Wie bei Derbys häufig, begann die Partie sehr nervös. Beide Teams scheiterten in den ersten Minuten entweder an den gegnerischen Torleuten oder an der eigenen Hastigkeit. Auerbach versuchte es zu sehr durch die Mitte, Bayreuth warf mehrere Bälle übereilt weg. So dauerte es bis zur vierten Minute, bis mit dem 1:0 die erste und einzige Führung der Heimmannschaft von der Anzeigentafel leuchtete. Nach elf Minuten stand es erst 2:2 und manch einer befürchtete schon ein rekordverdächtig torarmes Spiel. Beide Abwehrreihen waren hellwach und ließen kaum Torwürfe zu. Wenn doch, scheiterten die Angreifer nicht selten an den Torleuten.
Vor Allem Raul Adam auf Auerbacher Seite nahm seinen Vorderleuten mit einer fast makellosen Bilanz ihre Nervosität und brachte die Gastgeber mit seinen Paraden an den Rand der Verzweiflung. So konnten sich die Gäste bis zur 20. Minute mit drei Toren absetzen, nachdem Adam drei von vier Strafwürfen entschärft hatte. Bayreuth fand auch weiterhin kein Mittel gegen die agilen Oberpfälzer und konnte nicht verhindern, dass diese Tor um Tor davon zogen. Mit 8:13 ging man in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Hiobsbotschaft für Auerbach. Thomas Bader hatte sich bei einer Aktion kurz vor der Pause das Nasenbein gebrochen und konnte nicht wieder auflaufen. Doch wer einen Bruch im Spiel der Blau-Weißen erwartet hatte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Wie bereits in den vergangenen Wochen spielte das Team der Gäste wie aus einem Guss.
Mit sehr variabel und überzeugend gespielten Auslösehandlungen ebenso, wie mit schnellen Gegenstoßtoren bauten sie ihre Führung unaufhaltsam aus. Jeder durfte sich in die Torschützenliste eintragen, wobei erneut Matthias Werner und Phillip Schöttner sich besonders hervor taten. Trainer Klaus Jahn, der während des gesamten Spiels keinen Anlass für eine Auszeit sah, ließ seinem überragenden Torhüter etwas Schonung zukommen und brachte den jungen Alexander Wittmann, der sich mit einigen guten Paraden nahtlos einfügte.
Zum Ende der Partie kam auch noch Jugendspieler Alexander Tannenberger zu einem von den Fans bejubelten Kurzeinsatz. Das Team um Trainer Müller befand sich nun mehr oder weniger in Auflösung und ergab sich letztlich in sein Schicksal.
»Da war heute ein Klassenunterschied zu sehen,« meinte ein Bayreuther Verantwortlicher nach dem Spiel. »Natürlich freue ich mich riesig über diesen überzeugenden Sieg, aber ich hoffe, meinen Jungs geht es bald wieder besser,« schwankte Klaus Jahn hingegen zwischen stolzer Freude und Besorgnis um seine Verletzten.
Es spielten: Adam, Wittmann, Ma. Werner (9/4), Weiss (3), Tannenberger, Hofmann (3), Bader (1), F. Herold (1), Schnödt (2), K. Herold (2), Reger (3), Schöttner (7)