Ex-Profi Sieberger gibt Richtung vor
Düsseldorf. Der Allgemeine Rather Turnverein, kurz ART, bildete noch bis vor einem Jahr zusammen mit dem HSV Düsseldorf die HSG Düsseldorf. Aufgrund der Insolvenz des HSV gingen die Rather zur Saison 2012/2013 als ART in der 3. Handball-Liga West an den Start - und rissen keine Bäume aus. Nur 13 Pluspunkte standen unterm Strich für die Rheinländer zu Buche.
Und das, obwohl der Klub Anfang dieses Jahres einen Trainerwechsel vornahm und Benny Daser durch den früheren Bundesliga-Haudegen Jens Sieberger ersetzte. Der war zuvor schon für die A-Jugend der Rather (Meister 2010) verantwortlich und nahm sogleich den 17 Jahre jungen und hochtalentierten Spielmacher Justin Müller mit in den Kader der Ersten. Doch trotz dieser Veränderungen und der im Februar getätigten Verpflichtungen von Bastien Arnaud (früher DHC Rheinland/zuvor langzeitverletzt) und Carl Moritz Wagner (Wermelskirchen) kam er nicht über den 14. Rang hinaus.
Neben Coach Sieberger sammelte der eine oder andere Akteur Erfahrung in der 2. Liga. Allen voran Torwart Mathias Lenz, der mit Leutersheim, Oftersheim/Schwetzingen und Bietigheim bereits in der 2, Liga gegen die HSG Gensungen/Felsberg antreten musste. Und auch der Halblinke Markus Neukirchen (mit Düsseldorf) machte schon mit den Edertalern Bekanntschaft. Torjäger und Rechtsaußen Patrick Ranftler (85/12-Treffer) schnupperte in der Serie 2011/2012 Zweitliga-Luft.
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Auf Wohlrabe und Fuchs kommt es an
Neuhausen. Bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als würde dem TSV Neuhausen/Filder das gleiche Schicksal ereilen wie dem prominenten Nachbarn mit ähnlichem Namen. Doch anders als der TV Neuhausen/Erms, der als Vorletzter die 1. Handball-Bundesliga verlassen muss, bekommt der TSV aus der 3. Liga Süd unverhofft durch die spät angesetzte Relegation noch eine Gelegenheit, den Ligaverbleib zu sichern.
„Wenn wir es jetzt nicht packen, wäre das kein neuerlicher Nackenschlag“, sagt Manager Bernd Locher, „wir freuen uns einfach, dass wir noch einmal eine Chance kriegen.“ Das Team aus Neuhausen/Filder, etwa 35 Kilometer entfernt von Neuhausen/Erms in der Nähe von Stuttgart gelegen, hatte genauso wie Gensungen/Felsberg am letzten Spieltag die Chance, mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt zu machen. Die Schützlinge von Coach Florian Beck (seit 2011 beim TSV) verloren jedoch beim SG H2Ku Herrenberg mit 31:32.
Bekanntester Akteur in Reihen der Süddeutschen ist Rechtsaußen Daniel Hebisch (früher Bundesligist Balingen). Wegen immer häufiger auftretender Verletzungsprobleme erwägt der Routinier wohl, nach der Relegation seine Karriere zu beenden. Zu den Leistungsträgern in der Mannschaft ist Spielmacher Simon Wohlrabe und Kreisläufer Markus Fuchs. Zwei Ex-Nationalspieler trugen früher das TSV-Trikot: Dragos Oprea und Manuel Späth (heute Frisch Auf Göppingen.
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Guten Mutes ins Rheinland
Gensungen/Felsberg vor Düsseldorfs Angriff gewarnt - hoffen auf Carsten Göbel
Gensungen/Düsseldorf. Auch wenn die Voraussetzungen alles andere als günstig waren: Sowohl die Drittliga-Handballer der HSG Gensungen/Felsberg als auch ihre Kollegen vom ART Düsseldorf sind vor dem ersten Auftritt in der Relegation der Tabellen-14. am Samstag ab 19 Uhr (Graf-Recke-Halle, Düsseldorf) guten Mutes.
