Offenbar war die Belastung durch das Spiel vom vergangenen Wochenende gegen Fürstenfeldbruck doch noch nicht ganz abgehakt. Jedenfalls hatte man zu Beginn des Spieles den Eindruck, die Gäste seien geistig frischer und auch körperlich präsenter.
»Wir haben durch unsere ungewöhnlich vielen technischen Fehler die Erlanger stark gemacht. Zudem hat uns diesmal die Ruhe im Angriff gefehlt, wodurch wir relativ viele Chancen vergeben und dadurch schnelle Tore kassiert haben« analysierte Trainer Klaus Jahn noch sichtlich mitgenommen nach dem Spiel.
Tatsächlich konnte man zwar zweimal in Führung gehen, musste dann aber zusehen, wie die Mittelfranken ein ums andere Tor warfen und nach knapp zehn Minuten bereits auf 2:5 davon gezogen waren. Parallelen zum Spiel in Coburg wurden sichtbar. Auerbach agierte zwar bemüht aber zu hastig und ungenau und musste so ständig einem Rückstand hinterher laufen. Erst nach einer knappen Viertelstunde schafften es die Gastgeber, etwas mehr Ruhe in ihr Spiel zu bringen. Die Abwehr arbeitete konsequenter und Erlangen wurde seinerseits immer wieder zu Fehlern gezwungen. Mühsam aber stetig verringerte man den Abstand und in der 27. Minute war es ausgerechnet Joachim Knerr, der den vielumjubelten Ausgleich zum 11:11 gegen sein ehemaliges Team warf.
Dass dieser Treffer nur der mittlere eines 5:0-Laufs war, war Vielen in der Aufregung entgangen. Die Welt schien wieder in Ordnung, denn beim Stand von 15:12 für Auerbach ging es in die Pause.
Wer jedoch geglaubt hatte, die Oberpfälzer hätten ihr Spiel jetzt im Griff, sah sich bereits nach den ersten Minuten der zweiten Hälfte getäuscht. Erneut schlich sich der Fehlerteufel ein, es wurden Bälle regelrecht weg geworfen und man vergab insgesamt vier von sieben Strafwürfen. Immer wieder scheiterten die Blau-Weißen am sehr gut haltenden Max Deussen im Tor der Erlanger. Die Gäste nutzten ihre Chancen konsequent aus und so sahen die knapp 500 Zuschauer in der 46. Minute einen erneuten Vorsprung für Erlangen von der Anzeigentafel leuchten.
Beim Stand von 19:22 nahm Klaus Jahn eine seiner seltenen Auszeiten und fand offenbar die richtigen Worte. Mit zwei schnellen Toren schaffte man den Anschluss, die Abwehr zwang Erlangen erneut zu Fehlern und auch Raul Adam konnte jetzt einige freie Bälle entschärfen. Vor allem aber der eingewechselte Karsten Herold sorgte für neuen Schwung. Druckvoll ging er in die Defensive der Gäste, schuf so frei Räume für seien Mitspieler - allen voran Michael Werner – und krönte seine Leistung mit zwei eigenen Treffern. »Karsten hat uns heute das Spiel gewonnen« lautete das Resümee nicht nur des Trainers.
Es spielten: Adam, Ma. Werner (2), Weiss (1), Hofmann (4), Mi. Werner (7/3), Bader, Hackenberg (1), Knerr (2), F. Herold (1), Schnödt, K. Herold (2), Reger (1), Schöttner (4)