Nach der furiosen Vorstellung vom vergangenen Sonntag in Dessau-Roßlau hatte sich manch einer der 500 Zuschauer vielleicht auch diesmal etwas mehr erhofft. Doch es zeigte sich von Beginn der Partie an, dass es diesmal ein deutlich schwereres Spiel werden würde. Viele Fehler auf beiden Seiten sorgten dafür, dass es über drei Minuten dauerte, bis der erste Treffer für Münden fiel. Die Gäste bekamen ihre Fehlerquote jedoch nach einigen Minuten besser in den Griff und ließen die Oberpfälzer nicht richtig ins Spiel kommen. „Wir hatten damit gerechnet, dass Münden wie bisher in der Saison mit einer 3-2-1 Deckung agieren würde“ erklärte Spielertrainer Tobias Wannenmacher nach dem Spiel. Die Niedersachsen spielten jedoch, ähnlich wie Coburg, mit einer 6-0 Formation, und „damit haben wir nun mal leider unsere Probleme, weil uns da die Werfer aus der zweiten Reihe fehlen. Als dann auch noch Maximilian Hofmann verletzt ausgefallen ist, waren wir diesbezüglich noch stärker gehandicapt.“
Dennoch konnten die Blau-Weißen in der ersten Halbzeit verhindern, dass die Gäste weiter davon zogen. Immer wieder schafften sie es, auf ein Tor heran zu kommen oder sogar den Ausgleich zu erzielen. So stand es zur Pause lediglich 11:13.
„Nach der Pause wollten wir eigentlich mehr Druck machen, wir wollten aggressiver in die Partie gehen“ erzählte Co-Trainer Michael Graß von der Kabinenansprache. Doch bereits nach knapp fünf Minuten der zweiten Halbzeit war das Spiel mehr oder weniger zu Gunsten der TG Münden entschieden. Eine erneut hohe Fehlerquote seitens der Gastgeber ermöglichte es den Gegnern durch einen Sechs-Tore-Lauf vorentscheidend mit 11:19 in Führung zu gehen. „Ähnlich wie wir letzte Woche, hat diesmal Münden jeden unserer Fehler bestraft“ meinte Tobias Wannenmacher. Hier zeigte sich auch die individuelle Klasse einiger der Mündener Spieler, die an diesem Tag aber auch etwas mehr Glück mit ihren Versuchen hatten als die Gastgeber. Und sie hatten mit Alexander Klocke den besseren Torhüter. Nicht, dass Raul Adam und Philipp Walzik schlecht gehalten hätten, aber der gegnerische Schlussmann vereitelte eben etliche Großchancen der Heim-Sieben und hielt so den Abstand für sein Team fest.
Mitte der zweiten Hälfte wurde es doch noch einmal etwas spannender. Auerbach konnte, auch unterstützt durch einige Schiedsrichterentscheidungen gegen Münden, den Rückstand bis auf vier Tore verkürzen (22:26 und 23:27). Noch waren etwa sechs Minuten zu spielen und auf der Tribüne keimte wieder etwas Hoffnung auf. Ausgerechnet jetzt wurden aber wieder einige gute Chancen vergeben, sodass die letzten vier Minuten alleine den Gästen aus Niedersachsen gehörten. Sie erzielten noch einmal vier Tore am Stück und stellte so den Endstand von 24:33 her.
„Wir wussten, dass Auerbach ein unangenehmer Gegner ist. Auch deshalb wollten wir möglichst ausgeruht und konzentriert in diese Partie gehen und sind darum bereits gestern angereist“ erklärte Spielertrainer Alexander Koke nach der Partie. Tobias Wannenmacher zeigte sich auch von der uneinheitlichen Leistung seiner Spieler während der Partie überrascht. „Phasenweise lief heute gar nichts und dann wieder zeigen sie Dinge, die wirklich überraschend gut sind. Wir müssen etwas mehr Konstanz in unser Spiel bekommen. Viel wichtiger als das ist jedoch, dass Maxi Hofmann wieder gesund wird.“ Um welche Art von Verletzung es sich handelt, war so kurz nach dem Spiel noch nicht zu erfahren.
Es spielten: Adam, Walzik, Ma. Werner (5/3), Weiss, Hofmann, Mi. Werner (6), Hackenberg (2), Knerr (4), Schnödt (2), Herold, Reger (1), Schmidtke (1), Schöttner (3).