„Wir fahren dorthin, um zu gewinnen“, sagt HSG-Manager und Torwart Michael Stahl, „ich rechne damit, dass jeder einen Schritt mehr macht als sonst.“ Was Jens Sieberger, der Coach der Landeshauptstädter, auch von seinen Schützlingen erwartet: „Bei uns sind alle voll motiviert. Und wir haben in den letzten Monaten schon sehr gute Spiele gemacht.“ Bei einem Sieg könnten sich die Rheinländer schon eine Woche später mit einem weiteren Erfolg beim TSV Neuhausen/Filder (zunächst spielfrei) den durch den sehr kurzfristigen Rückzug vom VfL Edewecht frei gewordenen Platz zu sichern. Sollten die Edertaler nicht verlieren, könnten sie am letzten Spieltag (29. Juni, 19.30 Uhr, Kreissporthalle Gensungen) selbst alles klar machen.
Soweit schaut natürlich noch niemand im Lager der HSG. Der Fokus liegt auf der Partie am Rhein, wo die Nordhessen einiges leisten müssen, um nicht baden zu gehen. Angesichts einer starken Aufbaureihe, die voraussichtlich Marco Bauer (Rückraum Mitte), Henrik Schiffmann (Halbrechts) und Henning Padeken (Halblinks) bilden, sowie dem Zweitliga-erprobten Kreisläufer Bastien Arnaud (frühere DHC Rheinland). „Wir müssen alles dafür tun, um diese Spieler in den Griff zu bekommen“, betont Coach Reiner Wagner. Nur gut, dass der reaktivierte Carsten Göbel wieder mitwirkt. Bleibt nur die Frage, ob sich der Routinier als Defensivstratege in der Deckung um einen der gegnerischen Halben oder um Arnaud kümmert. Wagner will das heutige Abschlusstraining abwarten, wenn Göbel erstmals wieder dabei ist.
Da das ART-Team einige groß gewachsene Akteure in seinen Reihen hat, müssen die Gensunger auch in der Offensive eine Herkulesaufgabe lösen. Der neue HSG-Übungsleiter weiß, worauf es ankommt: „Wir müssen die Hintermannschaft der Düsseldorfer ins Laufen bringen. Dann ergeben sich für uns gute Chancen.“
Auch Wicke fehltBis auf Steffen Ober und Stephan Untermann (beide langzeitverletzt) und Schlussmann Stephan Wicke, der erst am Samstag aus dem Urlaub zurückkehrt, hat Wagner alle Mann an Bord. Also auch Linkshänder Kevin Trogisch, der wegen einer Fortbildung in dieser Woche teilweise im Training gefehlt hatte. Bei den Hausherren muss wahrscheinlich lediglich Markus Neukirchen passen.
Von Björn Mahr
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Handball/ART: Jens Sieberger – „Für uns zählen jetzt nur zwei Siege“
Das Interview führte Rainer Wallasch
Jens Sieberger führt den ART in die beiden Relegationsspiele. Der Klassenverbleib in der 3. Liga ist plötzlich wieder möglich.
Düsseldorf. Jens Sieberger hat sich dem Handball verschrieben – erst als Profi und nun als Trainer gleichermaßen. Mit der HSG Düsseldorf war der heute 37-Jährige 2004 in die Bundesliga aufgestiegen. Bis zu seinem Karriere-Ende 2008 war er aus dem Kader nicht wegzudenken. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn trainierte er die A-Jugend der HSG und wurde mit ihr 2010 Deutscher Meister.
Als Nachfolger von Benny Daser übernahm Sieberger als Coach im Januar dieses Jahres die stark abstiegsgefährdete Herrenmannschaft des ART, die aus der Aufkündigung der Spielgemeinschaft mit dem HSV Düsseldorf hervorgegangen ist. Nun steht Sieberger mit seinem Team vor zwei Relegationsspielen – es geht um nicht weniger als den Klassenerhalt. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit dem ehemaligen Handballprofi, der am Lessing-Gymnasium Sportlehrer ist.
Herr Sieberger, sportlich ist der ART eigentlich abgestiegen. Durch Insolvenzen anderer Clubs ist der Klassenerhalt nun aber doch noch möglich. Wie empfinden Sie die Situation?
Jens Sieberger: Dass der ART rechtliche Schritte eingeleitet hat, ist absolut berechtigt. Wir stehen nun vor einer neuen Situation und wollen unsere Chancen nutzen. Am Samstag gegen Gensungen und danach gegen Neuhausen zählen für uns nur zwei Siege. Wenn wir beide Spiele gewinnen, bleiben wir in der Liga.
Was wünschen Sie sich sportlich beim ART?
