HOLZHEIM (dk). Eine unnötige Niederlage handelten sich die Pohlheimer Drittliga-Handballer in ihrem zweiten Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Auerbach ein. Nach einer verkorksten ersten Spielhälfte erspielte sich die Wallendorf-Truppe bis zur Mitte der zweiten Spielhälfte eine Zwei-Tore-Führung, verstand es aber nicht die starke Leistung bis zum Abpfiff zu konservieren und musste sich mit einer knappen 24:25 (9:14)-Niederlage geschlagen geben.
Sicherlich hatte Trainer Wallendorf recht, als er nach dem Spiel die beiden Unparteiischen hart kritisierte. Wenn man in 60 Spielminuten nicht einen Strafwurf zugesprochen bekommt, ist das schon merkwürdig für ein Drittligaspiel; auch das nicht gegebene reguläre Tor von Linksaußen Julian Weber beim Stande von 20:18 für die Pohlheimer wegen angeblichen Kreisbetretens erzeugte selbst auf der Auerbach Bank verständnisloses Kopfschütteln. Aber die Niederlage alleine an den beiden Schiedsrichtern festzumachen, ist zu wenig, das erkannte auch der Pohlheimer Übungsleiter. „Wenn man so viele Chancen liegen lässt, braucht man sich über die Niederlage nicht zu wundern.“
Was die Pohlheimer Stürmer an besten Einwurfmöglichkeiten vergaben, ging schon nicht mehr auf die vielzitierte „Kuhhaut“. Allen voran Pohlheims Topshooter Tilman Werner. Der HSG-Neuzugang im rechten Rückraum, bislang bester Werfer im Dress der Blau-Weißen, fand seinen Meister ein ums andere Mal bei Paul Adam zwischen den Pfosten der Bayern. Das schien für seine Stürmerkollegen wie eine ansteckende Krankheit zu sein, das Leder wollte einfach nicht die Torlinie passieren. Zudem waren bis zur 20. Spielminute bereits vier Holztreffer zu notieren. 7:11 hieß der Spielstand, Trainer Wallendorf schien schon etwas ratlos, aber an der mangelnden Verwertung bester Chancen änderte sich bis zur Pause zunächst nichts, die Gäste nahmen eine 14:9-Führung mit in die Kabine.
HSG Pohlheim - SV Auerbach 24:25
Nach dem Wiederanpfiff agierten die Hausherren wie ausgewechselt. Endlich wurde die 5:1-Deckung aggressiver gespielt, die Aufholjagd konnte beginnen. Spielmacher Fabian Kraft übernahm hier Verantwortung und setzte die Akzente im Angriff - endlich fielen auch die Tore. Der angehende Lehramtsstudent markierte in der 41. Minute den vielumjubelten 18:18- Ausgleich, und kurz darauf sorgte Christian Schäfer mit seinem Knaller unter die Latte für die 19:18-Führung der Mittelhessen, die erste in diesem Spiel. Als zwei Minuten später Julian Weber per Gegenstoß das 20:18 erzielte, schienen die Gastgeber endgültig dem Spiel ihren Stempel aufdrücken zu wollen.
Aber, wie eingangs erwähnt, versagten die beiden Unparteiischen den nächsten Pohlheimer Treffer, und das stoppte den Lauf der Spielgemeinschaft abrupt, die Gäste kamen wieder zurück, Thomas Reger egalisierte vom Kreis zum 20:20 (47.). Die Hausherren verloren nun wieder vollends die Übersicht und ließen weiter klarste Chancen ungenutzt. Beim 21:24 (52.) waren die Oberpfälzer wieder auf drei Treffer enteilt. Noch einmal kämpften sich die Blau-Weißen heran, Kapitän Sebastian Fay erzielte drei Minuten vor Ende den 24:24- Ausgleich, aber schon kurios und bezeichnend die Szene im Angriff darauf, als gleich zwei Abpraller hintereinander freistehend nicht verwertet werden konnten. Es kam wie es kommen musste, Mathias Schnödt sicherte sich und seinem Team mit dem letzten Treffer des Abends den glücklichen, aber auch nicht ganz unverdienten 24:25 Endstand.
Pohlheim: Wüst, Schlegel; Hirz (2), L. Happel, Fay (2), N. Happel, Weisel, Schneider, Kraft (5), Schäfer (5), Werner (2), Landvogt, Wiener (3), Weber (5).
Auerbach: Adam, Walzik; Knerr (2), Ma. Werner (7/3), Schöttner (5/1), Hackenberg, Mi. Werner (5), Herold, Reger (3), Schnödt (1), Wannemacher (2), Weiss.
Schiedsrichter: Meike/Plinz (Waldkirch/ Denzlingen) - Zuschauer: 400 - Zeitstrafen: 10:12 Minuten - Rote Karten: Wiener; Schöttner - Siebenmeter: 0:7/4
Sprungbrett Gießener Anzeiger