlos ist.
In allen drei Turnierspielen der Konkurrenz klar überlegen präsentierten sich die Männer aus der Rhön und holten sich somit hochverdient den Sieg beim dritten Rimpar Cup. Schon etwas neidisch schielten die Trainer der Gegner in Richtung HSC Coach Obinger, der seine Truppe schon frühzeitig in einer Form präsentierte, die sie zwangsweise zu einem Favoriten der Oststaffel machen wird. Die heimische DJK konnte zwar eine Halbzeit lang das Finale einigermassen offen gestalten, doch eine kurze Schwächephase nach dem Seitenwechsel nutzte die Obinger Sieben gnadenlos, um für sich einen Fünf-Tore Vorsprung zu erspielen, den sie clever bis zum finalen Pfiff der Veranstaltung halten konnten.
Die Ergebnisse im einzelnen:
Gruppe A:
DJK Rimpar Wölfe - DJK Waldbüttelbrunn 20 :18
DJK Waldbüttelbrunn - HC Erlangen 15 :16
HC Erlangen - DJK Rimpar Wölfe 21 : 24
Gruppe B:
HSC Bad Neustadt - HBW Balingen Weilstetten II 27:17
HBW Balingen Weilstetten II - LVB Leipzig 29 : 11
LVB Leipzig - HSC Bad Neustadt 12 : 22
Spiel um Platz 5:
DJK Waldbüttelbrunn - LVB Leipzig 12 : 22
Spiel um Platz 3:
HBW Balingen Weilstetten II - HC Erlangen 18 : 19
Finale:
DJK Rimpar Wölfe - HSC Bad Neustadt 16 : 21