Sieberger: Mit Sicherheit keinen Fall in die Oberliga. Das würde einen argen Rückschlag für den Profi-Handball in Düsseldorf bedeuten. Wir wollen und werden drittklassig bleiben. Darauf lässt sich dann aufbauen.
Wie könnte ein solcher Neuaufbau aussehen?
Sieberger: Momentan arbeiten wir im Vergleich zu anderen Clubs aus der Oberliga mit einem extrem kleinen Etat. Das ist eine Saison gut gegangen, wird sich so aber kaum fortsetzen lassen. Ich kann momentan nur an potenzielle Sponsoren appellieren, uns künftig zu unterstützen. Nur so kann der Profi-Handball in Düsseldorf auf Dauer gesichert werden.
„Was kann es Schöneres als solche Begegnungen geben, in denen alles auf dem Spiel steht?“
Und kurzfristig?
Sieberger: Wir fokussieren uns auf die beiden Relegationsspiele. Was kann es Schöneres als solche Spiele geben, in denen alles auf dem Spiel steht? Wir brauchen viele Fans und eine volle Halle. Ich kann versprechen, dass wir emotionsgeladenen Handball bieten Das Team wird alles geben.
Ist die Mannschaft denn komplett im Training geblieben?
Sieberger: In jedem Fall. Und sie ist heiß. In der 3. Liga haben wir am Schluss gezeigt, dass wir durchaus mithalten können. Als sich die Möglichkeit zur Relegation abzeichnete, haben wir den Trainingsbetrieb fortgesetzt, um uns fit zu halten und im Rhythmus zu bleiben.
Was passiert, sollte der ART die Relegation nicht für sich entscheiden können?
Sieberger: Momentan ist es müßig, sich damit zu beschäftigen. Aber im Ernst: Nur wenn, wir den Klassenerhalt schaffen, wird die Mannschaft zum größten Teil zusammenbleiben.
Was wünschen Sie sich noch?
Sieberger: Ich wünsche mir mehr Unterstützung durch die Stadt. Eine unserer Bitten ist zum Beispiel, dass die Spieler auch beim Training Harz als Haftmittel verwenden dürfen. Die Stadt könnte dann zumindest die daraus entstehenden Reinigungskosten des Hallenbodens tragen. Das wäre für uns schon ein wichtiges Entgegenkommen.
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Düsseldorf. Der Allgemeine Rather Turnverein, kurz ART, bildete noch bis vor einem Jahr zusammen mit dem HSV Düsseldorf die HSG Düsseldorf. Aufgrund der Insolvenz des HSV gingen die Rather zur Saison 2012/2013 als ART in der 3. Handball-Liga West an den Start - und rissen keine Bäume aus. Nur 13 Pluspunkte standen unterm Strich für die Rheinländer zu Buche.
Und das, obwohl der Klub Anfang dieses Jahres einen Trainerwechsel vornahm und Benny Daser durch den früheren Bundesliga-Haudegen Jens Sieberger ersetzte. Der war zuvor schon für die A-Jugend der Rather (Meister 2010) verantwortlich und nahm sogleich den 17 Jahre jungen und hochtalentierten Spielmacher Justin Müller mit in den Kader der Ersten. Doch trotz dieser Veränderungen und der im Februar getätigten Verpflichtungen von Bastien Arnaud (früher DHC Rheinland/zuvor langzeitverletzt) und Carl Moritz Wagner (Wermelskirchen) kam er nicht über den 14. Rang hinaus.
Neben Coach Sieberger sammelte der eine oder andere Akteur Erfahrung in der 2. Liga. Allen voran Torwart Mathias Lenz, der mit Leutersheim, Oftersheim/Schwetzingen und Bietigheim bereits in der 2, Liga gegen die HSG Gensungen/Felsberg antreten musste. Und auch der Halblinke Markus Neukirchen (mit Düsseldorf) machte schon mit den Edertalern Bekanntschaft. Torjäger und Rechtsaußen Patrick Ranftler (85/12-Treffer) schnupperte in der Serie 2011/2012 Zweitliga-Luft.
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Auf Wohlrabe und Fuchs kommt es an
Neuhausen. Bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als würde dem TSV Neuhausen/Filder das gleiche Schicksal ereilen wie dem prominenten Nachbarn mit ähnlichem Namen. Doch anders als der TV Neuhausen/Erms, der als Vorletzter die 1. Handball-Bundesliga verlassen muss, bekommt der TSV aus der 3. Liga Süd unverhofft durch die spät angesetzte Relegation noch eine Gelegenheit, den Ligaverbleib zu sichern.
