Der Bann ist gebrochen! Der Spitzenreiter der Männer-Bayernliga, SV 08 Auerbach, landete seinen ersten Derbysieg bei HaSpo Bayreuth und der fiel mit 31:19 (13:8) sogar noch unerwartet deutlich aus. Die Oberpfälzer deuteten im zweiten Abschnitt sogar einen Klassenunterschied an.
Für die Bayreuther beginnt ab sofort der Abstiegskampf (am Samstag um 17:30 Uhr gegen den TSV Ottobeuren) und der lässt nach dem Auftritt der Schützlinge von Trainer Bernhard Müller böses ahnen. Der Hauptgrund ist das ideenlose Angriffsspiel, denn nur 13 Gegentreffer gegen die Bayernliga-Torfabrik in der ersten Halbzeit sind durchaus ehrenwert. Doch lediglich acht Tore im gleichen Abschnitt sind absolute Bayernliga-Unterkante.
Selbst die Tatsache, dass Gästetorhüter Raul Adam einen Sahnetag erwischt hatte und in 50 Minuten gut ein Dutzend bester Möglichkeiten der zum Großteil frei stehend abschließenden Einheimischen zunichte machte, sollte nicht hinwegtäuschen: Die Wurfvarianten der Gastgeber hielten sich im bescheidenen Rahmen. Adam und im Enspurt Alexander Wittmann wurden mit halbhohen Würfen oft angeschossen.
Und über die Außen geht sein Wochen bei HaSpo fast nichts. Jeweils nur ein Treffer von Peter Abel und Dominik Hauenstein waren ein dürftige Ausbeute. Im Vergleich liest sich die Bilanz der Auerbacher schon ganz anders. Philipp Schöttner (7 Tore) und Thomas Reger (4) brachten es auf elf Treffer, wobei beide die entscheidenden Nadelstiche setzten. Beim Zwischenstand von 5:5 (17.) kassierte der Bayreuther Thorsten Krauss eine Zeitstrafe und diese Unterzahl nutzten die Oberpfälzer um zum 8:5-Vorsprung (19.), der danach auf 11:6 ausgebaut wurde. Und das, obwohl der Gast zu diesem Zeitpunkt auf Routinier Thomas Bader (Verdacht auf Nasenbeinbruch) verzichten musste.
Mit Matthias Werner hatten die Gäste den überragenden Akteur in ihren Reihen. Auf der Rückraummitte-Position ließ er die Bayreuther blass aussehen, bei denen der A-Jugendliche Tim Hermannsdörfer noch den besten Eindruck hinterließ. Werner war vor allem nach der Pause kaum zu bremsen. Der frühere Bayreuther und langjährige Coburger Zweitliga-Spieler zog die Strippen und zeigte Durchsetzungsvermögen im Abschluss. Obendrein profitierten die keinesfalls fehlerlosen Gäste von haarsträubenden Patzern der Bayreuther, die vornehmlich in der zweiten Halbzeit mehrmals bei Anwürfen den Gast bedienten.
HaSpo Bayreuth: Niessner, H. Lehnard - D. Lehnard (4), Becker (4/2), Abel (1), Hümpfer (3), Tholl (2), Hauenstein (1), Berghammer, Hermannsdörfer (1), Zerrenner (1), Krauss (2)