„Wenn wir es jetzt nicht packen, wäre das kein neuerlicher Nackenschlag“, sagt Manager Bernd Locher, „wir freuen uns einfach, dass wir noch einmal eine Chance kriegen.“ Das Team aus Neuhausen/Filder, etwa 35 Kilometer entfernt von Neuhausen/Erms in der Nähe von Stuttgart gelegen, hatte genauso wie Gensungen/Felsberg am letzten Spieltag die Chance, mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt zu machen. Die Schützlinge von Coach Florian Beck (seit 2011 beim TSV) verloren jedoch beim SG H2Ku Herrenberg mit 31:32.
Bekanntester Akteur in Reihen der Süddeutschen ist Rechtsaußen Daniel Hebisch (früher Bundesligist Balingen). Wegen immer häufiger auftretender Verletzungsprobleme erwägt der Routinier wohl, nach der Relegation seine Karriere zu beenden. Zu den Leistungsträgern in der Mannschaft ist Spielmacher Simon Wohlrabe und Kreisläufer Markus Fuchs. Zwei Ex-Nationalspieler trugen früher das TSV-Trikot: Dragos Oprea und Manuel Späth (heute Frisch Auf Göppingen.
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Guten Mutes ins Rheinland
Gensungen/Felsberg vor Düsseldorfs Angriff gewarnt - hoffen auf Carsten Göbel
Gensungen/Düsseldorf. Auch wenn die Voraussetzungen alles andere als günstig waren: Sowohl die Drittliga-Handballer der HSG Gensungen/Felsberg als auch ihre Kollegen vom ART Düsseldorf sind vor dem ersten Auftritt in der Relegation der Tabellen-14. am Samstag ab 19 Uhr (Graf-Recke-Halle, Düsseldorf) guten Mutes.
„Wir fahren dorthin, um zu gewinnen“, sagt HSG-Manager und Torwart Michael Stahl, „ich rechne damit, dass jeder einen Schritt mehr macht als sonst.“ Was Jens Sieberger, der Coach der Landeshauptstädter, auch von seinen Schützlingen erwartet: „Bei uns sind alle voll motiviert. Und wir haben in den letzten Monaten schon sehr gute Spiele gemacht.“ Bei einem Sieg könnten sich die Rheinländer schon eine Woche später mit einem weiteren Erfolg beim TSV Neuhausen/Filder (zunächst spielfrei) den durch den sehr kurzfristigen Rückzug vom VfL Edewecht frei gewordenen Platz zu sichern. Sollten die Edertaler nicht verlieren, könnten sie am letzten Spieltag (29. Juni, 19.30 Uhr, Kreissporthalle Gensungen) selbst alles klar machen.
Soweit schaut natürlich noch niemand im Lager der HSG. Der Fokus liegt auf der Partie am Rhein, wo die Nordhessen einiges leisten müssen, um nicht baden zu gehen. Angesichts einer starken Aufbaureihe, die voraussichtlich Marco Bauer (Rückraum Mitte), Henrik Schiffmann (Halbrechts) und Henning Padeken (Halblinks) bilden, sowie dem Zweitliga-erprobten Kreisläufer Bastien Arnaud (frühere DHC Rheinland). „Wir müssen alles dafür tun, um diese Spieler in den Griff zu bekommen“, betont Coach Reiner Wagner. Nur gut, dass der reaktivierte Carsten Göbel wieder mitwirkt. Bleibt nur die Frage, ob sich der Routinier als Defensivstratege in der Deckung um einen der gegnerischen Halben oder um Arnaud kümmert. Wagner will das heutige Abschlusstraining abwarten, wenn Göbel erstmals wieder dabei ist.
Da das ART-Team einige groß gewachsene Akteure in seinen Reihen hat, müssen die Gensunger auch in der Offensive eine Herkulesaufgabe lösen. Der neue HSG-Übungsleiter weiß, worauf es ankommt: „Wir müssen die Hintermannschaft der Düsseldorfer ins Laufen bringen. Dann ergeben sich für uns gute Chancen.“
Auch Wicke fehltBis auf Steffen Ober und Stephan Untermann (beide langzeitverletzt) und Schlussmann Stephan Wicke, der erst am Samstag aus dem Urlaub zurückkehrt, hat Wagner alle Mann an Bord. Also auch Linkshänder Kevin Trogisch, der wegen einer Fortbildung in dieser Woche teilweise im Training gefehlt hatte. Bei den Hausherren muss wahrscheinlich lediglich Markus Neukirchen passen.
Von Björn Mahr
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Handball/ART: Jens Sieberger – „Für uns zählen jetzt nur zwei Siege“
Das Interview führte Rainer Wallasch
Jens Sieberger führt den ART in die beiden Relegationsspiele. Der Klassenverbleib in der 3. Liga ist plötzlich wieder möglich.
Düsseldorf. Jens Sieberger hat sich dem Handball verschrieben – erst als Profi und nun als Trainer gleichermaßen. Mit der HSG Düsseldorf war der heute 37-Jährige 2004 in die Bundesliga aufgestiegen. Bis zu seinem Karriere-Ende 2008 war er aus dem Kader nicht wegzudenken. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn trainierte er die A-Jugend der HSG und wurde mit ihr 2010 Deutscher Meister.
Als Nachfolger von Benny Daser übernahm Sieberger als Coach im Januar dieses Jahres die stark abstiegsgefährdete Herrenmannschaft des ART, die aus der Aufkündigung der Spielgemeinschaft mit dem HSV Düsseldorf hervorgegangen ist. Nun steht Sieberger mit seinem Team vor zwei Relegationsspielen – es geht um nicht weniger als den Klassenerhalt. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit dem ehemaligen Handballprofi, der am Lessing-Gymnasium Sportlehrer ist.
Herr Sieberger, sportlich ist der ART eigentlich abgestiegen. Durch Insolvenzen anderer Clubs ist der Klassenerhalt nun aber doch noch möglich. Wie empfinden Sie die Situation?
Jens Sieberger: Dass der ART rechtliche Schritte eingeleitet hat, ist absolut berechtigt. Wir stehen nun vor einer neuen Situation und wollen unsere Chancen nutzen. Am Samstag gegen Gensungen und danach gegen Neuhausen zählen für uns nur zwei Siege. Wenn wir beide Spiele gewinnen, bleiben wir in der Liga.
Was wünschen Sie sich sportlich beim ART?
Sieberger: Mit Sicherheit keinen Fall in die Oberliga. Das würde einen argen Rückschlag für den Profi-Handball in Düsseldorf bedeuten. Wir wollen und werden drittklassig bleiben. Darauf lässt sich dann aufbauen.
Wie könnte ein solcher Neuaufbau aussehen?
Sieberger: Momentan arbeiten wir im Vergleich zu anderen Clubs aus der Oberliga mit einem extrem kleinen Etat. Das ist eine Saison gut gegangen, wird sich so aber kaum fortsetzen lassen. Ich kann momentan nur an potenzielle Sponsoren appellieren, uns künftig zu unterstützen. Nur so kann der Profi-Handball in Düsseldorf auf Dauer gesichert werden.
„Was kann es Schöneres als solche Begegnungen geben, in denen alles auf dem Spiel steht?“
Und kurzfristig?
Sieberger: Wir fokussieren uns auf die beiden Relegationsspiele. Was kann es Schöneres als solche Spiele geben, in denen alles auf dem Spiel steht? Wir brauchen viele Fans und eine volle Halle. Ich kann versprechen, dass wir emotionsgeladenen Handball bieten Das Team wird alles geben.
Ist die Mannschaft denn komplett im Training geblieben?
Sieberger: In jedem Fall. Und sie ist heiß. In der 3. Liga haben wir am Schluss gezeigt, dass wir durchaus mithalten können. Als sich die Möglichkeit zur Relegation abzeichnete, haben wir den Trainingsbetrieb fortgesetzt, um uns fit zu halten und im Rhythmus zu bleiben.
Was passiert, sollte der ART die Relegation nicht für sich entscheiden können?
Sieberger: Momentan ist es müßig, sich damit zu beschäftigen. Aber im Ernst: Nur wenn, wir den Klassenerhalt schaffen, wird die Mannschaft zum größten Teil zusammenbleiben.
Was wünschen Sie sich noch?
Sieberger: Ich wünsche mir mehr Unterstützung durch die Stadt. Eine unserer Bitten ist zum Beispiel, dass die Spieler auch beim Training Harz als Haftmittel verwenden dürfen. Die Stadt könnte dann zumindest die daraus entstehenden Reinigungskosten des Hallenbodens tragen. Das wäre für uns schon ein wichtiges Entgegenkommen.
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